Wie sind die Lösungsenthalpie und die Löslichkeit miteinander verbunden?

2 Antworten

Die Lösungsethalpie ist ein Faktor,der die Löslichkeit bestimmt; der zweite ist die Lö­sungs­entropie. Beide kann man zur freien Lösungsenthalpie ΔG=ΔH−TΔS zusam­men­fassen. Wenn ΔG<0, dann löst sich das Zeug, wenn ΔG>0 dann nicht, und wenn ΔG so bei ±0 herumkrebst, dann löst es sich ein bißchen.

Also kommen wir mit den Enthalpien allein nicht weit. Sie können positiv oder nega­tiv sein, die Entropie ist aber immer positiv, begünstigt also das Lösen.

In Deinem Fall hat AgCl eine stark positive Lösungsenthalpie. Die Entropie kennen wir nicht, aber dagegen kann sie keinesfalls anstinken, also ist es unlöslich. Bei AgF ist die Lösungsenthalpie aber nur schwach positiv, der Entropiebeitrag wird also do­mi­nieren, und tatsächlich löst es sich sehr gut in Wasser (1.8 kg/l). Beim Lösungs­vor­gang wird sich die Lösung etwas abkühlen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

So ganz stimmt das auch nicht. Dazu muss noch die Entropie berücksichtigt werden.

Nimm als Beispiel Kaliumnitrat. Löse ich das in Wasser auf, kühlt sich die Lösung merklich ab und Kaliumnitrat ist SEHR gut wasserlöslich.

Kaliumnitrat hat eine positive Lösungsenthalpie, was nicht anders bedeutet, dass die Hydratationsenergie kleiner ist, als die Gitterenergie und eigentlich nicht ausreichen sollte, um die Ionenbindungen im Salz zu lösen.

Glücklicherweise kommt die Entropie ins Spiel (die ist übrigens IMMER positiv). Nimmt die Entropie in dem System durch das Lösen in Wasser stark zu kann es sein, dass die Enthalpie - genau genommen die freie Enthalpie - dann doch negativ wird. Das Salz löst sich doch.

Auf Dein Beispiel bezogen bedeutet das, dass die Entropiezunahme immer noch nicht ausreicht um Silberchlorid zu lösen, beim FLuorid klappt es doch

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie