6 Antworten

Das Flugzeug im Video ist eine 737. Das Ding ist im Vergleich zu nem A330

( den fliegt mein Vater) oder A380 nicht groß.

Auf dem Bild hier hast du im Hintergrund einen A380 und im Vordergrund eine 737 wie im Video, damit du es dir vorstellen kannst:

Bild zum Beitrag

Nun aber zu deiner Frage:

Das Fliegen an sich ist nicht besonders schwer, Aber man braucht viel Hintergrundwissen, insbesondere in Physik, Meteorologie, Luftrecht und was man in Notfällen machen muss.

Und deswegen dauert eine Pilotenausbildung auch 2 Jahre.

Außerdem fliegt sich jeder Flugzeugtyp anders. Die haben alle andere Aerodynamische Fähigkeiten, Funktionen, Triebwerke usw. und das ist der Grund, warum ein Pilot immer nur einen bestimmten Flugzeugtyp fliegen darf. Der Pilot aus dem Video darf Nur die 737 fliegen. Will er ein anderes Flugzeug fluegen, muss ein ein Type Rating machen, das ist eine Umschulung in der die Besonderheiten und Funktionweisen des neuen Flugzeugtyps erklärt werden. Macht er ein Type Rating bspw. auf den A330 darf er anschließend NUR den A330 fluegen.

Bei weiteren Fragen kannst du mich jederzeit anschreiben :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Flugzeug-Experte&Vielflieger
 - (Technik, Physik, fliegen)

Eine Pilotenausbildung dauert lange und klerarweise ist das nichts, was man schnell auf YouTube lernen kann. Auch Piloten müssen für jeden Typ erst eingeschult werden - das nennt sich glaub ich Type-Rating.

Ich bin Privatpilot, aber sowas zu fliegen könnte ich natürlich nicht. Da gehört schon bissl mehr dazu.

Mit einer bestimmten Geschwindigkeit, in einer bestimmten Höhe in eine bestimmte Richtung zu fliegen, ist kein Hexenwerk. Bekommst du einem normal intelligenten Menschen in einer Stunde beigebracht.

Interessanter wird es zum Beispiel dann, wenn du den Bodenkontakt mit 250 km/h einigermaßen punktgenau hinbekommen sollst und in einer Weise, dass hinterher das Flugzeug noch an einem Stück ist. Vielleicht auch mal bei ordentlich Seitenwind.

Noch schwieriger wird das ganze Thema Navigation und Kommunikation. Bei stockfinsterer Nacht oder im dichten Nebel der Flugroute so zu folgen, dass du in keinen Berg fliegst. Dem Fluglotsen genau zuhören, ob jetzt überhaupt du gemeint bist und welche Begriffe bzw. Wortgruppen er benutzt und welche nicht. Aus einer einfachen Anflugkarte für einen bisher unbekannten Flughafen mal eben herauslesen, welche Besonderheiten es dort gibt, welches Verfahren dort angewandt wird, wie du deinen Flieger da sicher runterbringst.

Und der schwierigste, aber eben auch entscheidendste Teil des Fliegens sind Notverfahren. Vor allem Memory Items: Etwas passiert und du reagierst ganz automatisch, ohne erst nachdenken zu müssen. Ein Piepton, auf den ein ganz bestimmter Handgriff sofort passieren muss. Ein Rütteln am Steuerknüppel, auf das eine ganz bestimmte Reaktion stattfinden muss. Die richtige Reihenfolge diverser Aktionen. Die richtigen Prioritäten zu setzen, wenn ein Problem gelöst werden muss, das Flugzeug aber gleichzeitig mit hunderten km/h durch die finstere Nacht düst. Die personellen Ressourcen (Crew) zielführend zu nutzen, eine gute Entscheidung zu treffen.

Und natürlich können vor allem die Notverfahren von Flugzeugtyp zu Flugzeugtyp unterschiedlich sein, weshalb man das Training extra für den einzelnen Flugzeugtyp macht und i.d.R. nicht gleichzeitig auch einen anderen Flugzeugtyp fliegt.

Das alles lernst du eben nicht mal eben in zwei Monaten. Das ist aber eben das, was die Fliegerei sicher macht.

Bei schönem Wetter kann jeder ein Flugzeug fliegen, 80 Prozent der Pilotenausbildung geht umd "Verhalten im besonderen Notfall"

Was tun wenn der funk aussfällt, wsa tun bei Gewitter, was tun bei Seitenwinden, was tun bei Vereisung, usw.

Sehr schwer ist das nicht, aber eine Einweisung brauchst Du schon dafür. Piloten müssen den Jet ja auch nicht nur fliegen können, sondern auch wissen was sie in Gefahrensituationen tun können und das zu lernen, dauert.