Wie schaffe ich es ein Leben aufzubauen?

Ericdraven28  20.07.2024, 18:19

übst Du einen Beruf aus?

rinaduits 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 18:52

Ja ich arbeite bei der post in der Zustellung

4 Antworten

Ich kann dir ein wenig von mir erzählen, weil das ähnlich wie bei dir ist. Ich bin psychisch krank und lebte immer in Einrichtungen, wo sich Betreuer um alles gekümmert haben. Zur Familie gab es erstmal keinen Kontakt aber sowohl früher als auch die letzten 3 Jahre mit meiner Mutter hab ich mich intensiv um sie gekümmert. Ich habe versucht ihr jeden Wunsch zu erfüllen und habe auch ihren Garten gepflegt, damit sie den lange genug genießen kann. Ich hab Gras und Pollenallergie , für mich war das die Hölle aber sie schaffte das körperlich nicht mehr und so konnte sie ihren Garten noch haben.

Die Betreuer gaben mir Sicherheit, haben sich um alles gekümmert und ich hatte Angst das nicht zu schaffen. Ich war in den Einrichtungen aber nicht glücklich, fühlte mich entmündigt und die haben einen immer so klein gehalten, statt zur Selbstständigkeit zu unterstützen. Ich habe darüber nachgedacht. Ich kann mit Geld umgehen, haushalt machen und alles. Warum sollte ich das nicht schaffen und suchte mir dann eine Wohnung. Ich war natürlich unsicher und habe mich durch gefragt, sie sollen mir bitte helfen, weil ich da hilfe brauche. Ist ja alles neu für mich und die helfen dann auch. Ich habe dann eine Wohnung gehabt aber war die erste Zeit nur bei Mama. Hab mich nicht getraut. Ich kam aber an ein Punkt wo ich mich nach Privatsphäre sehnte und Ruhe und dann war ich auch bereit dafür und meine Ängste waren unbegründet.

Meiner Mutter ging es nicht gut und ich nahm sie in meine Wohnung , wo sie dann gestorben ist. Das hat eine Lücke hinterlassen und jetzt habe ich ein Hund, eine neue Aufgabe aber das kann auch ein Hobby sein oder so. Ich bin mir sicher, das deine Ängste auch unbegründet sind. Du hast nur Angst

Es ist eine sehr schwere Situation in der du bist, ich denke dass du in eine Therapie gehen solltest, da du dringend jemanden brauchst der dir zu seite steht.

Du brauchst dich auf keinen Fall schäbig zu fühlen, du kannst stolz auf dich sein, wie du für deine Mutter da bist, und im Moment bist du durch deine schwierige Situation in einer Hilflosigkeit, nur mach dir klar, das was du im Moment erlebtst daß schwierigste ist.und das andere schaffst du .

Es ist nicht so schwer egal in welchem Alter 🤷 alleine zu leben, es gibt auch noch andere Menschen.

Ich wünsche dir von Herzen alles gute und viel Kraft für deine schwierige Zeit .

Erst einmal, großen Respekt für die Liebe und Zeit, welche du deiner Mutti entgegenbringst. Da ist keineswegs selbstverständlich und erfordert sowohl psychisch /kräftemäßig als auch vom zeitlichen Aspekt sicherlich das Äußerste. Um dem gewachsen zu sein, und auch auf eine wertvolle Zukunft blicken zu können, benötigst du in erster Linie Ausgleich. Hierfür gibt es kein Patentrezept aber wichtig ist schon einmal, dass du beruflich in einem Beschäftigungsverhältnis bist, um auch an Tagen „wo eigentlich nichts geht“ eine Aufgabe zu haben und mit Menschen in Kontakt, sei er auch erstmal nur beruflich, zu sein. Ablenkung ist das „A und O“.

Jetzt würdest du dir gern weitere Standbeine aufbauen und hierfür kann ich dir sehr empfehlen, 1 bis 2 Hobbys in der Woche nachzugehen, selbst wenn du vielleicht aktuell glaubst nicht den Kopf für sowas zu haben, wäre es wichtig für die kommende Zeit, auch nachdem du – und ich hoffe inständig auf Besserung – deine Mutter verloren haben solltest. Im Idealfall sind das Hobbys unter Menschen, wenn du aber gern was allein machst (Malen, Natur o.ä.) dann ist das auch völlig fein. Auch da gibt es ja Foren, wo man sich gern austauschen kann. Mit einbauen in den Alltag / Wochenablauf könntest du Entspannungstechniken (PMR, Meditieren, Musiktherapeuthische Sachen usw.) welche zum Gedanken ordnen, bzw. Loslassen auf jeden Fall sinnvoll wären – auch um Ängste abzubauen. Insofern du deinen Alltag (Hausarbeit usw.) im Griff hast, ist das auch schon eine Spitzenleistung.

Unbekannterweise finde ich deine Art zu schreiben zwar als sehr angenehm, aber dich zu „schämen“ hier zu schreiben natürlich unnötig. Vergleich dich nicht mit anderen in deinem Alter, welche „vieles erreicht“ hätten. Die Hälfte ist meist Fassade und von der anderen Hälfte, die du erreicht hast, haben viele noch nie was gehört 😉         

ich würde dir raten in Therapie zu gehen ,denn wie ich deine Schilderungen wahrnehme , hast du sehr viele Lasten die auf deinen Schultern sind. Diese gilt es erst abzuarbeiten , bevor du dich einem guten und tollen Leben deinerseits widmen kannst.

Ich möchte garnicht abstreiten dass du dies nicht kannst aber bist du denn in deiner Jugend jemand aktives gewesen der unter Menschen gegangen ist oder eher weniger

beste Grüße

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung