Wie reagieren auf Verarsche/Fragen-Mobbing?
Angenommen, auf der Arbeit (oder Schule, Uni, Ausbildungsplatz usw.) ist jemand, der einen mit unsinnigen Fragen mobbt. Und zwar keine echten Fragen aus Interesse, sondern um einen damit verächtlich zu machen und hochzunehmen. Dass er also z.B. ständig in einem ironisierenden Unterton fragt: "Was sind denn deine Hobbys?", "Was für Musik hörst du denn?", "Ey, du bist doch sicher voll der Experte für ... was meinst du denn dazu?" und dergleichen, wobei die Fragen u.U. schnell privat und anzüglich werden.
Wenn man versucht, das zu ignorieren, wird endlos nachgehakt und nachgebohrt und das möglichst öffentlich ("Hey, sag doch mal was!"... "Na... Hey...Hallo!", "Willst du mir denn nicht antworten?").
Einen ernsthaften/lauten Streit hat es vorher nicht gegeben.
Was macht man am besten gegen sowas? Gegebene Einschränkung: Man ist in solchen Situationen nicht schlagfertig, kann also NICHT einfach mit einem flotten Spruch reagieren, wo am besten jeder drüber lacht, denn sowas fällt einem in der Situation nicht ein. Knarre mitbringen und die Leute abschießen geht auch nicht, weil man nicht in den Bau will (obwohl sie es verdient hätten...).
10 Antworten
Lies mal in Wikipedia über "gewaltfreie Kommunikation". Da geht es darum, dass man in solchen Situationen, wo auf zwei Ebenen geredet wird (scheinbar interessierte Frage, aber böse gemeint), die Metaebene ansteuert. Also beispielsweise, du sagst dem Mobber freundlich ins Gesicht: Ich habe den Eindruck, dass Sie mich lächerlich machen wollen. Ich bitte Sie um Respekt. Da fällt dem die Kinnlade runter. Vielleicht lacht er. Aber es wirkt nach. Und das nächste Mal ist er vorsichtiger. Man nennt es auch: Den Spiegel vorhalten. Das heißt, man sagt immer in Ich-Botschaften (ich habe das Gefühl, ich habe den Eindruck), was man beim andern gerade bemerkt. (Ich habe das Gefühl, dich interessiert meine Antwort gar nicht. Ich würde gerne wissen, worum es dir eigentlich geht.) Das muss man üben. Aber es funktioniert.
Überlege dir wie er dich Angreift bzw. wo deine Schwachstellen sind, versuche es zu bessern um ihm die Schwachstellen nicht mehr zu bieten und wenn du diese nicht mehr hast fängst du einfach an ihn zu mobben... und dann wenn es ihm irgendwann zu schaffen macht hör einfach nicht mehr auf, er wird dann einfach damit leben müssen und ist halt am ende das Opfer. greetz
Was ich noch dazusagen will werde mehr Schlagfertig und schau dir seine Schwachstellen an wenn er Dreck am stecken hat verpfeif ihn doch Anonym
Ich will als Antwort auf meine eigene Frage mal das Beste nennen, was ich bislang rausgefunden habe.
als erstes sollte man alle regulären Mittel ausschöpfen: Vorgesetzte, Lehrer usw. "Ignorieren" und "nicht dran stören" kann man auch versuchen, die Erfolgswahrscheinlichkeit ist aber gering, außerdem will man die Typen ja auch abgestraft wissen.
Wenn das alles (was mit recht hoher Wahrscheinlichkeit der Fall ist) nicht hilft, hat es sich bewährt, den Leuten an ihr Eigentum zu gehen. Das kann man so machen, dass man kaum erwischt wird: z.B. Auto tieferlegen und künstlerische Arbeiten am Lack, Frischluft... Nicht mehrfach dasselbe, sonst riskiert man, dass derjenige an der Stelle aufpasst und man erwischt wird. Und man darf nicht der Versuchung verfallen, die Ereignisse allzu offen mit dem Verhalten des Schurken in Verbindung zu bringen. Wenn der einem aber die Fresse polieren will, hat man Erfolg. Und wenn er es wirklich macht: es ist auch nicht schlimmer als dauerndes Mobbing, aber wenigstens hat man es ihm dann heimgezahlt und ist kein hilfloses Opfer mehr - und die Erniedrigung, hilfloses Opfer zu sein, hält lebenslang an, auch, wenn die Schmerzen aus einer Prügelattacke längst vorbei wären! Idealerweise kann man ihn dann noch dafür drankriegen (Zivilrecht, Schmerzensgeld usw. - das trifft ihn härter als eine vergleichsweise geringe strafrechtliche Verurteilung!)
Mein größter Erfolg war mal, dass ein anderer Jugendlicher mich am letzten Tag, wo er mich sah, richtig übel fertig gemacht hat. Dem hab ich dann in seinem Kassettenrecorder (damals noch recht teuer) die Tonköpfe zerkratzt, und das Ding drehte sich nur noch, ohne einen Ton zu machen. Der hat sich geärgert... ^_^ :->. Dann haben seine Kumpels weiter auf mir rumgehackt, aber das hat mich in dem Moment nicht mehr gestört. Es wurde später in meine Richtung nachgefragt, und der "innere Schweinehund" riet mir schon, es einfach zuzugeben, was ich jedoch nicht tat - danach hörte ich, dass der Apparat wohl endgültig hinüber war und man mich mit dem "freundlichen" Nachfragen in die Pfanne hauen wollte.
Direkte körperliche Gewalt ist in den mir bekannten Fällen wenig praktikabel, weil die einem überlegen sind und man am Ende selbst dafür einen reingewürgt bekommt.
Auf jeden Fall direkt in die Augen schauen. Jedem Einzelnen. Und einfach nur lächeln. Dann würde ich fragen: Komplexe, oder watt? und dann rumdrehen.
Och.. ich kann gaaaanz lange auf stur schalten. Ich würd stumm bleiben und mich innerlich drüber amüsieren, wie bemüht er/sie doch ist, mich wütend zu machen. Würd mir vielleicht sogar nen Spaß draus machen und auf die Uhr gucken, wie lang er/sie das durchhält. Wenn er/sie keine Lust mehr hat würd ich sagen "Wow! 3 minuten und 20 sekunden! Mal schauen, wie lang du nächstes mal durchhältst!" ;) Und wenn dir das zu blöd ist.. einfach weiterignorieren und in dich hineingrinsen - arme Menschen, die sowas nötig haben. :)
Nunja, die heimtückischen Gedankengänge kommen bei mir immer erst nach den Angriffen, bzw. beziehen sich auf schon länger zurück liegende Angriffe.
In der Tat ist es so, dass bei mir die beruflichen Leistungen eher mäßig sind; wenn man sie an sozialen Fertigkeiten, Ordnung, Struktur und Disziplin misst, auch eindeutig schlecht - woran ich leider auf absehbare Zeit nichts ändern kann. In der Schule war ich zwischen gut und mittelmäßig, aber im Arbeitsleben, wo die Softskills (in denen ich nicht gut bin und auch keine Idee habe, wie ich besser werden könnte) viel bedeutender sind als in der Schule, ist es nicht mehr gut.
Trotzdem meine ich, ein Recht auf vernünftige Behandlung und Unterlassung böswilliger Angriffe zu haben.
Wenn ich "schuld" an solchen Angriffen bin, dann höchstens in der Weise, dass ich ein ideales Opfer abgebe. Also so, als wäre eine Frau, die im kurzen Rock nachts durch den Park geht, selbst schuld, wenn sie vergewaltigt wird (nur kann sich die Frau immer noch was anderes anziehen, ich kann gar nichts dagegen tun). Als Notbehelf könnte man vielleicht versuchen nicht in die Schusslinie zu geraten, aber die Erfolgsaussichten sind mäßig.
Was wäre denn die Alternative zum "Sachen zerstören"? Ich kann in gewisser Hinsicht von Glück reden, dass ich das Kroppzeug nicht einfach zusammenschlagen kann, wegen rechtlicher Konsequenzen... Aber Vergeltung muss schon sein, man kann es doch nicht einfach hinnehmen, dass einen jemand bewusst in die Anstalt oder den Selbstmord treiben und sich daraus einen großen Spaß machen will!
Interesanter Hinweis von Sanaya : .......
Außer man hat selbst ein verzerrtes Wahrnehmungsbild und macht sich (unbewusst) zum Außenseiter. NICHT IMMER haben die Anderen Schuld. Is mir schon klar, dass du das ned hören magst. Vielleicht magst auch gar nicht gern mit Kritik umgehen - selbst wenn sie konstruktiv sein kann. .........
Hmm.. da kommts halt auch auf die persönliche Stärke an. Ist Kopfsache. Hab auch schon ne Ausbildung hinter mir in der ich in ner Abteilung war und 4 Monate Mobbing hinter mir hab. Ich war ne Zeit so fix und fertig, dass ich Nachts im Bett saß und dachte ich darf nicht schlafen, weil ich arbeiten muss! Bin im Bett gesessen und hab mich entschuldigt und war tot-traurig. So in Angst und psychisch schlechter Verfassung war ich. Dann kam die Phase, dass ich sauer wurde, aber nicht böse werden konnte, da es auch Vorgesetzte waren! Ja und wenns gut geht, dann wächst man daran. Gibt nur 2 Möglichkeiten - entweder man lässt sich schwach machen oder wächst sogar noch an innerer Stärke. :) Glaub mir.. ich kenns. Mittlerweile stört mich sowas nicht im geringsten. Man braucht halt dafür im Privatleben einen guten Ausgleich zum Frustabbau ect. ;)) Schaffste schon! Ansonstn wechsel dein Umfeld. Geht eigentlich IMMER. Ob nun Schule oder Arbeit oder sogar Familie... da muss man nicht erst Amok laufen. :) Neue Menschen, neues Glück.
Das scheint ein zentrales Problem bei diesem "Nicht dran stören" zu sein, so oft wie man diesen Ratschlag hört und so oft wie man seine Nutzlosigkeit erfahren hat.
Nur: diese persönliche Stärke hat man oder hat man nicht, und wenn man sie nicht hat, kann man sie auch nicht kriegen - zumindest nicht in einer Zeit, die zur Niederschlagung des Mobbings zur Verfügung steht. Und die Typen merken das genau, schließlich wollen sie einen in die Klapse oder den Selbstmord treiben, und da spezialisieren sie sich auf die Schwächsten.
Und beruflich, wie macht man das, wenn man da am Ende im Lebenslauf dutzende Arbeitsverhältnisse stehen hat, die nur jeweils ein paar Wochen oder Monate dauerten?
Ich meine, gerade bei Vorgesetzten oder sonst Leuten, von denen man abhängig ist, ist es eine gute Lösung, denen heimlich Sachen kaputt zu machen - solange man sich nicht erwischen lässt.
Aha, und wie soll man das selbst durchhalten, wenn der auch nach einer Stunde nicht aufhört und vielleicht noch andere mitmachen?
Vor allem neigt man dazu, sich gerade am Anfang "die Würmer aus der Nase ziehen zu lassen", also die Fragen ernsthaft zu beantworten.
Sorry, aber: "Nicht dran stören" funkioniert bei Mobbing in aller Regel nicht! Man muss denen schon irgendwie was auf die Mütze geben (was nicht unbedingt körperliche Gewalt bedeuten muss - ganz ausschließen will ich die aber auch nicht).
Vielleicht wirste ja genau wegen solchen "heimtückischen" Gedankengängen angegangen?! Man merkt es Leuten auch an, wenn sie feindseelige Gedanken haben. Ich mein... es kann ja nicht immer der Fall sein, dass man bei jeder Arbeit gemobbt wird. Wenn man nun ein oder zwei mal kündigt ist das nicht so dramatisch, wenn die Leistungen sonst stimmen. Außer man hat selbst ein verzerrtes Wahrnehmungsbild und macht sich (unbewusst) zum Außenseiter. NICHT IMMER haben die Anderen Schuld. Is mir schon klar, dass du das ned hören magst. Vielleicht magst auch gar nicht gern mit Kritik umgehen - selbst wenn sie konstruktiv sein kann. Aber jemand der im "Sachen zerstören" die Lösung seiner Probleme sieht, dem würd ich auch nicht übern Weg trauen. Ganz so blöd sind die anderen Leute auch nicht - selbst wenn sie keine Beweise dafür haben. Denk mal drüber nach...