Wie mache ich einen Raum „schalldicht“?

3 Antworten

Das funktioniert (theoretisch), ist jedoch mit einem massiven Eingriff in die Baustruktur zu sehen. Zumeist wird dafür das Raum in Raum Konzept verwendet.

Dabei wird eine Innenschale in den Ursprungsraum gebaut, die mit möglichst wenig Auflagepunkten mit diesen verbunden ist. Das ganze ist natürlich nicht für unter 10.000€ zu haben. Zudem ist massives Mauerwerk drumrum von Vorteil. Eine Holztreppe ist so ungefähr der GAU für Schalldämmmaßnahmen.

Irgendwas an die Wände machen, bringt für die Schalldämmung fast gar nix. Das was man so kennt (Moltonvorhänge, Noppenschaum, etc.) sind Dinge die die Akustik innerhalb des Raums regulieren sollen. Das ist eine völlig andere Baustelle.

Mit bezahlbaren Mitteln dürfte hier ein "schalldichter" Raum kaum zu realisieren sein. Man kann den Schallschutz jedoch verbessern, entweder mit viel Masse, oder einer entkoppelten Vorsatzwand oder mit schallschluckendem Dämm-Material.
Der letzte Punkt dürfte für dich interessant sein. Das Problem ist ja, dass der Schall von der Tonquelle auf eine feste Wand trift und diese den Schall weiterleitet. Bei einem schallschluckendem Material werden die Schallwellen gebrochen, unterschiedlich reflektiert oder in einem offenporigem Material "geschluckt". Vor einer Tür hilft z.B. ein dicker Vorhang, wenn die Schallwellen darauf treffen, kann der Vorhang diese nicht weiterleiten. Gleiches trifft z.B. auf Schaumstoff-Matten zu, wenn man eine Wand damit verkleidet. Man könnte sogar Matten aus Mineralwolle an die Wände kleben, das sieht allerdings bescheuert aus. Was nicht funktioniert, sind z.B. Styropor-Platten, denn hierbei handelt es sich um geschlossene Poren ( wenn man eine Platte beschädigt, bekommt man viele kleine Kügelchen). Mineralwolle besteht dagegen aus vielen Fasern, dadurch wird der Schall beim Auftreffen vielfach gebrochen. Schaumstoff ist ein sehr nachgiebiges Material, der Schall kann Schaumstoffplatten nicht zum Schwingen bringen (anders als die Styroporplatten).


das mit der treppe habe ich nicht verstanden...

aber für Schallschutz wird nix an den wänden gemacht. schallabsorption ist nicht das gleiche wie Schallschutz.

Dafür braucht man simpel Masse. Also Betonwände, Stahltüren, schwere Möbel usw usw.

oder etwas aufwendiger ein Masse-Federsystem, ein entkoppelter Raum in einem Raum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – freiberuflicher Musiker

Laura2905 
Beitragsersteller
 23.06.2020, 22:37

😳😳😳

Hört sich kompliziert an.

ja also die Holztreppe aus dem Hausflur geht über meinen Keller 😅

also kann er das Tonstudio im Keller vergessen, da es einfach im Hausflur zu laut ist? 😅

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Vando  23.06.2020, 22:48
@Laura2905
also kann er das Tonstudio im Keller vergessen, da es einfach im Hausflur zu laut ist? 😅

Hört sich per Ferndiagnose für ziemlich wahrscheinlich an.

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Nayes2020  23.06.2020, 23:19
@Laura2905

Solange du nicht auf der Treppe spielst, wäre das nicht gleich ein Ausschlusskriterium. ist zwsichen geplanten Studioraum und dieser Holztreppe/Hausflur noch eine Tür?

eine ordentliche Tür und eine Kabine für Aufnahmen aus Knauf Schallschutzplatten könnte vielleicht reichen solang du keine Drums aufnimmst.

Mixen würde ich dann wieder in der Wohnung.

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