Wie mach ich aus einer alten Gitarre eine Lautsprecherbox?

2 Antworten

Hallo McBth,

Ein schöner Einfall, ich zähle mal diverse Gründe auf, die eventuell dagegen sprechen, möchte dir deine Idee aber nicht ausreden.

Eine akustische Gitarre hat einen großen Resonanzkörper, der durch den Lautsprecher zum Mitschwingen angeregt wird.

Das Gehäuse eines guten Lautsprechers soll aber akustisch "tot" sein, also nicht mitschwingen und kein ausgeprägtes Resonanzverhalten haben.

Du wirst also eventuell unsichtbar versteifen oder aufdicken und natürlich den Innenraum bedämpfen müssen.

Geeignet sind gute Breitbandchassis, dazu gehören auch Autolautsprecher, die es als ordentlich klingende Koaxialsysteme mit integriertem echten Hochtöner gibt. Ideal wäre die Montage von vorn, das verdeckt eine nicht optimal gelungene Vergrößerung der Schallochs.

Einen kleinen Verstärker könntest du mit einbauen, du musst aber den notwendigen Kühlkörper berücksichtigen, der die entstehende Wärme nach außen transportieren soll.

Den Akku würde ich nicht mit einbauen, sondern in ein extra Gehäuse.  Blei-, Bleivlies- oder Bleigel-Akkus sind am günstigsten und leicht zu laden, aber sehr schwer. Bei NiMH oder LiPo sparst du Gewicht, aber die Kosten erhöhen sich beträchtlich.

Wenn du es angehen möchtest, dann kannst du mich jederzeit ansprechen, wenn du Hilfe bei der Planung und Realisierung benötigst.

Grüße, Dalko


McBth 
Beitragsersteller
 24.07.2015, 15:11

Vielen vielen Dank für diese Informationen. ivh miss mich da jetzt mal durchlesen und das Zeug ansehen. ich sag schon jetzt vielen lieben Dank! :-)

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dalko  24.07.2015, 15:20
@McBth

Lass dir Zeit, ist ne Menge Input, lesen, verstehen....nachdenken und dann frühestens in 1 oder 2 Tagen nachfragen, denn ohne Fragen wird es nicht gehen. Ich habe schon einige Projekte in der Art "betreut" ;-) aber noch nie mit einer Gitarre...ich finde das spannend.

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McBth 
Beitragsersteller
 22.07.2015, 22:34

Hallo dalko! Danke für diese Wucht an Infos! Klingt alles sehr schlüssig, allerdings verstehe ich das mit den Kühlkörper nicht ganz. Wie wird dieser denn angebracht? muss ich da eine Öffnung schaffen, damit dieser dann die Wärme nach außen transportieren kann? und wie sieht ao ein Kühlkörper aus, sind die bei kleinen verstärkern dabei? den Verstärker könnte ich ja auch außen seitlich anbringen oder im Korpus seitlich verbauen, oder?

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dalko  22.07.2015, 22:47
@McBth

Die größe des Kühlkörpers hängt ab von der Verlustleistung der Endstufe. Da nur etwas kleineres in Frage kommt (bis vielleicht maximal 15 Watt an 4 Ohm), wird auch der Kühlkörper nicht groß. Es könnte schon ein Alu-Blech reichen, das auf einen Teil der Rückwand geschraubt wird. 

Ich schicke dir später diverse Links mit Vorschlägen (Verstärker-Module, Kühlkörper, Lautsprecherchassis usw.) und beantworte dann die anderen Fragen.

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dalko  23.07.2015, 15:04
@McBth

Der Einfachheit halber stammen alle Vorschläge von Pollin, der ist in der Regel günstig und gut. Mache dennoch bitte einen Preisvergleich, vielleicht findest du noch günstigere Anbieter.

Da ich nur einen echten Link posten darf, habe ich die Anfänge beschnitten, kopieren und in die Adresszeile des Browsers einfügen müsste aber funktionieren.

Ich beginne mal mit einem kleinen Verstärker-Modul. Es bringt max. 10 Watt an 2 Ohm, da du wahrscheinlich einen 4 Ohm-Lautsprecher anschließen wirst, hast du dann immer noch 6 Watt Ausgangsleistung

http://www.pollin.de/shop/dt/NjA4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Bausatz_NF_Verstaerker.html

Dieses Stereo-Verstärkermodul würde nur Sinn machen, wenn du noch einen zweiten Lautsprecher in einem extra Gehäuse bauen würdest. Mit 2 x 15 Watt an 4 Ohm ist es sehr leistungsstark, die Versorgungsspannung liegt zwischen 6 und 18 Volt, also sehr gut geeignet für den Anschluss an einen 12 Volt Auto-Akku. Der Kühlkörper ist schon montiert, es ist dieses schwarze, große Teil mit Kühlrippen zur Oberflächenvergrößerung

.pollin.de/shop/dt/NjE1OTYzOTk-/Bausaetze_Module/Module/NF_Verstaerkermodul_DAYPOWER_VM_TDA7297_15_15_W.html

Dieses Modul in einem kleinen Gehäuse verlangt keinen komplizierten Einbau, also für jemanden, der mit Elektronik noch nichts zu tun hatte oder es nur schnell und einfach haben möchte.

.pollin.de/shop/dt/NTc4OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Bausaetze/Universal_Verstaerkermodul_12_W.html

etwas unkomfortabler und mit weniger Ausgangsleistung

.pollin.de/shop/dt/MTk3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/NF_Verstaerkermodul_KEMO_M031N_3_5_W.html

Dieses Teil kann fast alles, leistungsstark, USB-Schnittstelle, SD-Card-Reader....wenn du diese Komplettausstattung verwenden kannst, findest du nichts günstigeres

.pollin.de/shop/dt/MDI1OTYzOTk-/Bausaetze_Module/Module/Stereo_Verstaerkermodul_mit_MP3_Wiedergabe_DAYPOWER_VM_MP3_2x15.html

Hier zeige ich dir Beispiele, wie die Rückseiten von aktiven Lautsprechern aussehen. Du kannst erkennen, das eigentlich die komplette metallene Rückseite gleichzeitig auch Kühlfläche ist, manchmal reicht einfach eine schwarz eloxierte Alu-Rückwand, manchmal sind es richtige Kühlkörper.

.thomann.de/de/yamaha_hs_7.htm

.thomann.de/de/m_audio_bx8_d2.htm

Bei deinem Projekt musst du dir gut überlegen, ob du die bereits verbauten Kühlkörper verwenden willst, dann musst du das Modul so ein bauen, das der Kühlkörper irgendwo heraus schaut. Oder du verwendest die verbauten Kühlkörper nicht und schraubst die zu kühlenden Transistoren auf ein dickes Alublech auf der Rückseite des Gitarrenkorpus.

Gib bei Pollin oder einem anderen Elektronikhändler "Kühlkörper" in das Suchfeld und schau dir mal an, was es alles gibt.

Du würdest dir viel Arbeit ersparen, wenn du nur den Lautsprecher in der Gitarre einbaust und den Rest in einen anderen Kasten. Die mechanischen Modifikationen der Gitarre halten sich in Grenzen, und die Elektronik zusammen in einer stabilen Kiste, wo auch der Akku ohne Probleme hineinpassen würde.

Anstelle des Akkus kannst du auch ein kleines Schaltnetzteil verwenden:

Sehr Leistungsstark mit viel Reserve zum Einbau mit in das Gehäuse

.pollin.de/shop/dt/NTY0ODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Schaltnetzteil_POS_60_12_12_V_5_A.html

ohne Herumbastelei, auch sehr stark

.pollin.de/shop/dt/OTkyODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Festspannungs_Netzgeraete/Tisch_Schaltnetzteil_NCE_CP123A0120V5000_12_V_5_A.html

ausreichend für ein Mono-Modul, unbedingt die Stromaufnahme des Moduls überprüfen, wenn höher als 2 Ampere, dann die Finger davon lassen

.pollin.de/shop/dt/NzQ1ODQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Steckernetzgeraete/Stecker_Schaltnetzteil_DURA_MICRO_DM5133E_12_V_2_A.html

Und jetzt noch die Lautsprecher

wirklich sehr günstig für jeweils 2 Chassis

.pollin.de/shop/dt/MjcwOTUzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/Car_HiFi/Lautsprecher/Autolautsprecherset_VR3_RS400_100_mm_3_Wege_100_W.html

.pollin.de/shop/dt/MDgxOTUzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/Car_HiFi/Lautsprecher/Autolautsprecherset_BA_10_EVO_80_W_2_Stueck.html

das obige Chassis gibt es auch mit 13er Korb

.pollin.de/shop/dt/ODcxOTUzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/Car_HiFi/Lautsprecher/Autolautsprecherset_BA_13_EVO_80_W_2_Stueck.html

Grüße, Dalko

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Die einfachste Lösung ist ein Autolautsprecher mit dem Lochdurchmesser der Gitarre einbauen und extern versorgen über einem Verstärker. Sonst kannst du eine Autobatterie nehmen(falls sie rein passt) diese an eine Endstufe anschließen und an die Endstufe den Lautsprecher... Wenn du von allem das billigste nimmst kannst du schon mit 50€ was draus machen. Die Batterie lässt sich mit einem normalen Autolader aufladen. Allgemein würde ich davon aber abraten zwecks Hitze, Klang etc.


McBth 
Beitragsersteller
 22.07.2015, 14:50

danke für die Antwort! wäre aber auch dazu bereit, das Schallloch der Gitarre zu vergrößern un dann einen größeren Lautsprecher anzubringen.

Also brauch ich einen Miniverstärker, eine Box und eine Batterie, wenn ich das richtig verstehe?

falls ja, was wär da zu empfehlen?

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