Wie lernt man als Baby die Sprache?
Ik komische Frage aber mein weiß ja als Neugeborener nichts und wie kann man wissen was genau die anderen reden und was sie meinen?
8 Antworten
das Sprachverständnis entwickelt sich situativ, indem immer wieder dieselben Handlungen von denselben Worten begleitet werden.
und um übereinzukommen, worüber man grad spricht, worum es geht, hat man das Triangulieren (triangulärer Blick): das Kind schaut, sagen wir, die Katze an, dann dich, dann wieder die Katze... so lange, bis du verbal darauf reagierst (zB: "schau, da kommt die Katze!") somit ist erstens das Gesprächsthema klar, und das Betonungsmuster deiner Aussage macht klar, was das wichtigste Wort dabei ist.
der trianguläre Blick als erstes Kommunizieren über etwas und somit Basis für jeden Spracherwerb ist angeboren und wird im Alter von wenigen Monaten gezeigt - der Mensch versteht ihn und reagiert darauf instinktiv.
Bereits im letzten Schwangerschaftsdrittel lauscht der Fötus dem Sprechen der Mutter und hört, gedämpft durch das Fruchtwasser, auch andere Menschen in der Umgebung. Dadurch sind bereits neugeborene Babys nicht nur an die Stimme der Mutter, sondern auch an die Sprachmelodie ihrer Muttersprache gewöhnt.08.04.2020
Wie Babys Sprache lernen - Presseja, hab ich. warum?
der Artikel stellt die soziale Interaktion in den Mittelpunkt der Sprachentwicklung (damit bin ich voll und ganz einverstanden!), du in deiner obigen Aussage eine passive Berieselung im Mutterleib.
hast du den Artikel *verstanden*?
- trifft die "Berieselung" definitiv zu und 2. ist es nicht meine Aussage!
Nein, denn Säuglinge machen sich "das bekannte Umgebungsgeräusch" zu eigen und setzen es produktiv um: Säuglinge unterschiedlicher Muttersprachen schreien unterschiedlich.
was hat das mit Sprache zu tun? das Kind imitiert ein Umgebungsgeräusch - also bestenfalls mit Lautproduktion - und diese nur ganz am Rande etwas mit Sprache. (dass Lautproduktion/Sprechen udn Sprache völlig unterschiedliche Dinge sind, erkennt man, wenn man sieht, dass es zB Erwachsene gibt, die nicht sprechen können, deren Sprachbeherrschung aber völlig altersgemäß ist)
Der Spracherwerb in rezeptiver wie produktiver Hinsicht soll nichts mit Sprache zu tun haben? Das möchte ich doch stark bezweifeln.
Mehr kann ich leider vorerst nicht dazu sagen, weil dein Kommentar terminologisch nicht eindeutig ist. Bitte definiere, was du unter "Sprache" verstehst.
Sprache ist Lexikon, Syntax und kommunikativ "richtiger" Einsatz derselben, aktiv und passiv.
Sprechen ist lediglich das korrekte (= physiologische) Betätigen der Sprechorgane, also eine rein motorische Fertigkeit.
so oder sehr ähnlich wirds im allgemeinen definiert/zueinander abgegrenzt.
Nein, eben nicht. Sprache hat vier Ebenen – die phonetisch-phonologische, die morphologisch-syntaktische, die semantisch-lexikalische und die pragmatisch-kommunikative.
Und die Artikulation, die du hier fälschlicherweise als Sprechen bezeichnest, ist auch keine rein motorische Fertigkeit. Das zeigen dir zum Beispiel die phonologischen Störungen.
eine phonologische Störung ist nie eine Störung des Sprechapparates bzw der Motorik, sondern fast immer eine Wernicke-Funktionsstörung! udn Wernicke ist DAS Schlüssel-Sprachareal schlechthin (oh ja, ich weiß, Sprache geht weit darüber hinaus: Broca, Fasziculus arcuatus, Sprache als Vernetzungsfunktion des gesamten Gehirns, wenn wir in die Semantik gehen....)
Artikulation ist lediglich die Bewegung der Organe des Ansatzrohres plus Stimmbänder, also Stimmbänder und darüber - zum Sprechen aber brauchst du weit mehr Motorik als bloß das!
Die phonologische Störung ist im Sprachsystem, wie ich es dargelegt habe, der phonetisch-phonologischen Ebene zugeordnet, und zur Artikulation gehört auch die Realisierung der Laute und Lautverbindungen entsprechend des phonologischen Systems einer Sprache.
umgekehrt: zur Realisierung der Laute und Lautverbindungen entsprechend des phonologischen Systems einer Sprache gehört die Artikulation (als Teil nicht der Sprache, sondern des Sprechens) - als letzter Schritt, nachdem alle sprachlichen (besser: sprachplanerischen) Prozesse bereits abgeschlossen sind (wohl aber wird die Artikulation sprachlich kontrolliert: motorische und auditive Feedbackschleife)
(keine Ahnung, wie ich die blaue Hinterlegung des Textes zustande gebracht habe und wieder los werde - bitte ignorieren!)
Es reicht jetzt, braucht mich nicht länger zuspamen!
du bist ja aus der Diskussion schon vor eineinhalb Std ausgestiegen - ich diskutier schon die längste Zeit nicht mehr mit dir, sondern mit Lotta!
Schon klar, aber unter "meiner" Antwort! Und ich krieg´ständig Mitteilung darüber!
Außerdem glaube ich nicht, dass der FS eine Doktorarbeit erwartet hat!
Sprechen ist medial mündliche Sprachproduktion und erfordert Prozesse auf allen vier sprachlichen Ebenen. Die Auslagerung des Hörbarmachens zum einen als rein motorisch und zum anderen aus der Sprache spiegelt weder die Multidimensionalität noch die Praxis wider.
Halten wir fest: Wir sind unterschiedlicher Meinung. Ich hab meine Quellen, du möglicherweise deine. Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende!
der rein motorische Sprechakt hat mit Sprache sehr wenig zu tun: sonst wären Papageien Sprachgenies.
ad Sprechmotorik vs Sprache: schau dir die Pathologie an - sagt dir die Differenzierung Dysarthrie und Aphasie was? Lies mal nach!
ich weiß nur, dass sich ein Sprachmodell wie meines seit Jahrzehnten in der therapeutischen Praxis sehr bewährt und auch durch hirnanatomische und physiologische Studien (mrt, fmrt) bestätigt wird.
Schönes WE auch!
Hallo,
um es laienhaft auszudrücken, funktioniert das Erlernen von Sprache bei Babys instinktiv und situativ, mit Hilfe aller Sinne (sehen, hören, schmecken, fühlen), durch Nachahmen und Wiederholen.
Etwas überspitzt und stark vereinfacht:
Das Baby sitzt im Hochstuhl, die Mutter gibt ihm einen Ball mit den Worten "(Das ist ein) Ball. (Möchtest du den) Ball? usw.", das Baby sieht den Ball, der ihm gereicht wird und hört, was die Mutter sagt. Es greift nach dem Ball, schaut ihn an, spielt damit, schleckt daran, versucht ihn in den Mund zustecken usw. Immer wieder fällt das Wort "Ball". Das Baby lässt den Ball fallen, die Mutter hebt ihn auf, reicht den Ball wieder dem Baby, und das "Spiel" geht von vorne los.
Zum Leidwesen der Mutter, aber meist zur Freude des Babys wird dieses "Spiel" oft minutenlang, mehrmals am Tag, tagtäglich, in anderen Situationen und mit anderen Gegenständen, so oder ähnlich wiederholt.
AstridDerPu
Eine sehr komplexe Frage, wir reden hier über die Sprachliche Entwicklung eines Säuglings.
Das Sprachzentrum, als der Teil im Gehirn der Sprache verarbeitet und ausgibt, der ist von Anfang an schon mit dabei, also schon kleine Babys haben dafür Platz im Kopf, nur ist dieser halt noch leer.
Nun brauchen wir um zu sprechen noch ein paar andere Körperteile, Lunge, Stimmbänder, der ganze Kehlkopf, Mund und Zunge, Lippen und Gaumen. Am Sprechen ist ziemlich viel Zeug beteiligt und das muss erstmal trainiert werden. Das macht das Baby mit kauen, lutschen und brabbeln
Bereits Neugeborene haben einen Sinn für Sprachliche Ästhetik, in Mutterleib hören sie die Stimme der Mutter und können diese auch schon seher sehr früh von anderen Stimmen unterscheiden.
Es wird immer noch behauptet das Kind "irgendwie" Sprechen lernen, das ist falsch. Kinder lernen durch Nacharmen in jungen Jahren am besten, und die Qualität des nachzuahmenden Mediums ist ausschlaggebend für die Sprachentwicklung, Mehrseitige Konversation ist hier das Zauberwort, ein Kind lernt durch den TV nicht gut sprechen, aber durch echte Gespräche und dem Vorlesen, lernt es sehr viel.
Begonnen wird meist mit "Doppelsilben" also; MAma,PApa,TuTu,MiMi usw.
Ich möchte hier nun gar nicht so sehr schreiben ab wann das "normal" ist, Kinder haben ihr eigenes Tempo, man hat festgestellt das Mädchen schneller reden als Jungen. Sagen wir einfach mal, wenn Kognitiv und Physisch alles in Ordnung ist, wird man mit spätestens 2,5 Jahren die ersten Worte hören, WENN ich mein Kind in einer lebendigen verbalen Welt aufwachsen lasse.
Auch der Wortschatz ist entscheidend, nicht verstanden werden macht aggressiv. 200 Worte sollte man im Kindergarten kennen. Bücher vorlesen, Fingerreime und Lieder können dabei helfen
Dann gibt es da noch den ungesteuerten Spracherwerb, Kinder hören Worte machen daraus die Laute die sie wahrnehmen, auch das Ohr gehört also mit dazu wenn ich Sprechen lernen möchte.
Kinder handeln dann auch erstmal nach ihren eigenen Sprachregeln, was völlig in Ordnung ist. Dann wird das komplizierte Wort Bäckerei, mal gerne zu "Bähhrei".
Das sind so die groben Züge, in weiteren würde ich dann noch zu Phonetik und Didaktik kommen, die Mimik spielt auch noch eine große Rolle und was ist wenn das Kind eine Gaumen Nasen Spalte hat, ist auch nochmal ein extra Thema, dann gibt es auch Kognitive Einschränkungen die das Sprechen lernen erschweren und viele Körperliche
wird man mit spätestens 2,5 Jahren die ersten Worte hören
Das ist viel zu spät angesetzt. In diesem Alter gelten Kinder bereits als Late Talker, die ein deutlich erhöhtes Risiko für spezifische Sprachentwicklungsstörungen haben.
Eine Spalte bezieht sich auf Lippen, Kiefer, Gaumen und/oder Segel, deswegen taucht in der LKGS-Spalte auch kein N für Nase auf.
Doppelsilben gehören bereits zur 2. Lallperiode. Die Sprachentwicklung beginnt rezeptiv (im engeren Sinn) bereits im Mutterleib durch die Wahrnehmung der Stimmen, die wir du treffend schreibst, sehr früh differenziert werden können. Die produktive Sprachentwicklung beginnt tatsächlich mit dem Schreien, denn auch das (ver-)ändert sich bereits: Zum einen schreien Kinder mit unterschiedlichen Muttersprachen unterschiedlich. Zum anderen differenziert der Säugling sein Schreien zunehmend, er schreit also bei unterschiedlichen Bedürfnissen auch unterschiedlich.
Ich schrieb ja auch SPÄTESTENS und nicht normaler Weise. Ja es ist früh das mit der Nase ist ein Fehler. ansonsten Danke für die Ergänzungen ich wollte es halt einfach halten und daraus keinen Wissenschaftlichen Diskurs machen
Dieses "spätestens" ist einfach zu spät.
Eine Richtlinie sind etwa 50 Wörter mit zwei Jahren, weil erst nach diesen 50 Wörtern, die nämlich ganzheitlich abgespeichert werden, die Wortschatzexplosion stattfindet und sich die Grammatik entwickeln kann.
indem mit dem Kind viel gesprochen wird, sehr viel. Und nicht nur: lass das, sei ruhig, pack das nicht an, du nervst, sei still,
das macht Sprache aber erst mal nur zu einem bekannten Umgebungsgeräusch, mehr nicht.