Wie lange reichen Kindheitserinnerungen wirklich zurück?Wisst Ihr das?!

9 Antworten

Bei Kindern haben sich die Synapsen im Gehirn bis zum 2. Lebensjahr völlig ausgebildet, somit ist der Mensch eigentlich mit 2 Jahren auf dem höhe Punkt seines Geistes, auch wenn er wenig Erfahrungen bisdahin macht. Frühe Förderung des Kindes bildet das Gehirn aus. Die Wahrnehmung eines Menschen ist selektiv, er nimmt nur das wahr, was gerade für ihn wichtig ist. Das geht mittels kontrollprozessen ins kurzzeitgedächtnis und wenn es wichtig und interessant für den Menschen ist, wird es verarbeitet und im langzeitgedächtnis gespeichert. Dort sind ALLE Informationen die mittelskontrollprozessen gespeichert wurden, die allerdings nie alle gleich Abruf bereit sind, dafür braucht es bestimmte Anlässe, oder irgend einen Denkanstoß der dafür sorgt, dass du diese Infos wieder abrufen kannst. Genau so funktioniert dein Gehirn dein leben lang. Also ist es möglich solche Situationen die einmal im langzeitgedächtnis gespeichert sind abzurufen, egal in welchem alter das war. Allerdings ist die Wahrnehmung bei kleinen Kindern oft eine andere und für sie zählen Farben und Formen, Lieder und Personen, selten wirklich ganze Situationen am Stück, außer sie waren genau in dem Augenblick eine Erinnerung "wert". Ich hoffe ich konnte dir das in Kurzform verständlich machen. Natürlich ist die Wahrnehmung, das denken und das Gedächtnis komplexer als ich es geschrieben habe, aber das wäre zu viel des guten. Im Grunde ist es möglich das du dich dein ganzes leben an bestimmte Situationen oder Dinge erinnerst, egal wie alt.

ich bin mir sicher, dass schlechte Erfahrungen in verschlüsselter Form auf jeden Fall bis in die allerfrüheste Kindheit reichen. Ein Baby erlebt Dinge allerdings anders als ein Erwachsener, es hat kein chronologisches Zeitgefühl und keine Worte dafür, sondern ein Baby oder Kleinstkind verhält sich zu einer kritischen Situation. Das meine ich mit "verschlüsselt". Deswegen dürfte es schwierig sein, Erinnerungen aus der Zeit überhaupt als solche zu erkennen, wenn die vor den ersten Worten liegen. Es wird wohl nur bei sehr prägenden Sachen gelingen, einen zusammenang zu finden.

Solche sehr frühen negativen Erfahrungen können z.B. einen unerklärlichen Hass auf einen bestimmten Personentypus verursachen. Ich habe mir auf diese Weise einen Arzt "gemerkt", der mir im Alter von 3 Monaten sehr weh getan hat (Nierenbeckenentzündung - Diagnose: du steckst dem Patienten einen Finger in den Rücken und der kreischt auf vor Schmerz).

Zwei Leute aus meinem Bekanntenkreis haben meinen Hass viele Jahrzehnte später abbekommen, weil sie diesem Arzt ähnelten. "Erklärt" hat sich das erst, als ich wusste, auf welche Weise die Diagnose gestellt wird.


HiFiech  31.12.2010, 17:27

(hab ich nicht mehr in die Antwort reinbekommen, nach der Diagnose folgten 72 Tage Einzelhaft auf einer Intensivstation. Sowas reicht glaubich aus, um im Gedächtnis eines Kindes verankert zu bleiben.)

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GroupieNo1  02.01.2011, 01:47

Du merkst dir als Kind Bilder, auch wenn man sie nicht benennen konnte zu der Zeit und kann sie aber deswegen trotzdem im Kopf abrufen, sofern sie im langzeitgedächtnis gespeichert wurden

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Sobald sich damals der Alltag geändert hat Im sinne von, nicht mehr lange schlafen , sondern immer in den Kindergarten gebracht worden... Neue Gesichter gesehen anstatt nur das von Mutter!

Wenn das ein sehr einschneidendes Erlebnis war, deswegen lässt es sich ja auch zeitlich einordnen, was sonst bei Kindheiterinnerungen schwer ist. Es benötigt eine starke gefühlsmäßige beteiligung, dann kann es möglich sein.


meine alte religionslehrerin hat in der 2ten klasse gesagt, ein mensch müsse sich bis zu seinem 3lebensjahr zurückerinnern können. ich tus nicht,aber an die 2te klasse kann ich mich anscheinend noch erinnern =D


Alex7631  31.12.2010, 17:03

korreckt!

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