Wie kommt man damit klar, wenn man jemanden beim Sterben zusehen muss und nichts machen kann?
Meine 99-jährige Oma liegt im Sterben.
😔 Ich hab seit 3 Tagen kein Auge mehr zugemacht wegen meiner Oma. Dazu kommt, dass ich keine gute Wahrnehmung meines realen Umfelds habe, da ich total benebelt bin. Durch meinen Schlafentzug spielt mein Blutzucker total verrückt. Ich habe Blutzuckerwerte von über 300. Normalerweise sollte der bei 120 oder unter 100 sein. Das gibt mir den Rest.
Ich weiß nicht was ich machen soll. Es ist schlimm, wenn man jemanden beim Sterben zusehen muss und nichts machen kann.
Ich komm nicht mehr drauf klar. 😔
4 Antworten
Auf jeden Fall ist dies eine Erfahrung, an der man innerlich wachsen kann. Und ich weiß, wovon ich rede.
Auch wenn es hart ist, eigentlich ist es ein gute Sache, dass die Oma nun nicht allein ist, sondern dass du sie auf ihrem letzten Weg begleitest. Das war mir eine Erfahrung, die im Nachhinein sehr wertvoll für mich war und an die ich in der Rückschau nicht ungern zurück denke.
Du musst dir jedoch deinen Schlaf gönnen. Ich schlief im Nachbarzimmer, verbunden mit einem Babyphon, so dass ich bei Bedarf aufstehen konnte. Wenn die Oma bei dir zu Hause ist, könntest du es ähnlich halten.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du hoffst, daß sie schnell stirbt.
Es ist sogar besser für alle. Mit anzusehen wie ein geliebter Mensch langsam stirbt ist viel schlimmer, als wenn es ganz schnell geht.
Wünsche ihr, dass es bald vorbei ist. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen. Dann hat sie nämlich keine lange Leidenszeit mehr vor sich. In dem Alter ist es unwahrscheinlich, dass es ihr noch mal wirklich gut gehen wird.
So dumm und nicht hilfreich es sich anhört, man muss es akzeptieren. Teilweise ist es auch besser für den Menschen, wenn er selbst sterben will, durch Schmerzen oder ähnliches. Mir hat der "Glaube" geholfen, auch wenn ich nicht wirklich gläubisch bin, macht es das ganze einfacher
Ob kurz oder lang, man kommt damit immer klar. Man muss einfach akzeptieren, dass wir Humanoiden jedenfalls noch endlich sind.
Du musst dir einfach vor Augen halten, daß sie ein schönes, langes Leben hatte.
Ich habe diesen Fall gerade hinter mir. Meine Oma wurde heute beerdigt. Sie ist 94 Jahre alt geworden.
Aber es ist nicht schön, mit ansehen zu müssen, wie der Sterbeprozess sich so lange hinauszögert. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Soll ich ein schlechtes Gewissen haben, weil ich will, dass meine Oma eines schnellen Todes stirbt oder soll ich kein schlechtes Gewissen haben? Soll ich meinen ganzen Glauben daran setzen und darauf hoffen und vertrauen, dass sie noch ein paar Jahre weiter lebt, obwohl es ihr offensichtlich immer schlechter geht? Ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist.