Wie können Störungen im Stromkreis sicherungübergreifend sein?
Neuerdings, wenn man im Wohnzimmer den Fernseher, im Keller das Licht oder in der Küche die Brotmaschine einschaltet, zuckt in der Küche, manchmal auch im Esszimmer das Licht (LED Birnen in einer normalen E14 Fassung bzw. eine Lampe mit Halogen Strahlern) und das obwohl alle genannten Bereiche ihre eigene Sicherung haben. Wie kann das sein bzw. welche Ursache haltet ihr für möglich? PS: wir haben nichts verändert. Die Geräte und Lampen haben wir seit Jahren. Lediglich die Birnen sind vor einigen Monaten nach Defekt mal gewechselt worden. Wenn ich recht überlege sind in den letzten 3 Jahren kaum Birnen verreckt, aber in den letzten 3 Monaten auffallend viele. Zufall?
2 Antworten
Das liegt dann sicherlich an den "Birnen". Die sind empfindlicher gegen kurzzeitige Spannungseinbrüche bzw -änderungen geworden.
Vielleicht hat da der Hersteller einen zu kleinen Kondensator, oder etwas anderes eingebaut, was das verursacht.
Versuche es mit LED's von einer anderen Marke...
wäre bei Aldi Birnen im Bereich des möglichen . Danke ^^
Die Sicherungen haben damit nichts zu tun.
Stell dir deine Stromleitungen wie die Wasserleitung in deinem Haus vor. Obwohl Toilette, Waschbecken und Dusche eigene Ventile/Wasserhähne haben, ändert sich der Wasserdruck in der Dusche, wenn jemand auf der Toilette spült.
So ist das auch mit deiner Stromleitung. In dem Moment wo etwas eingeschaltet wird fliesst im ersten Moment oft ein hoher Einschaltstrom. In diesem Moment sackt die Spannung kurz ab. Das betrifft dann alle Verbraucher, die an der selben Phase hängen. MAn sieht es aber natürlich nur bei den Leuchtmitteln.
Alle Leuchtmittel im Haus werden dann kurz dunkler. Das äussert sich bei LED's mehr als bei den alten Glühbirnen.
Verschiedene Sicherungen muss nicht gleichbdeutend sein mit verschiedenen Phasen. es gibt maximal drei Phasen im Haus. Aber oft ca. 10 Sicherungen. Somit ist es technisch bedingt, dass einige Sicherungen sich eine Phase teilen.
Nein, kann ich nur raten. Da wir ja in die kalte und dunkle Jahreszeit übergehen, wird eure Spannung vielleicht durch den grundsätzlich erhöhten Stromverbrauch niedriger sein als im Sommer. Evtl. habt ihr oder die Nachbarn auch Stromheizungen im Gebrauch. Je mehr Strom, je älter und schlechter die Leitungen, desto geringer die Spannung im Netz und desto mehr machen sich Spannungseinbrüche bemerkbar.
Evtl. hast du ja ein Multimeter oder einer deiner Bekannten. Dann kannst du ja mal messen, ob du 230V misst und ob dies über den Tag/Nacht stark schwankt.
Die Leitungen selbst werden nicht schlecht. Nur deren Isolierung aus PVC kann altern, was hier aber nicht relevant ist. In der Wand oder in Leerrohren passiert da kaum was, die Isolierung wird an den Stellen problematisch wo sie ungeschützt ist, sprich an Lampenauslässen oder in Steckdosen oder Schaltern. Da sehen die oft ziemlich gammelig aus und haben Veränderungen der Farbe und Konsistenz. Wenn man dann aber die alten Leitungen komplett rausreißt und sich mal den Zustand der Isolierung von einem Stück anschaut das in der Wand lag, dann hat dort die Isolierung der Adern vom Aussehen her den Zustand wie frisch aus der Fabrik. Selbst wenn die Leitungen 50 oder 60 Jahre alt sind.
Wenn dann sind es eher die Klemmstellen an denen sich Übergangswiderstände bilden im Laufe der Jahrzehnte. Das Kupfer verformt sich, die alten Schraubklemmen gleichen das aber nicht aus. Man hat dann dort eine lose Verbindung die aber trotzdem noch so halbwegs funktioniert.
verstehe. vielen Dank für die ausführliche Antwort! hast du eine Idee warum sich das jetzt plötzlich bemerkbar macht?