Wie können Atome von anderen Atomen angezogen werden/ diese spüren wenn sie doch elektrisch Neutral sind?
Ich bin mir bereits bewusst das es Elektronegativität gibt, doch ganz verstehen tue ich es nicht.
Klar „wollen“ sie eine stabile ausgangslage(wobei ein unlebendiges objekt ja in wirklichkeit nichts wollen kann), doch selbst wenn es das könnte wie könnte es passende atome finden?
und selbst wenn man sagt das sie einfach durch zufall aufeinander treffen, wie sollen sie sich bitte aneinander binden können?
Die oktettregel? aber wie sollen sie denn ein elektron binden wenn sie bereits die positive ladung des kerns vollkommen ausgeglichen haben?
Freue mich auf antworten :)
vielleicht ist das auch eine etwas dumme frage 😅
2 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Spikeman197/1576445360706_nmmslarge__0_0_128_128_309ddb83a23bdfb459cac3e5bfad813d.jpg?v=1576445361000)
hmm, 'anziehen' tun sich nur Ionen, wenn sie entgegengesetzt geladen sind!
Eine Elektronenpaarbindung in einem Moleküle basiert nicht auf 'Anziehung'.
Am Ende ist es ein energetisch günstigerer Zustand. Einmal erreicht, muss man recht viel Energie aufbringen, um die Atome wieder zu trennen.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Spikeman197/1576445360706_nmmslarge__0_0_128_128_309ddb83a23bdfb459cac3e5bfad813d.jpg?v=1576445361000)
Letztlich vergrößert sich der erlaubte Aufenthaltsraum für die Elektronen, die dann die eigentliche Bindung ausbilden. Daber wird die DelokalisierungsEnergie frei, die die Bindungsenergie ist.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/F7URRY/1670388758895_nmmslarge__0_661_1338_1338_34f90bc968d0ff1e0d6a9e106e8ad59b.jpg?v=1670388759000)
Beispielsweise wirkt ein Elektron das in einzelnen Grenzstrukturen die Energie durch Abstoßungen erhöht energetisch ungünstig. Durch vermischen aller Grenzstrukturen wird das Elektron jedoch verteilt/ delokalisiert und erzeugt insgesamt weniger Energieerhöhung als vorher (analog zur Druckminderung [Energieminderung] bei konstant bleibender Kraft [Coulombkraft] und Flächenvergrößerung [Mesomerie].
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Und behalte vielleicht auch immer ein wenig im Kopf, dass wir hier über theoretische Modelle reden, die glücklicherweise sehr gut funktionieren aber nicht alles mit unserer alltäglichen Erfahrung stimmig ist. Immer die Differenz zwischen der direkt wahrnehmbaren Realität und Theorie bewahren - sonst stiftet man häufiger Verwirrung an als nötig.
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Aus der Entfernung betrachtet sind sie elektrisch neutral, wenn sie sich aber näher kommen werden die Elektronen zuerst "gespürt".
Genauer genommen hat das aber mit der Eigenschaft der Wellenfunktion zu tun, bei überlagerungen wird ein energieärmeren Zustand angestrebt und dadurch entstehen durch Kombinationen der Wellen Molekülorbitale.
Es gibt verschiedene Bindungstheorien, Vorreiter sind die Valenz Bindungstheorie (VBT) und Molekülorbital Theorie (MOT), beide sind genau genommen äquivalent aber jede für sich ist fallbedingt praktischer zur Anwendung. Das hat viel mit Quantenphysik zu tun und ist gar nicht mal so einfach. Die Oktettregel ist naja... eine regel die praktischerweise oft zutrifft aber eine erklärende Theorie ist es nicht.
Und wie können sie diesen energetisch günstigen zustand erreichen? Wenn sie doch dann keine kraft haben die sie dauerhaft an sie binden kann?