Wie kann man einer Fluggesellschaft einen Sonderposten Kerosin verkaufen?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube nicht, dass dir hier irgendwer ernsthaft einen konkreten Vorschlag machen kann. Höchstens ein paar Ideen, in welche Richtung es gehen soll.

Grundsätzlich hast du recht, die Airlines haben meist Verträge zur langfristigen Kostenabsicherung. Fuel Hedging nennt sich das. Spannend dürfte zudem die Frage sein, wie ihr den Sprit zum Flugzeug kriegt. Schlussendlich ist da auch immer noch eine Ground Handling Firma, welche die Maschinen betankt.

Ich würde trotzdem mal ganz frech bei einigen Airlines anrufen und mal fragen, wie man so etwas handhaben müsste. Dabei würde ich nicht bei den grossen Airlines anklopfen, sondern bei einer kleinen Chartergesellschaft. Da wird man eher gehört, als bei einem Moloch von Konzern, ausserdem haben die tendeziell eher kein hedging. In D fallen mir gerade Namen wie Small Planet Airlines, Sundair oder WDL Aviation ein. Vielleicht auch ein Businessjet-Betreiber wie z.B. Air Hamburg?


Blacklight030 
Beitragsersteller
 29.04.2017, 21:49

Wir sind ja bereits ein gutes Stück weiter ;-) Darum die Auszeichnung..eben einfach dafür, dass Du mich ernst genommen hast

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Blacklight030 
Beitragsersteller
 28.04.2017, 20:56

Hallo, ich glaube es auch nicht, aber oft sind es die dummen Zufälle, die uns bei unseren Geschäften, die wir nebenbei durchschieben helfen. Dir danke ich für den ernsthaften Versuch zu antworten. Als ich heute am Morgen geweckt wurde mit der neuen Situation habe ich auch erst mal gar nicht gewusst, wie ich damit umgehen soll, trotzdem zählt in solchen Fällen jede Idee. Das lange Wochenende macht es gerade nicht einfacher... Liebe Grüße

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1. Flugbenzin ist KEIN Jet Fuel. Ersteres versorgt Propellermaschinen mit Kolbenmotor, das zweitere die Strahltriebwerke. 

2. Wer ist "wir"? ALDI Süd, Shell, der Heizöllieferant meines Vertrauens um die Ecke? 

Jetzt mal ernsthaft: 

Niemand, der im Ölgeschäft ist oder im Kraftstoffhandel, fragt in einem Internet-Spaß-Forum irgendwelche Hobby-Chemiker oder Möchtegern-Himmelsstürmer, wie er 1,5 Mio. Liter Flugzeugsprit los wird. 

Dafür sind Triebwerkshersteller, Airlines (seltener) und die Fuel-Lieferanten die richtigen Ansprechpartner - und findet man im Internet, im guten alten Telefonbuch oder durch Anfragen bei den Industrie- und Handelskammern. 

Ist jetzt von mir nur eine Arbeitshypothese. 

Und selbst wenn hier jemand sagt, er nimmt den Sprit, müssen doch teuere, langwierige Kontrollen gemacht und Gutachten eingeholt werden, ob die internationalen Spezifikationen eingehalten werden. 

"Actually most jet fuel exported from Russia etc. is “JP54” or “Colonial JP54”. It is similar to “Jet A” except the the Specific Energy is 18.4 mj/kg compared to that of 42.8 mj/kg of “Jet A”." 

Warum sollte man ein Kerosin kaufen, dessen Energiegehalt weniger als die Hälfte von Jet A1 beträgt? Und dann gibt es noch andere kleine Abweichungen. 

Ganz so einfach ist der Verkauf und Kauf also nicht. Und Airlines kaufen kein Kerosin am Spotmarkt oder sonstwo. Sie kaufen es über und bei den großen Ölfirmen und sichern den Preis lange vorher oder auch - je nach Vertrag - kurzfristig ab. 

Deshalb mein Tipp, den ich schon lange umgesetzt hätte: 

Bei den großen Ölfirmen, dem Strategischen Einkauf einiger Airlines oder Air-Taxi-Unternehmen fragen - oder mal bei der Bundeswehr. 

Habt ihr nicht noch einen Job für mich? Nach 40 Jahren Erfahrung in der Luftfahrt wäre ein kleiner Beraterjob genau das Richtige für mich. 


Blacklight030 
Beitragsersteller
 29.04.2017, 00:06

Alles was Du schreibst ist richtig, abgesehen davon, wer sowas kaufen sollte.Das Zeug hat alle Prüfungen und Papiere, JP 54 wird ja nicht hergestellt, weil es nicht gekauft wird. Die Bundeswehr entfällt natürlich. Wir haben selbstverständlich einige Anfragen draußen.

"Niemand, der im Ölgeschäft ist oder im Kraftstoffhandel, fragt in einem Internet-Spaß-Forum irgendwelche Hobby-Chemiker oder Möchtegern-Himmelsstürmer, wie er 1,5 Mio. Liter Flugzeugsprit los wird."

Jetzt muß ich mich entscheiden...im Ölgeschäft sind wir nicht, aber Kohle jeder Art,Wein,Gold,Immobilien, Großbauprojekte International, also alles, was Geld bringt.

Wir hatten nicht vor ins Ölgeschäft einzusteigen, aber rechne mal drei Dollar drauf /BBL.... Wir liegen noch immer unter 20.

Da ich übers Wochenende nichts erreiche versuche ich es auch hier, denn manchmal hilft der Zufall. Ganz ehrlich...Spaßforum hin, oder her...oft findet man hier schon was man braucht.

Als ich am Morgen geweckt wurde, eigentlich frei hatte und plötzlich mit der neuen Situation vertraut gemacht wurde war mir nicht klar, was das bedeutet, aber es liefen heute bereits einige Gespräche.

Mich hat schon der Preis im Verhältnis zum Börsenpreis sehr verwundert, aber es ist, wie es ist. Entweder tut sich da dank unserer Bemühungen etwas, oder nicht. Ich fand Deinen Beitrag für ein Spaßforum gar nicht schlecht

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Blacklight030 
Beitragsersteller
 29.04.2017, 00:14
@Blacklight030

Übrigens sind es eher 60 Mio Liter....nämlich 1,5 Mio bbl, das Schiff liegt vor Anker...verkauft wird es ohnehin, nur stellt sich die Frage, ob mit uns, oder ohne uns....ich mag diese witzigen Dinger zwischendurch, wir haben nun wirklich schwerere Geburten, als sowas in anderen Regionen, wir verkaufen auch eine ganze Raffinerie 

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Gnosius  29.04.2017, 20:59
@Blacklight030

Ml, :0-54 ist russisch. In USA wird Jet-A benutzt (höherer freezing point), in fest der Welt must Jet A1.  Das Jp-54 nur die Hälfte der Energiedichte hat, glaube ich erstmal nicht. Zumindest ist es bei uns voll zugelassen und es gibt keine Beschränkungen bezüglich Mischbarkeit mit Jet A1. Bei Lufthansa ist übrigens die Abteilung HAM MT für den Treibstoff-Einkauf und Fuel-hedging zuständig. Viel Erfolg. Ich nehm 10% ;-)

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Gnosius  29.04.2017, 21:15
@Gnosius

Ach so, in der Luftfahrt wird Kerosin meist in kg abgerechnet, wobei die Dichte bei etwa 0,78kg/ltr liegt.

Nicht, dass ihr Euch da vertut.

Ein Barrel sind übrigens 159ltr, wir reden also über 240 Millionen Liter oder 190.000 Tonnen. Das dürfte bei Lufthansa für knapp  zwei Wochen reichen.

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