Wie kann man die Organspende deontologisch und utilitaristisch begründen?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hab erstmal die für mich neuen Begriffe ergoogelt und mich bei Wikipedia schlau gemacht.

Bei dem Wort "Ethik" im Zusammenhang mit der sogenannten "Organspende" wird mir regelmäßig ko.tzübel, wobei ich mich schon bei dem Wortteil "spende" in diesem Zusammenhang übel wird. - Hast Du jemals erlebt, dass für Spenden so aggressiv geworben wird, wie in diesem Fall?

Noch schlimmer ist, dass die Bevölkerung dahingehend angelogen wird, dass behauptet wird, die (würg) "Organspender" seien bei Öffnung des Körpers und Herausschneiden der Organe tot, wobei sich verlogen auf den sogenannten "Hirntod" berufen wird, den es im Grunde gar nicht gibt. - Schließlich wurde er nach der Herztransplantation von Christan Barnard erfunden, damit Transplantationsärzte und Helferpersonal nicht wegen Mordes und Beihilfe zum Mord ins Gefängnis kommen.

Erklären sich aufgrund der Lügen und der tränenreich romantisierenden Werbungen Bürger mit der Organentnahme im Falle des diagnostizierten "Hirntodes" einverstanden, wissen sie gar nicht, dass es den "Hirntod" nicht gibt, dass zudem nicht einmal die erforderlichen festgesetzten Voraussetzungen beachtet werden (30% der "Hirntod"-Diagnosen sind falsch - google mal so). - Mit schlitzohriger List werden viele Bürger genötigt, sich bereitzuerklären, dass sie zum Zwecke der Organgewinnung ermordet werden. Was den Bürgern auch nicht verraten wird ist, dass sie, obwohl sie beim Ausschlachten noch leben, allgemein nicht einmal Narkose und starke Schmerzmittel bekommen. Allein in der Schweiz ist Narkose Pflicht - und warum wohl? Weil man weiß, dass die "Spender" leben und starke Schmerzen erleiden.

Das ist ja auch der Grund, warum allgemein keine Narkosen gegeben werden, sondern lediglich muskelentspannende Medikamente, damit sich die "Spender" nicht mehr bewegen = nicht mehr wehren und auch nicht schreien können. Begründet werden diese lähmenden Medikamente damit, dass man dem Helferpersonal es nicht zumuten will, zu sehen, wie sich die "Spender" beim Aufschneiden bewegen.

Das alles ist äußerst grauenvoll - und mit "Ethik" hat das so viel zu tun wie eine Kuh mit Schlittschuhlaufen.

Lies meine ausführliche Antwort an Lollool

https://www.gutefrage.net/frage/schnellerer-hirntod-bei-organspendern?foundIn=answer-listing#answer-140640065

und klick darin auch den Link zu meiner Antwort an Riecee an.

Infos zu Überlebenden der "Hirntod"-Diagnose, weil ihre Angehörigen sie nicht zur "Organspende" freigegeben hatten, sondern auf Weiterbehandlung bestanden, findest Du auch in meinem Profil (dort bei der Selbstdarstellung).

Für Deine Aufgabe viel Erfolg!


cyracus  12.06.2015, 05:23

Noch ein Interview, das sicher für Deine Arbeit wichtig ist:

Der tödliche Apnoetest

https://www.youtube.com/watch?v=r5WzwmbbkLA

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cyracus  12.06.2015, 13:12
@cyracus

Prof. Coimbra wurde interviewt von Sylvia Matthies.

Die folgenden Notizen machte ich für mich - naja, und dann kannst Du gerne daran partizipieren:

  • Viele für „hirntot“ erklärte Patienten könnten wieder gesund werden und ein normales Leben führen.

  • Durch den Apnoetest kommen Patienten zu Tode - es wird bewiesen, dass sie „tot“ (= hirntot) sind, indem man sie tötet.

  • Pupillenreflexe können ausbleiben bei Schädel-Hirn-Trauma, wenn die Schwellung im Schädel starken Druck aufs Gehirn ausübt.

  • Wenn die Durchblutung des Gehirns auf 50% sinkt, können diese Reflexe nicht mehr festgestellt werden, aber das Gehirn kann sich dann immer noch erholen. Im Bereich von 20% bis 50% der Durchblutung ist das Gehirn funktionell still, aber es kann sich immer noch erholen.

  • Wenn man den Apnoetest durchführt, um die Kohlendioxidkonzentration im Blut zu erhöhen, wird eine plötzliche Azidose respiratorisch verursacht mit der Folge einer negativen Auswirkung auf die Stärke der Herzschläge. Das bedeutet: Der Patient entwickelt eine Hypotonie. Das tritt bei 40% der Patienten auf, die einem Apnoetest ausgesetzt werden. Die Blutzirkulation wird verringert. Haben die Patienten 20% - 50% Hirndurchblutung, wird die dadurch gesenkt auf unter 20%, wodurch ein unumkehrbarer Hirnschaden herbeigeführt wurde. Durch die verminderte Hirndurchblutung folgt eine Minderdurchblutung der Atemzentren. So kann das Atemzentrum nicht auf den Apnoetest reagieren. Der Apnoetest wird bis 10 Min. durchgeführt, was den Patient töten kann. - Einige Patienten hatten vielleicht vor dem Tod einen unumkehrbaren Hirnschaden, aber viele hätten sich erholen und gesund werden können, sie wurden aber durch den Apnoetest getötet.

Weiter nach 9 1/2 Min.:

  • Schilddrüse: durch Minderdurchblutung des Gehirns Hypothyreose, dadurch kann Atemzentrum nicht reagieren, auch kommt es zu starken Hirnödemen, wodurch die Blutgefäße im Gehirn noch mehr zusammengepresst werden. Wird der Patient jetzt nicht behandelt, können sich die Hirnödeme nicht mehr zurückbilden, und man kann den Patienten nicht mehr retten.

  • Durch die Minderdurchblutung des Gehirns produziert Nebennierendrüse nicht mehr Hormon, wodurch der Blutdruck sinkt mit der Folge, der Patient stirbt, wenn die Hormone nicht ersetzt werden. Das sind ZWEI tödliche Zustände: Hypothyreose + Nebennierenversagen bei einem Patienten in tiefem Koma als Folge eines Schädel-Hirn-Traumas. Der Patient muss dringend behandelt werden.

  • Manchmal wird der Apnoetest wiederholt, also zweimal durchgeführt, um sicher zu sein, dass der Patient „hirntot“ ist. Dadurch wird der Patient auf jeden Fall getötet, anstatt behandelt, damit er leben und ein normales Leben führen kann.

Weiter 13.15 Min.:

  • Nach Veröffentlichung dieser Tatsachen in medizinischen Webseiten wie im British Medial Journal wird immer noch behauptet, der Apnoetest sei unvermeidbar, denn würde der Patient im Operationssaal atmen, wäre das ein Desaster für den Transplantationschirurgen, weil es dann glasklar wäre, dass der Patient lebt.

  • In keiner Kultur gilt ein Mensch als tot, der nicht atmen kann.

  • Das schlimmste ist, dass die meisten Ärzte von dieser Diskussion nichts wissen. Es ist wichtig, dass die Ärzte informiert werden über die physiologischen Probleme im Zusammenhang mit Koma. Dann würden sie verstehen, dass der Patient bei einem Apnoetest bis zu 10 Min. getötet wird, um sicherzustellen, dass er tot ist. Dies aber wissen sie nicht, weil der Apnoetest eine vorgeschriebene Prozedur ist.

  • Diese Tatsachen wurden denjenigen berichtet, die das Transplantationssystem unterstützen, doch die antworteten nicht.

  • Der Apnoetest wird durchgeführt ohne Genehmigung der Familie. Einige dieser Patienten haben während des Apnoetests einen unumkehrbaren Herzstillstand erlitten.

  • Dieser Test wird nicht zum Vorteil des Patienten durchgeführt, er trägt alle Risiken des Tests, und er hat durch ihn keinerlei Vorteile. Deshalb sind all diese Test unethisch, insbesondere der Apnoetest. Dem Patienten wird verweigert, ordentlich und rechtzeitig behandelt zu werden.

  • Es ist die Erlaubnis der Angehörigen erforderlich, wenn man einen Test machen möchte mit einem Patienten, der schutzlos ist, weil er im Koma ist.

  • Wenn so eine Erlaubnis der Angerhörigen erforderlich ist, muss man sie aufklären über die Risiken und die Vorteile. Und der Arzt wird ihnen ehrlich sagen müssen, dass es keinen Vorteil, aber eine Menge Risiken gibt. Und ihre Unterschrift ist erforderlich, mit der sie erklären, dass sie das akzeptieren. - Wenn sie ordnungsgemäß aufgeklärt werden, werden sie das nicht unterschreiben, denn es gibt keine Vorteile. Und sie wissen jetzt, dass ihr Angehöriger keine ordnungsmäßige Behandlung erfährt.

  • Anmerkung im A b s p a n n:

    Die von Prof. Coimbra vorgetragenen wissenschaftlich fundierten Fakten sind zum Teil schon seit dem Jahr 2000 bekannt. - von der Transplantationsmedizin werden sie jedoch nicht akzeptiert.

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BossMoss 
Beitragsersteller
 12.06.2015, 14:57

Vielen vielen dank für deine super tollen Beiträge und videolinks. ich muss nicht nicht so genau in das thema hirntod reinsteigern. meine präsentation sollte eher allgemein über die organspende und über ethische positionen darüber sein.

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Hooks  12.06.2015, 15:16
@BossMoss

Es steht und fällt aber alles mit dem Hirntod - denn wenn der nicht eingetreten ist, darf kein Organ entnommen werden.

Und das ist dann eine ganz mies kitzlige Angelegenheit. Ich las mal von einem Unfall mit soviel Verletzten und Toten, "und 1 Hirntoter". Wer will das am Unfallort schon feststellen können?

Und diese vielen Untersuchungen, die gemacht werden müssen, können sehr wohl den Tod eines nur "Verletzten" herbeiführen, das darf man nicht vergessen.

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BossMoss 
Beitragsersteller
 12.06.2015, 15:56

ja natürlich hast du recht, jedoch ist die Frage meiner Präsentation ob die organspende ein ethisches Muss ist und da kann ich nicht genau auf Hirntot eingehen sondern ich kann es nur erwähnen. da hirntot ein eigenes thema wäre, weil es zu viel stoff dazu gibt

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cyracus  13.06.2015, 10:31

Danke fürs Sternchen - ҉ •✿⊱ (¯'•.¸(¯'•.¸ Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ¸.•'´¯)¸.•'´¯) ⊰✿• ҉

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bist Du der Meinung es schädigt einen Sterbenden nicht, wenn der ohne Betäubung ausgeschlachtet wird und die ,später Hinterbliebenen, die zum Bsp. die Einwilligung gegeben haben, bleiben kalt genug ,um nicht wegen der Tatsche einer Folter zugestimmt zu haben kaputt zugehen, oder kompensieren ihre Untat mit noch mehr täglicher Härte?

Ich finde es geschmacklos und menschenverachtend, das Menschen zu glücklichen eventuellen Empfänger anderer Menschenteile gemacht werden , indem die sich oft monatelang auf den Tod Fremder freuen :(( 

es gibt ja schon die Überkreuz-Transplantationen von Betroffenen, dies könnte man  doch  ausweiten und die Leute können untereinander ihre Organe austauschen &&&& .. Kranke geben anderen Kranken Teile von sich  und bekommen ggf. auch ein anderes Teil von einem anderen Kranken... nur das wäre  vertretbar.. 

der Anspruch auf "altruistischen Fremdspenden" ist ethisch unlauter, da rein egoistisch!

 

Ich glaube nicht, dass man Kannibalismus auf die eine oder andere Art begründen kann.


BossMoss 
Beitragsersteller
 11.06.2015, 09:20

In der Ethik ist schon begründbar. Das ist eben meine Aufgabe. Ich weis nicht wie ich es angehen soll.

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BrilleHN  11.06.2015, 09:35
@BossMoss

Eine Änderung der Todesdefinition, welche lediglich der Gewinnung von lebendfrischen Organen dient, stellt eine unzulässige Bewertung des menschlichen Lebens dar. 

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https://www.gutefrage.net/frage/deontologische-und-utilaristische-ethik

Hier wird beschrieben, wie die Begrifflichkeiten überhaupt auszulegen sind.... Ansonsten einfach mal googeln...

Die Organspende selber bedeutet, dass bei dem Hirntod, welcher von zwei unabhängigen Ärzten, die mit der Organvergabe nichts zu tun haben, festgestellt werden muß, im Falle einer postiven Entscheidung  Organe entnommen werden dürfen, um sie schwerstkranken Menschen einzupflanzen.


BossMoss 
Beitragsersteller
 11.06.2015, 09:33

Dankeschön für deine Antwort. Im Internet finde ich dazu leider nichts totz sehr sehr langer Suche.

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MAMAP  11.06.2015, 10:04
@BossMoss

Deontologische Ethik oder Deontologie (griechisch: δέον (deon) das Erforderliche, das Gesollte, die Pflicht, daher auch Pflichtethik)   In Deutschland haben wir die Zustimmungslösung, in Österreich die Widerspruchslösung.... Sollte es Pflicht sein, dass jeder mensch ein Organspender ist?? deontologisch gesehen, ja. So interpretiere ich das. son bischen mußt Du selber auch tun, um die Antwort zu bekommen. (Zwinkersmilie)

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