Wie kann ich mein Reaktionsvermögen trainieren
Hallo zusammen,
Ich betreibe einen Kampfsport, der mir sehr viel Spaß macht. Aus unserer Gruppe kann man verschiedene Stärken und Schwächen heraus erkennen, es gibt besonders starke, besonders schnelle, besonders "saubere" (von den Techniken her) ich bin eher so der Techniker und ziehe oft bei Reaktionsspielen, in denen es um wirkungsvolle Selbstverteidigung geht, den Kürzeren.
Kann ich anhand meiner Ernährung mein Reaktionsvermögen steigern? Sowas ist ja oft eine Vitaminsache. Oder muss/kann ich das mit praktischen Übungen trainieren? Und wenn ich auf dem iPad Reaktionsspielen mache, werde ich vermutlich noch lange nicht körperlich schneller, oder?!
Gibt es da Übungen, die man allein machen kann? Ich würde das gern unabhängig trainieren. Geht das überhaupt? Oder muss ich, um beispielsweise einer Faust auszuweichen, dieses auch wirklich üben? Habe mal gelesen, dass diese Gehinrjoggingspiele im Gründe nichts taugen, weil man tatsächlich nur die Fähigkeiten in Bezug auf dieses Spiel schult und sein Gehirn keinesfalls im Gesamten verbessert. Eine ähnliche Problematik stelle ich mir auch in meinem Fall vor.
Hat jemand Erfahrungen in so etwas? Trainiert jemand von euch Kampfsport? Danke für zahlreiche, aber bitte nur qualifizierte Antworten, ich möchte keinen Diskussions-Threat eröffnen, sondern suche nach hilfreichen Antworten. ;-)
9 Antworten
Die Leute, die schreiben "Egoshooter" spielen - haben gar nicht einmal so Unrecht. Reaktionsschnelligkeit besteht im Wesentlichen aus 2 Komponenten, die geschult sein wollen:
- Die Wahrnehmung und Verarbeitung von Sinnesreizen, welche eine Reaktion hervor rufen.
- Durchführung der Reaktion auf den oder die Sinnesreize.
Und so komisch es klingt: Egoshooter helfen in der Tat sehr stark bei Punkt 1. Im Prinzip alles, wo man schnell reagieren und handeln muß, unabhängig von der Handlung selbst. Auch Shoot'Em Ups, Plattformhüpfereien (wenn sie ordentlich hektisch sind) und dergleichen sind entsprechendes Training. Ende der 80er gab es mal eine Studie in den USA (und neeeiiin, dazu gibt's keine Quelle, weil das nicht online gestellt worden ist; Internet gab es erst später), bei der der exzessive Computerspielkonsum beleuchtet wurde und eines der Ergebnisse war erstaunlicherweise, dass Extremzocker schnellere Reflexe hatten als ausgebildete Kampfpiloten.
Es stimmt zwar, dass Sachen wie Gehirnjogging keine allgemeine Schulung geistiger Fähigkeiten vermitteln, allerdings können sie als Übung für geistige Belastung an sich dienen und damit das Hirn etwas trainieren. Man wird also nicht "schlauer" durch so ein Gehirnjogging, aber das Gehirn gewöhnt sich doch an Arbeit und Belastung.
Schwieriger ist das Training von Punkt 2, denn da hilft nur: Machen und Üben. Da geht nichts ohne praktische Übung. Du kannst zwar mit Alternativmethoden trainieren, dass du auf einen Reiz reagierst, aber die korrekte Reaktion selbst - die musst du machen, damit sich das Bewegungsmuster einprägt. In welcher Geschwindigkeit du die passenden Bewegungen anfangs trainierst, spielt eigentlich keine echte Rolle. Du hast sicher auch schon den Spruch gehört: "Die Geschwindigkeit kommt im Lauf der Zeit von selbst."
Damit ist gemeint, dass die Bewegung selbst (z.B. eine Schlag- oder Trittabwehr) von dir als natürliche Bewegung wahrgenommen wird und du bei der Ausführung nicht mehr darüber nachdenkst und die Bewegung daher ansatzlos und blitzschnell erfolgt. Beim Laufen z.B. denkst du auch nicht mehr darüber nach, wie du wann und wo deine Balance zu halten hast, wo du deinen Schwerpunkt hin zu verlagern hast usw.usf. Das Laufen hast du als Kind dermaßen intensiv und lange trainiert, dass es eine natürliche Bewegung wurde. Selbiges musst du mit den Kampfbewegungen machen. Das geht nur durch Üben, Üben, Üben.
Irgendwann wirst du dann feststellen, dass du bei den Kampfbewegungen nicht mehr nachdenkst und auch dermaßen schnell reagierst, dass du teilweise bereits geblockt und gekontert hast, bevor du dir der Aktionen und Reaktionen auch nur bewußt klar geworden bist.
Also da gehören immer mehrere Sachen dazu. Teilweise ist es sicher auch Veranlagung, das heißt, je nachdem bist du immer etwas schlechter, als die Anderen, dafür aber der bessere Techniker und mit mehr Kraft.
Natürlich kannst du die Reaktion auch verbessern.
Computerspiele wie Shooter wurden bereits genannt. Das stimmt auch bedingt. Allerdings: So, wie Shooter-Spieler oftmals die gute Hand-Auge-Koordination und die teilweise enorme Reaktion als Pro-Argumente anführen, und die Gegner die geistige Verrohung als Kontra-Argument, muss man sagen - beides eigentlich Unsinn. Denn vor Computer und Fernseher schläft die linke Gehirnhälfte, die u.A. auch für Emotionen zuständig ist. Deshalb können Computerspiele schon garnicht aggressiv machen. Allerdings hast du mit nur einer Gehirnhälfte auch nur einen Bruchteil deiner geistigen Gesamtleistung. Hast du mit einer Hälfte etwa 70 Impulse pro Sekunde, schaffst du mit beiden vernetzten Hälften 7000! So mag es zwar sein, dass Zocker teilweise bessere Reaktionen haben, als Kampfjetpiloten oder Formel 1 Fahrer - im Zweifelsfall auch im Flugzeug/Simulator oder im Auto, aber nur in gewissen Lebensbereichen. Ob das Reaktion im Kampfsport einschließt? Eher nicht. Trotzdem: Zockst du gerne, mach es! Es hilft irgendwo.
Die Informationen über die Gehirnhälften habe ich zwar jetzt im Detail nicht verifiziert aber grob schon, das stimmt in die Richtung etwa, und es stammt von meinem Trainer im intuitiven Bogenschießen (primitiver Langbogen, nix mit Compoundbogen mit Umlenkrollen und Peep zum Zielen), wo es zwar nicht direkt auf Reaktion ankommt, aber auf eine Vielzahl an Reize, die bei den insgesamt 8 Phasen (Stehen, Ziel anvisieren, Pfeil nehmen, Pfeil auflegen, Vorspannen, Spannen und ankern, Lösen, Nachhalten und Pfeil mit den Augen verfolgen) auf einen einprasseln und die auch beide Gehirnhälften voll aktiv fördern. Hier ist es nicht Blitzreaktion, sondern Aufmerksamkeit und auch bedingungslose Aufmerksamkeit ist ein Element zur besseren Reaktion. Zur Vorbereitung hatten wir in dem Kurs übrigens auch Reaktionsspiele gemacht, ein bisschen kommts da auch drauf an.
In unserer Ninjutsu-Gruppe machen wir manchmal beim Aufwärmen solche Spiele wie tief stehen (Knie gebeugt), und partnerweise versuchen, den Oberschenkel (Bein allein zählt nicht) des Gegenübers zu klatschen. Wirst du erwischt, musst du zur Strafe im Wechsel 3 Liegestütze oder 3 Situps machen. Suche dir Leute, die auch an sowas Spaß haben und übe es mit denen. Hier benutzt du auch beide Gehirnhälften und bist vor allem in einem Bewegungsfluss mit weiten Bewegungen (nicht nur Klick auf Maus, Fuß auf Bremse oder sowas).
Egoshooter können sicher nicht schaden, wenn du Spaß dran hast, wie gesagt, spiel sie. Aber viel wichtiger: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Du musst in deinen Bewegungen schneller werden und du musst deine Aufmerksamkeit trainieren, sei es bei Reaktionsspielen in Bewegung (evtl. auch ein Ballspiel wie z.B. Volleyball, Völkerball, ...) oder bei eher meditivaten Sportarten wie z.B. dem intuitiven Bogenschießen, wo man enorme Aufmerksamkeit braucht, was auch eine Vorstufe zur guten Reaktion ist.
Und auch wenn es albern klingt, Tanzen kann auch nicht schaden, je nach Stil. Ich war letztens in einem Probetraining Irish Dancing - die bewegen sich ja schneller, als ich gucken kann ;-) Also wie Riverdance. So flotte Bewegunen trainieren sicher auch Koordination und auch Reaktion.
Hallo Lschre,
leider schreibst du nicht welchen Stil du ausübst. Es gibt spezielle Übungen in jedem Stil die man trainieren kann, damit die erlernten Techniken noch schneller und präzieser ausgeübt werden können.
Auf jeden Fall empfehle ich Übungen mit dem eigenen Körper mit Unterstützung von Hilfsmittel. Unten schreibt einer von uns etwas von WT. Dort und auch in anderen Stilrichtungen lernt man die s.g. Kettenschläge. Diese sollte man selber regelmäßig trainieren. Mit einer Stopuhr kannst du dann messen wieviele du in einer Minute hintereinander ausführen kannst und dich damit steigern.
Eine Boxbirne oder sogar ein Doppelendball der ständig seine Richtung ändern bringt auch was.
Ich bezweifle aber, dass man die Reaktionsschnelligkeit für eine Kampfkunst durch irgendwelche Computerspiele erreichen kann. Schließlich trainiert man dafür nicht nur den Geist sondern auch den Körper.
Mfg. 291056
Du hast Recht. Ich habe bewusst nicht geschrieben, welchen Sport ich ausübe, weil dass zur Folge hat, dass man Tipps bekommt, doch besser was anderes auszuüben oder mal hier und da hereinzuschnuppern, was aber nicht mein Ziel ist. :-) Um das nochmal kurz etwas zurechtzurücken: wir machen Reaktionsspiele bzw. -Übungen. Aber genau da bin ich oft nicht fix genug. (Hände geöffnet vor dem Oberkörper. Partner versucht, auf Stirn oder Brustbein zu klatschen, was der andere faucht, zu blocken oder abzulenken) die Übungen würde ich gern unterstützen mit weiteren Möglichkeiten. ;-)
Ich war mal in einem Wing Tjung verein dort lernte ich viel obwohl ich nur 3mal da war ;D
Frag mal einen Freund ob er mitmachen will und dann probier (schwer zu schreiben) ihn zuschlagen (konzentrier dich auf die brust ungefähr 5 cm ungerm hals also da wo shaolin mönche hin zielen) und dein freund soll den schlag abweichen also mit seiner hand neben die faust arm und wegdrücken und dann soll er mit der anderen hand einen schlag ausführen den du dan abweichen musst wenn du es verstanden hast fang langsam an und langsam schneller werden und wenn du einen richtigen freund hast weicht er dem schlag aus und schlagt dan war bei mir auch immer ich fands fies aber so trainiert man reaktions vermögen und wenn wirklich mal ein schlagabtausch kommt wird es dir helfen so hab ich schon en par prügeleien ausgehalten
Lg Tobi
also du musst dan während den normalen schläge auf neue schläge gefasst sein oder austeilen können aber ihr dürft euch halt nicht richtig schlagen wenn der andere es mal failt
ja ich würde es zwar jetzt nicht sagen echtes schlagtraining aber schlagtraining hilft auf jedenfall vllt ist hier noch jemand der ne bessere idee hat also so wie das mit ipad oder so ich hab es so gelernt auf jedenfall
Egoshooter trainieren am besten.
Also mit anderen Worten: nur echtes Schlagtraining hilft?