Wie ist Hapkido? Kämpft man da viel und vorallem ist das brauchbar?

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du scheinst eine seltsame vorstellung von kampfsport zu haben, wenn du denkst, dass es darum geht im training zwei stunden zu kaempfen, ohne technik zu trainieren ...

wie auch immer, hapkido wird dir da nicht gefallen, weil es aehnlich wie aikido vor allem defensiv ist. ist zur selbstverteidigung gut geeignet, aber nicht dafuer, sich zwei stunden auf die mappe zu geben und es ist viel technik-training mit falluebungen und vor allem hebelgriffen etc.


exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 12:09

Ich habe mich etwas falsch ausgedrückt, ich meinte eher ob man da nur wie bei Taekwondo irgendwelche Tritte Schläge und deren Bezeichnung auswendig lernt oder ob einem da bestimmte Techniken gezeigt werden (z.B. wenn der Gegner zutritt dann biege ihm den Fuß nach oben sodass er zu Boden fällt), welche man auch trainiert, und anschließend in Kämpfen gegeneinader diese Anwendet. Ich meine man kann ja eine Kampfkunst nicht erlernen ohne jemals gekämpft zu haben, so wie bei Taekwondo.

Wie gesagt ich habe mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt, ich hoffe ich konnte erklären was ich meine.

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howelljenkins  18.01.2014, 12:15
@exiltue

ich bin taekwondo trainer und das, was du vom taekwondo erzaehlst ist, wenn es stimmt, auf einen schlechten trainer zurueck zu fuehren. das ist jetzt auch keine seltenheit.

kampfsporttraining besteht aus techniktraining, theorie (poomsen, total langweilig fuer die meisten, woll?) und natuerlich auch sparring. aber bevor jemand sparren kann, muss er erstmal ein bisschen technik lernen.

hapkido ist wie gesagt defensiv und selbstverstaendlich wird da vor allem in partneruebungen geuebt, die erlernten techniken auch umzusetzen. wenn dein trainer da nichts taugt oder dein partner (ebenfalls schwierig), wird dir das auch keinen spass machen. richtig trainiert und gelernt ist hapkido aber sehr gut geeignet zur selbstverteidigung.

taekwondo ist vor allem sport, aber wenn du das richtig gelernt hast, kannst du dich damit freilich auch (offensiv) verteidigen.

vielleicht gibt's bei euch nur einfach keinen geeigneten trainer.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 12:27
@howelljenkins

danke für die Erkärung, ob unser Trainer schlecht ist kann ich mangels Vergleich nicht beurteilen, wir machen halt immer erst irgendwelche Dehnungsübungen, wie haben auch gelernt wie diese ganzen Tritte und schläge heißen aber eben nicht wie man diese anwendet. Und da ich seit 3 Monaten Taekwondo gehe und wir noch nie gekämpft haben zweifle ich langsam an der Sinnhaftigkeit.

Wie genau läuft da Hapkido ab? Bei diesen Partnerübungen kämpft man da richtig gegeneinander (so wie man das in Filmen oft sieht) und wendet dabei einfach die Techniken an die man gelernt hat? Ich finde es gehört zum Training etwas zuerst gezeigt zu bekommen und es dann auch anzuwenden, wie gesagt bei uns bei Taekwondo ist dem nicht so.

Was ich einfach vermisse ist eben der Kampf, es macht ja auch Spaß zu sehen wer der stärkere/geschicktere ist. Und wenn ich eine Kampftechnik beherrsche möchte ich diese auch wirklich anwendet, nicht um jemanden zu verletzen wohl aber in Wettkämpfen.

PS: kämpft man da auch (richtig) mit Stöcken? Oder ist das ein Kampf ohne Waffen.

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howelljenkins  18.01.2014, 12:36
@exiltue

3 monate ...

entschuldige, aber als trainer kann ich dir nur versichern, dass du nach drei monaten training fuer ein richtiges sparring einfach noch nicht ausreichend technik koennen KANNST. fuer partneruebungen, okay, aber richtig kaempfen ... da hast du eine falsche vorstellung vom kampfsport.

wenn du richtig muay thai lernst (z.b.), kannst du zwei monate u.u. erstmal NUR steppen, ohne jeden schlag. nur so lernst du saubere techniken.

dehnungsuebungen sind sinnvoll, weil sie bei JEDEM sport sinnvoll sind, um verletzungen zu vermeiden. und dass du die namen der techniken lernst ist sinnvoll, damit du nicht bloss bloed schaust, wenn du einen ap-dollyo-chagi machen sollst und der trainer nicht jedes mal alles vormachen muss.

bevor du beim hapkido mit stoecken kaempfst vergehen bei einem serioesen trainer jahre. das ist nichts fuer dich.

vielleicht faengst du mal mit boxen an ... -.-

was du findest, was zum training gehoert, ist fuer den trainer irrelevant. dafuer ist ER der trainer. mir als trainer ist auch gleichgueltig, was meine schueler gern im training tun wuerden. ich trage die verantwortung fuer das, was sie lernen und auch dafuer, ob sie sich verletzen oder nicht. wenn ich mein training nach den wuenschen der schueler gestalten wuerde, waere ich ein schlechter trainer.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 12:51
@howelljenkins

Schade irgendwie dann habe ich einfach eine falsche Vorstellung von Training, meiner Meinung nach kann man etwas nur trainieren wenn man es wirklich übt indem man es anwendet aber naja darüber zu diskutieren ist sinnlos.

Danke jedenfalls für die Erkärung, eine Frage habe ich aber noch, nach wie vielen Monaten oder Jahren kämpft man dann wirklich? Wenn das nicht so lange dauert könnte ich das vielleicht durchziehen aber wenn schon dann ist das wohl wirklich nichts für mich.

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howelljenkins  18.01.2014, 13:01
@exiltue

das haengt von dir und den fortschritten, die du machst, ab.

nach einem halben jahr sollte ein bisschen sparren kein problem sein, aber wie gesagt, das ist abhaengig von den faehigkeiten des schuelers und auch davon, ob du turniere kaempfen willst oder nicht. ich habe eine wettkampftruppe und eine, die mehr zum spass trainiert. da ist der schwerpunkt natuerlich verschieden.

du kannst keine techniken im kampf anwenden, die du nicht beherrschst. das spielt beim rumkabbeln keine rolle, aber wenn du wirklich gut kaempfen lernen willst, genuegt es nicht, wenn du "ungefaehr" weisst, wie ein tritt geht. du wendest ihn dann im kampf an und er sitzt halbwegs und damit gewoehnst du dir einen "minderwertigen" tritt an, der wesentlich effektiver waere, wenn du ihn RICHTIG koenntest. wenn du nur ganz simple tritte anwenden willst, bist du auch die wurst im kampf, das kriegt ja dein gegner ganz schnell spitz. und einen bandae-dollyo-chagi, also einen rueckwaerts gedrehten tritt, lernen die meisten erst nach vielen monaten ueben richtig und manche tatsaechlich nie. den kannst du aber im kampf ueberhaupt nicht anwenden, wenn du ihn nicht beherrschst.

kampfsport ist nicht einfach und es genuegt nicht, kaempfen zu wollen. such dir einen kampfsport mit wenig technik, da faehrst du am besten. deshalb habe ich boxen vorgeschlagen. da hast du auch technik, aber insgesamt nicht annaehernd so viele wie in den meisten asiatischen kampfsportarten.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 13:17
@howelljenkins

Boxen würde mir sicher auch gefallen, aber das gibt es dort wo ich wohne nirgends.

Die meisten Grundtechniken kann ich auch schon halbwegs gut, was mich auch wundert ist dass bei unseren Kurs nie gegen einander gekämpft wird, einige dort sind schon seit Jahren dabei.

Mir geht es da nicht darum Techniken über Jahre hinweg theoretisch zu lernen und dann irgendwann einmal anzuwenden, sondern eben darum mich mit anderen zu messen und nebenbei immer besser zu werden.

Bei deinen Kursen, kämpfen da die Schüler viel gegeneinander, oder kämpft ihr alle nur bei Turnieren? Denn wie gesagt wenn man alle Techniken kann und noch nie eingesetzt hat wie soll man die dann bei einem Turnier anwenden können, ich verstehe das nicht ganz.

Und ich muss leider in 5 Minuten weg, wenn ich wieder da bin sehe ich hier wieder rein. Vielen Dank für die Erkärung

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howelljenkins  18.01.2014, 13:31
@exiltue

ich frag mich gerade WIE ihr beim taekwondo das techniktraining gemacht habt.

ich mache pratzentraining in zweiergruppen und dann zur kontrolle bei mir, wenn ich eine neue technik zeige und auch zur verbesserung und perfektionierung. dann mache ich kombinationstraining als partneruebung. also z.b. fuer zwei tritte, die sich im kampf gut kombinieren lassen, eine feste vorgabe, die dann jeweils zwei schueler zusammen ueben. zunaechst im wechsel und dann als reaktionsuebung, wie's halt in einem richtigen kampf eingesetzt wuerde.

abhaengig davon, wie sich die schueler dabei anstellen, kann dann daraus ein sparring werden (mit schutzwesten und helmen). das mache ich meistens aber auch mit beschraenkter technikzahl. d.h. ich gebe die auswahl von techniken vor, die angewendet werden duerfen beim sparren. das dann aber frei. und wer vorher aufgepasst hat, der setzt die kombinationen ein und ist damit im vorteil, wenn er sie beherrscht.

auf diese weise kann man die schueler langsam an den kampf heranfuehren und gleichzeitig die technik im auge behalten.

du lernst (und das ist bei dir wohl das hauptmissverstaendnis) eine technik NICHT in erster linie durch den einsatz im kampf. du musst die technik beherrschen, sonst nuetzt sie dir nichts. und das geht nur durch uebung, pratzen- und partnertraining. das ist die pflicht vor der kuer.

turnierkampf ist hauptsaechlich dafuer interessant, dass meine schueler mal gegen andere kaempfen, die sie nicht kennen. man gewoehnt sich sonst zu sehr an die "bekannten" gegner aus der trainingsgruppe und der kampf "nutzt sich ab", weil man eh ungefaehr weiss, wie der partner reagiert und natuerlich ist ganz entscheidend, dass man auch in der trainingsgruppe die sparringspartner wechselt. das fuehrt auch zu ungleichen paarungen, von denen dann der schwaechere mehr profitiert. aber das gehoert dazu, da kann sich auch keiner von den staerkeren druecken.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 15:56
@howelljenkins

Bei uns beim Pratzentraining, läuft das so ab, alle stellen sich hintereinander auf und einer halt die Pratze und sagt was wir tun sollen. Sparren gibt es bei uns nie, am besten frage ich einfach mal nach ob/wann sich das ändert.

Wie ist das bei euch ungefähr wie viel % der Zeit verbringt ihr ungefähr mit sparren?

Wenn man z.B. mit Stöcken kämpft lernt man das eher durch anwenden aber bei Taekwondo oder Hapkido ist das scheinbar anders.

Ist Hapkido auch von auswendig lernen so kompliziert wie Taekwondo?

Zu dem mit den Turnieren, mir ist es echt egal gegen wen ich kämpfe ich möchte nur einmal gegen irgendjemanden kämpfen.

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howelljenkins  18.01.2014, 16:44
@exiltue

wieviel sparring wir machen ist ganz verschieden und haengt ein bisschen an den schwaechen der schueler. im durchschnitt vielleicht ein viertel bis ein drittel der zeit.

du kannst auch mit stoecken kaempfen (was immer du genau damit meinst) nicht einfach so lernen, wenn du das vernuenftig koennen willst. wenn du mit bokken oder bo kaempfst und kennst dich nicht aus, kriegst du staendig auf die finger.

beim hapkido gibt es auch formen, die ich persoenlich schwieriger finde als beim taekwondo, aber im hapkido hab' ich auch keinen dan-grad.

habt ihr denn wenigstens schutzwesten bei euch im verein? wenn ja, frag doch den trainer mal, ob du mit einem anderen mal kaempfen darfst. ohne westen wuerde ich das aber nicht machen, wenn ihr null erfahrung habt.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 16:53
@howelljenkins

Ein Viertel bis ein Drittel der Zeit fände ich schon ganz gut, Schutzwesten haben wir jedenfalls nicht, ich habe zumindest noch nie etwas mitbekommen oder diesbezüglich nachgefragt. Wir haben nur diese Weißen Anzüge deren Name mir leider gerade entfallen ist.

Nächstes Mal frage ich einfach nach ob wir kämpfen.

Zum Stockkampf ich habe mal dannach gesucht und dieses Video gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=qnnqu8tWp74 und da wüsste ich echt nicht wie man das üben außer indem man gegeneinander kämpft.

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howelljenkins  18.01.2014, 19:19
@exiltue

wenn ihr keine schutzwesten habt (und dann vermutlich auch keine semikontakt handschuhe und fussschuetzer), dann ist das ein komischer verein. was fuer einen meister/trainer habt ihr denn da?

glaub mir, unabhaengig davon, was dir youtube zeigt oder irgendwer erzaehlt, der auch schon mal was laeuten gehoert hat, wenn du mit einer waffe kaempfen willst, solltest du vorher ein paar techniken drauf haben. und wie gesagt, wenn dir ein paar mal jemand mit dem bokken auf die finger gehauen hat, weil du bei der abwehr einen fehler machst, hast du auch keine bock mehr, dass durch reines rumholzen zu lernen.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 20:29
@howelljenkins

Wir haben keine Schutzwesten und auch keine Handschuhe und auch keine Fußschützer, jedenfalls habe ich nichts davon mitbekommen. Wenn jemand eine Gürtelprüfung macht und dafür Bretter zerschlägt macht er das üblicherweise auch ohne Handschuhe ?!

Wie ist das in deinem Verein? Habt ihr immer Ausrüstung an oder nur wenn ihr kämpft? Wäre aber auch komisch wenn ich das nach 3 Monaten noch immer nicht mitbekommen hätte (ich kann erst Freitag nachfragen da ich da Training habe). Dann werde ich das auch reinschreiben. Welchen Trainer wir haben werde ich jetzt auch nicht unbedingt hier reinschreiben, nicht böse gemeint aber ich möchte nicht über jemanden im Internet schlecht reden, aber wie gesagt ich werde diesbezüglich mal nachfragen.

Zum Stockkampf: Ich habe (leider) noch nie in meinem Leben mit einem Stock gekämpft aber du hast sicher recht, mich würde wenn ich mir zum wiederholten Mal einen Finger gebrochen hätte die Moral verlassen.

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howelljenkins  18.01.2014, 21:59
@exiltue

nein, natuerlich traegt man beim bruchtest keine handschuhe ... die traegt man nur im semi-kontakt kampf, um den gegner nicht zu verletzen.

vollkontakt wird stattdessen mit westen und kopfschutz gekaempft, da hat man dann keine handschuhe oder fussschuetzer dran.

ich wollte von dir auch keine namen wissen, ich wollte wissen, ob ihr einen richtigen meister habt (also 3. dan aufwaerts) oder einen richtigen trainer (mit trainerschein) oder eben nur jemanden, der selbst ein paar jahre taekwondo gemacht hat.

ich will hier auch niemanden schlecht machen. du schreibst ja, dass es bei euch in der gegend wenig "auswahl" gibt und es ist ja schon gut, dass ueberhaupt was angeboten wird. aber manchmal bringt's das natuerlich nicht so wirklich.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 22:35
@howelljenkins

Laut der Homepage hat der 5. Dan Hapkido und 6. Dan Taekwondo.

Wie oben schon gesagt nächsten Freitag werde ich nachfragen, ob wir mal kämpfen, ich kann dann hier davon berichten. Toll wäre dass schon wenn wir wenigstens hin und wieder Ordentlich kämpfen würden.

Und ja die Auswahl in unserer Gegend ist leider sehr beschränkt, ich würde auch sehr gerne Fechten oder so etwas, aber dazu müsste ich 3 Stunden fahren, was einfach nicht regelmäßig möglich ist.

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howelljenkins  18.01.2014, 23:04
@exiltue

wenn die dan-graduierungen stimmen, sollte das training eigentlich was taugen.

wundert mich nur, dass er dann nicht mal westen hat. sind denn nur anfaenger bei euch in der gruppe?

na, egal, schau dir das hapkido mal an, vielleicht gefaellt's dir ja.

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exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 23:30
@howelljenkins

Ja ich werde mir Hapkido mal ansehen, und bei uns in der Gruppe sind nicht nur komplette Anfänger, einige haben noch weiße Gürte aber manche haben schon einen Schwarzen.

Und ob er keine Westen hat weiß ich nicht jedenfalls haben wir die noch nie verwendet und ich werde wie gesagt am Freitag nachfragen.

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Keine Kampfkunst ist nutzlos, es liegt nur beim Geschmack und ob du sie richtig und gewissenhaft trainierst. Aber wenn du beim Training richtig kämpfen willst dann würde ich dir Boxen, Kickboxen oder Muay Thai empfehlen. Denn traditionelle Kampfkünste wie Taekwondo, Karate oder gar Hapkido mit Vollkontakt wirst du sehr selten finden.

Es gibt diese Vollkontaktarten zwar schon aber viel weniger als traditionelle Arten mit keinem bzw leichtem Kontakt.

Eine Vollkontaktrichtung des Karate ist zb Kyokushin Karate, und Vollkontakttaekwondo gibts auch, wie es zb bei den olympischen Spielen ausgetragen wird.


exiltue 
Beitragsersteller
 18.01.2014, 15:59

Hallo Danke für die Antwort, wie gesagt ich glaube auch das Boxen mir besser gefallen würde nur da es dafür dort wo ich wohne weit und breit keinen Verein gibt geht das leider nicht.

Was genau ist Vollkontakt? Ich interpretiere dass so dass man bei Vollkontakt richtig kämpft (korrigiere mich bitte wenn dem nicht so ist)

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