Wie ist ein Future Bass oder Tropical House Song aufgebaut?
Hey,
Ich möchte selber Musik produzieren wie z.B. Martin Garrix oder Kygo... Beide haben heute ein Song rausgebracht und ich habe mich mal gefragt wie so ein Song aufgebaut ist? Also nicht in dem Sinne wie Intro, Verse, Pre-Chorus, Chorus oder so, sondern wie viele VST`s er z.B. für seine Baseline nutzt, wie layert er den Lead Sound etc.
Kann man da sagen ein Verse braucht generell ein Sub-Bass, Baseline, Klavier-Chords und evtl. die Chords noch mit Plucks gelayert und beim Refrain kommt einfach noch der Lead-Sound hinzu oder ist der Refrain wieder komplett neu aufgebaut?
Ich weiss meine Frage ist ziemlich chaotisch, nur möchte ich mir mal einen Überblick darüber verschaffen, weil ich bei meinen Songs noch nicht so genau weiss, was es alles braucht damit es voller, aber gleichzeitig auch harmonisch klingt..
2 Antworten
Das ist wie mit Malerei: Du kannst ein Bild mit 2 Farben und 3 Pinselstrichen malen oder du benutzt 100 Farben und... Im Endeffekt kommt es nur drauf an, dass das Gesamtbild in sich stimmig ist.
Wieviele Instrumente du nutzt, wie du Layerst und wo im Arrangement welche Instrumente vorkommen sind daher künstlerische Freiheit und es gibt kein "richtig oder falsch" dabei.
Aber es gibt bewährte Techniken und "Richtlinien", die halt einfach Sinn ergeben oder gut funktionieren:
- Refrains sind idR voller als andere Parts
- Intro, Outro, Soli, Bridges sind oft nicht nur weniger füllig im Klang, sondern auch leiser und langsamer im Tempo
- Basslines werden bei moderner Musik oft unten rum (zb unterhalb 80-100Hz) abgeschnitten und mit einem Sub-Sinus ersetzt. Ein Sub-Sinus ist eine einfache Sinusschwingung, die auf den Grundton gepitcht und ggf mit Saturation aufgebläht wird.
- Layern ist eine Technik, um einen Klang voller zu gestallten. Man nutzt auch oft Effekte, die weitere Obertöne generieren: Saturation, Distortion, Exciting. Auch der richtige Einsatz von Kompression und räumlichen Effekten (Delay, Paning, Reverb) sorgt für eine gewisse Fülle.
- Eine fette Spur nützt dir nicht viel, wenn sie im Mix untergeht: Daher ist es wichtig die Spuren auch trotz aller Fettness noch mixen zu können. 2 fette Basslines sind zb eine zuviel und sollten nicht gleichzeitig spielen. Daraus ergibt sich auch: mache nicht alle Spuren dick, sondern entscheide dich gezielt für einige wenige Leadinstrumente und fokusiere dich darauf - alle anderen sind "Begleitung" und sollten sich gar nicht zu sehr in den Vordergrund spielen.
- Bei elektronischer Musik sind Kick/Bassdrum, Snare und die Bassline so gut wie immer Leadinstrumente
- Ein extrem häufiger Anfängerfehler ist es die Spuren solo abzuhören. Höre nur solo ab, wenn du bestimmte Feinheiten heraushören willst, aber nicht beim Mixen. Die Spur muss ich in den Mix einfügen und nicht für sich fett klingen. Es kann durchaus vorkommen, dass eine Spur solo sehr dünn klingt, aber im Mix genau die richtige Präsenz entwickelt. Wenn man also solo abhört neigt man dazu zuviele Spuren zu fett zu machen und sich damit den Mix zu versauen.
Immitate, assimilate, innovate
Höre dir die Musik genau an. Schau was die einzelnen Instrumente machen. Equipment der Musiker findest du genug bei google