Wie ist das mit den Stempeln beim Pilgern in Spanien? (Camino del Norte)?

1 Antwort

Ich bin von 1998 bis 2015 auf den Jakobswegen in Spanien unterwegs gewesen und hatte nie Probleme mit Stempeln. Die Nordroute ab der französischen Grenze war für mich die härteste Strecke, da es anfangs kaum Refugios gibt. Ich habe ein Zelt mitgenommen und am Anfang 7x auf Campingplätzen übernachtet.

Zu deinen Fragen:

Man besorgt sich einen Pilgerausweis von einem Pilgerverein, auch im Netz, z.B. bei den Paderborner Jakobspilgern. Eine besondere Aufmachung ist nicht erforderlich. Nicht vergessen, sich den Abmarschort per Stempel beglaubigen zu lassen, das wird leicht vergessen.

Reicht ein Pilgerausweis nicht für alle Stempel aus, kann man einfach ein leeres Blatt für zusätzliche Stempel einkleben.

Man braucht keine Karte, wo man Stempel bekommt, denn die gibt's an jeder Ecke. Nicht nur in Herbergen und manchen Kirchen (in die Sakristei gehen!), sondern auch in privaten Unterkünften, in Verkehrsbüros, in Bürgermeisterämtern, in Polizeistationen, ja, in jeder Kneipe, an jeder Tankstelle und beim Bäcker. Es muss einfach nur ein Stempel sein, der den Ort angibt. Das Datum kann man selbst hinzufügen.

Man sollte für jeden Tag nachweisen können, wo man übernachtet hat, oder wenigstens, wo man gewesen ist. (Mancher, der einen "schwarz" beherbergt, stempelt einem das natürlich nicht.)

Es gab mal die Panikmache, dass man auf den letzten 100 km jeden Tag mindestens 2 Stempel haben müsste. Das habe ich nicht erlebt. Nach dem oben Gesagten ist das aber auch kein Problem, jeden Tag 2 Stempel einzusammeln. Überall stehen Schilder "sellado" (hier wird gestempelt).

Falls noch Fragen sind: ich beantworte sie gern, bevorzugt direkt privat.

Hier meine Übersichtseite mit meinen Pilgerberichten:

https://www.rudolf-josef-fischer.de/pilgerseiten/camino.html