Wie giftig sind die Dämpfe beim Löten
Hi, ich muss im Moment sehr viel löten und habe gehört das im Lötzinn Blei enthalten sein soll. Deshalb meine Frage wie gefährlich ist es wenn ich diese Dämpfe einatme. Mit nur qualitative Antworten mit Erklärung.
MFG FNP94
6 Antworten
Mußt Du während einer Berufstätigkeit löten? Dann ist der Unternehmer verpflichtet die Arbeitsschutzbedingungen zu erfüllen. Ausreichende Lüftung und die Schulungen des Personals zu Unfall- und Gesundheitsschutz. Es gibt einen unterschiedlichen Gebrauch bei Lötzinn. Bei Elektroplatinen uä. hat das Lötzinn ein Flussmittel - Kollophonium - dies ist ebenso wie die Metalle Blei, Zink und Zinn gesundheitsschädlich. Früher hatte mir mal ein Mitarbeiter erzählt, dass Hyginevorschriften ihm verpflichteten regelmäßig die Hände zu waschen, nicht während der Arbeit zu rauchen und auch die Zähne zu putzen. Seine Tätigkeit ist das Zusammenlöten von Batterien gewesen, hier mußte er Blei erhitzen um die Anschlußverbindungen zwischen den Battereien anzubringen. Bei einigen Kilogramm Bleistangen kann ich mir vorstellen, dass die Staubbelastung von Blei sehr hoch gewesen ist. Lüften, das Anschalten der Belüftungsanlage ist natürlich da sinnvoll gewesen.
Soweit ich weiss, ist das bleihaltige Löten bei Militär- und Weltraumprodukten und Prototypen erlaubt. Bei 'normalen' Serieprodukten muss jedoch bleifrei gelötet werden.
Ob mit oder ohne Blei, die Dämpfe (von Blei, Flussmittel,...) sind definitiv ungesund und eine Absauganlage ist sinnvoll.
Bleihaltiges Lötzinn (Sn und Pb) bietet den Vorteil das niedrigere Temperaturen benötigt werden und das Lötzinn schneller und schöner fliesst, zudem glänzt die Lötstelle. Jedoch sollte nach dem Kontakt mit bleihaltigem Lötzinn unbedingt die Hände gewaschen werden und eine Absauganlage vorhanden sein. Denn der Kontakt (egal ob über die Haut, durch die Luft oder durch Essen oder trinken)mit Blei ist höchst ungesund/giftig, man kann dabei 'verblöden', denn es schädigt unter anderem dem Nervensystem.
In bleifreiem Lötzinn ist z.B Zinn (Sn), Kupfer (CU) und Silber (Ag) (und Flussmittel), damit die Lötstelle schöner wird kann zusätzliches Flussmittel verwendet werden. Doch auch hier sollte das einatmen des Rauchs, wenn immer möglich vermieden werden.
Wenn du über längere Zeit mit Blei in Kontakt bist, verlange unbedingt eine Rauchabsauganlage!!! Deiner Gesundheit zuliebe!
(ich löte auch hin und wieder mit bleihaltigem Lötzinn (es geht einfach besser), doch selbst mit Absauganlage komme ich nicht umhin, gelegentlich ungewollt Bleidampf einzuatmen)
mehr zum Thema löten: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0705261.htm
mehr zum Thema Bleivergiftung: https://de.wikipedia.org/wiki/Bleivergiftung
Also man kann Blind davon werden.
Also am besten nicht immer inhalieren, und in den Dampf reinschauen isst auch nicht sehr sinnvoll.
Aber ansonsten musst du dir nicht soviele Sorgen machen.
man sollte die dämpfe bei bedarf nicht einatmenen aber das ist leider nicht vermeidbar
Bleihaltiges Lötzinn ist schon länger nicht mehr erlaubt.
Qualitative Antwort mit Erklärung:
Restbestände dürfen noch aufgebraucht werden. Dabei ist aber eine regelmäßige Bleistaubmessung vorzunehmen. Der zulässige Grenzwert beträgt 0,05mg/m³. Kurzfristig (bis zu 15 Minuten) sind Konzentrationen bis 0,5mg/m³ zulässig.
Bei dauerhafter Belastung mit höheren Konzentrationen kann es bei Männern zu Schädigungen des Erbgutes bis hin zur Unfruchtbarkeit kommen.
Schwangeren Frauen ist das Löten mit Blei grundsätzlich zu verbieten, da das Kind im Mutterleib Schäden davontragen könnte.