Wie funktionierte Brandmarken im Mittelalter?
Hallo, ich habe gehört, dass im Mittelalter Sklaven gebrandmarkt wurden. Nun würde es mich interessieren, wie das funktioniert hat. Konnte das nur ein Schmied? Oder ist es möglich, so einen "Eisenstempel" (?) auch über einem ganz normalen "Herd/Lagerfeuer" heiß genug zu bekommen, sodass die Narbe dauerhaft zu sehen ist? Machen das heute vielleicht auch noch Ureinwohner als Initiationsritus auf sehr altertümliche Art? Vielen Dank für jede Info!
4 Antworten
Also theoretisch kann sowas jeder, da Brandmarken aber meist in richtung des Strafvollzugs ging, war damit wahrscheinlich er Henker beauftragt, bei Sklaven dann eben der entsprechende Besitzer.
Theoretisch ist so etwas relativ einfach (ich würde aber dennoch nicht empfehlen es nachzumachen): Man nimmt ein Eisen (also irgendeinen Metallgegenstand aus Eisen, hält ihn ins Feuer und wenn er dann glüht drückst du ihn auf die Stelle des Verurteilten/Sklaven, den du brandmarken möchtest. Je nach Druck und Dauer brennt sich das dann mehr oder weniger permanent in die Haut ein und tut natürlich höllisch weh.
Wenn du heute sowas wie ein Kaminbesteck hast (zumindest das meiner Großeltern ist da ziemlich wiederstandsfähig), dann legst du es ins Feuer bis es glüt und presst es dann auf die Haut. Wie schon gesagt entscheidet da vor allem Druck und Intensität, heiß genug ist das Ding wahrscheinlich schon, wenn es glüht.
Ich kann dir allerdings nicht empehlen sowas nachzumachen oder in irgendeiner ARt und Weise zu imitieren.
Das geht auch an einem normalen Feuer, wenn es genügend Glut gebildet hat.
Man macht das Eisen glühend heiss und drückt es ins Fleisch.
Das macht man heute noch bei Pferden, Kühen und sonstige Tiere.
Es machen auch Menschen - nennt sich Branding. Wie eine Art Tattoo nur als Brandnarbe. Sollte es auch noch in einigen Kulturen geben.
Cutting gibt es auch.
Eine normale Kerzenflamme wird bis zu 1300°C heiss.
Eisen glüht bei 800°C und wird rot bei 1000°C
Branding kann ich daheim machen mit einer gabel und einer Kerze.
Deine Gegenstände waren vermutlich nicht Eisen sondern hatten auch Edelmetalle drin, die evtl einen höheren Glühpunkt haben? ka.
btw. unterschiedliche teile der Flamme haben unterschiedliche Temperaturen. So kann es sein, wenn du zu tief hälst, dass es nur 400-500°C heiss wird.
Dafür reicht schon eine Kerze.
Und da damals ständig mit offenem Feuer geheizt wurde, hatte jeder zu Hause die Möglichkeit Jemanden zu Brandmarkten. Dafür reicht ein Stück Metall.
Vielen Dank für die Antworten. Über das moderne Branding habe ich ein bisschen was gelesen und es so verstanden, dass das Werkzeug dafür extrem heiß sein muss, damit man das Zeichen nachher jahrelang deutlich sieht. Deshalb konnte ich mir nicht vorstellen, wie man das früher mit einem einfachen kleinen Feuer geschafft hat. Bin aber ehrlich gesagt kein "Zündler" und habe noch nie Metall zum Glühen gebracht :) Hält man den Stempel dafür einfach direkt in die Flamme? Wie lange dauert das ungefähr, weiß das vielleicht jemand, der z.B. schon mal das Brandmarken von Tieren gesehen hat?