Wie funktioniert dieses Bewässerungssystem für Orchideen?
Hey liebe Community.
Das hier wird ein längerer Text, nur als Vorwarnung.
Aaaalso, vor etwas längerer Zeit hat meine Ex-Freundin in einer befristet vermieteten Wohnung gelebt, in der sonst ein Ingenieur gewohnt hat.
Dieser hatte - genau wie ich - Orchideen.
Was mich allerdings fasziniert hat, war die Art wie er seine Orchideen gehalten hat.
Er hatte einen handelsüblichen durchsichtigen Topf mit Orchideensubstrat in den mehrere kleine Phalaenopsis-Orchideen gesetzt waren, welche auch wie verrückt blühten. Der Topf war in einen ebenfalls durchsichtigen Übertopf aus Glas gesetzt.
Wer Orchideen schon mal gehalten hat weiß: Das Problem bei jungen Orchideen ist insbesondere, dass die Luftwurzeln noch nicht besonders tief in das Subtrat hereinreichen, sodass bei einem großen Topf das Wasser beim Gießen schnell versickert und sich unten im Topf sammelt... und sammelt... und sammelt, bis das Substrat unten anfault oder Schimmel bildet. Um das zu vermeiden muss man dann ja natürlich das Wasser - jedes Mal - abgießen.
Nun hatte dieser Typ aber etwas seltsames gemacht:
Er hatte unten Löcher in die Übertöpfe gebohrt und kleine Gummischläuche hineingeführt und die Öffnungen abgedichtet (ich vermute mit durchsichtigem Silikon). Die Schläuche führten dann nach oben über die Pflanzen und schienen dort auch wieder Wasser abzugeben, ansonsten wären die Pflanzen bei meiner Ex nämlich verreckt.
Ich wollte mich mal erkundigen, ob jemand mit dieser Bewässerungstechnik vertraut ist und mir sagen kann, welcher Effekt diese Bewässerungsart ermöglicht (zB irgendwelche Druckunterschiede oben und unten am Schlauch und ob dies ein dauerhafter Effekt ist, das Wasser also automatisch wieder zu laufen beginnt, sobald man nachgießt, oder ob man immer einen Sog erzeugen muss.
Ich füge eine kleine Grafik zur Anschaulichkeit bei.
Danke für alle hilfreichen Antworten im Voraus!
6 Antworten
So offen, wie du es dargestellt hast, kann ich mir nur vorstellen, dass es die Verdunstung an der Pflanze erhöht.
sehr gute darstellung.... haben wir hier selten. aber: so kann es nicht gehen, denn dann wäre es ein perpetuum mobile. auch in einer kapillare kann das wasser nicht hochsteigen und dann runter tropfen... wie gesagt, das wäre dann ein selbständiger kreislauf ohne energie zufuhr und .... schläuche sind keine kapillaren.. was könnte fehlen?
vorstellen könnte ich mir, dass die schäuche mit einem gewebe gestopft wurden. damit die sache in gang kommt, müsste das gewebe am oberen ende in die versickerung geführt werden, damit das wasser aufgesaugt wird....denn raustropfen wird das wasser nicht, weil des von der kapillarwirkung zurückgehalten wird.
Die Schläuche waren transparent und mit nichts (außer dem Wasser) gefüllt.
Die Energiezufuhr wäre hier natürlich einerseits die Gravitation beim Abtropfen und andererseits vielleicht ein Druck- oder Wärmeunterschied zwischen oberem und unterem Ende des Gummischlauches?
Vielleicht hat es etwas hiermit zu tun: https://www.youtube.com/watch?v=1vq_h4myH1E
... und der Nachfluss ist einfach so langsam, dass das Wasser schnell genug wieder nach unten versickert?
Hallo LasagnePredator,
ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Stärke des "Förderschlauchs" die Kapillarwirkung noch funktioniert, einfacher wäre es, wenn Du eine kleine Pumpe, etwa eine Dosierpumpe verwenden würdest
oder eine ähnliche, kleinere vielleicht aus der Aquaristik!
Norina
Es war definitiv keine Pumpe verbaut, aber Danke schonmal für deinen hilfreichen Beitrag. Ich schaue mir mal ein bisschen was an zur Kapillarwirkung.
Foto wäre anschaulicher.
Hab keins, sonst würde ich ja nicht die Grafik benutzen. Dachte das wäre offensichtlich.
Das selbe Prinzip wie beim Autotank aussaugen ;)
Nee, beim Autotankansaugen musst der Ausfluss tiefer sein, als der Spiegel.