Wie funktioniert der Kepler-Forschungs-Satellit?

2 Antworten

was du wohl meinst, ist das "kepler-teleskop", das sich so wie das berühmte hubble in einer erd-umlaufbahn befindet und speziell für die suche nach exo-planeten ausgerüstet ist.

dafür messen die astrophysiker das licht von infrage kommenden sternen und beobachten die lichtkurve. nimmt die intensität in gleichbleibenden abständen in einem bestimmten muster ab, dann hat man den transit eines exo-planeten "gesehen", der (in unserer blickrichtung) an seinem stern vorbeizieht und dabei sein licht um einen winzigen teil abschwächt. das nennt man "transit-methode".

Bild zum Beitrag

etwa vergleichbar, wenn wir hier einen merkur- oder venus-transit vor der sonnenscheibe beobachten kommen.

eine zweite möglichkeit gibt es mit der sog. "doppler-methode". weil jeder planet mit seiner gravitation geringfügig beim umlauf an seinem stern "zerrt", verändert sich dessen abstand zu uns ebenfalls regelmäßig. dabei entsteht im licht-spektrum eine blau- (kommt näher) oder rot-verschiebung (entfernt sich). dieser effekt ist im akustischen mit dem auf- und abschwellenden ton des martinshorns eines RTW zu vergleichen, der sich uns erst nähert und sich wieder entfernt. dabei verschieben sich die frequenzen des tons des martinshorns.

 - (Planeten, Astrophysik, Kepler)

resbeb123 
Beitragsersteller
 23.08.2024, 04:59

und dieses optische Verfahren funktioniert auch bei Sternen die 100-300-800 Billionen und noch viel weiter entfernt sind?
Befand sich ( Kepler ist ja außer Betrieb ) ein optisches Teleskop mit optischen Linsen?

noname68  24.08.2024, 07:46
@resbeb123

nein, das kann man nur mit sternen aus unserer milchstraße machen

alle teleskope im all sind reflektoren, weil man keine 10 to schwere optische linsen benutzen kann

Das ist eine sehr gute und interessante Frage!

Es gibt verschiedene Methoden nach (Exo)-planeten zu suchen und deren Eigenschaften zu erforschen!

Die sind allerdings alle "indirekt". Wie du schon richtig bemerkst, sind alle Planeten zu weit entfernt, um sie direkt erforschen zu können mittels Raumsonde etc. (wie wir es zB. beim Mars machen)

Allerdings gibt es coole Effekte in der Physik. Eine Effekt ist zB. die Absorptionslinien von bestimmten Elementen. Das ist schwer nicht wissenschaftlich zu erklären. Aber ich belasse es mal so: Wenn du Licht durch ein Gas scheinen lässt, wirst du feststellen, dass nicht alle "Lichtteilchen" durch das Gas kommen. Das Spektrum, was man erhält hat dann "Lücken". Jetzt ist es so, dass Planeten leider selber extrem schwach leuchten bzw gar nicht. Sie werden aber von ihrem Mutter-Stern angestrahlt und dessen Absorptionsspektrum kann man messen und mit dem von Planeten vergleichen. So weiß man dann, aus welchen Elementen die Atmosphäre des Planeten besteht.

Das passiert zB. wenn ein Planet sich (aus unserer Perspektive) vor seinen Stern bewegt sog. "Transitmethode"- Das ist die Methode des Kepler-Satteliten. Dann wird der Stern für uns ein winziges Stück dunkler. Daraus kann man dann die Umlaufzeit, Planetenradius und Atmosphäre bestimmen.

Die Masse des Planeten erfolgt über eine andere Methode. Dazu musst du wissen, dass Sterne genau wie die Erde sich hin und her neigen. Ein Planet mit einer Masse hat auf diese Bewegung einen Einfluss und "ruckelt" an dem Stern. Diese Bewegung lässt sich auch messen und mit schlauen Gleichungen die Masse ausrechnen, die ein Planet bräuchte um diese Bewegung des Sterns zu erzeugen.

Diese Daten sind alle relevant, da man ja einen Planeten finden will, der in der Habitablen Zone liegt und der Erde sehr nahe ist.


resbeb123 
Beitragsersteller
 23.08.2024, 05:05

Sehr gute Erklärung. Ich las aber auch, dass die Kepler-Sonde das Licht gemessen hat das durch die Planeten-Verdeckung vor einem Stern entsteht, also die Verdunkelung durch den Planet.

Frage:

Wie soll das Funktionen bei Sternen die 100-300-800 Bill km entfernt sind und noch viel weiter?

War an Bord von Kepler ein Super-Telekop mit optischen Linsen?

Rassler38  23.08.2024, 06:19
@resbeb123

Der Weltrum ist sehr, sehr, sehr leer. Das Licht von den meisten Sternen unserer Milchstraße hat zwischen uns und dem Stern keine direkten Hindernisse außer Gaswolken. Bedeutet: Nichts hält das Licht auf zu uns zu kommen. Bei den Entfernungen dauert das dann halt eben hunderte/tausende Jahre aber das spielt für die Methode ja keine Rolle. Der Satellit muss nur sehen, dass dieser Lichtpunkt periodisch dunkler wird.

Und das Licht von Sternen zu beobachten, ist im Weltraum viel einfacher, als auf der Erde, weil erstens die Sonne nicht stört und zweitens die Atmosphäre nicht das Licht blockiert.

resbeb123 
Beitragsersteller
 27.08.2024, 01:37
@Rassler38

Ok ok, aber dennoch frage ich ob KEPLER ein Kamera System an Bord hatte?

Wie kann eine Kamera Bildpunkte erkennen die 100 Bio km und mehr entfernt sind.