Blickwechsel 18. April 2023
Deine Fragen an einen Feuerwehrmann
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Wie funktioniert das mit der "Unfreiwilligen Feuerwehr"?

2 Antworten

Im Kriegsfall bei Wiedereinführung der Wehrpflicht haben auch nur die wenigsten "Bock" an der Front zu stehen. Aber ohne geht es auch nicht.

Und genau so ist das auch bei der Feuerwehr.

Kriegstaube 
Fragesteller
 11.06.2023, 17:11

Wäre schön wenn du etwas genauer darauf eingegangen wärst. Sorry aber das ist eine ganz schön oberflächliche antwort. Wenn du demjenigen das sagst der zwangsverpflichtet wird bei der feuerwehr und du ihm das sagst, ändert sich ja nicht plötzlich seine meinung und "er springt mit vergnügen ins nächste brennende haus". Für dich ist das dein normaler job aber halt nicht für jeden.

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CreeperNicol  11.06.2023, 19:36
@Kriegstaube

Ich habe mir Mühe gegeben, die Frage so gut und so kurz wie möglich zu beantworten, wenn auch etwas später nach der eigentlichen GF-Aktion.

Das Thema Pflichtfeuerwehr ist so komplex, da ist es nicht möglich, eine so pauschale Antwort zu geben. Der Theoretische Rahmen steht fest, das steht auch festgeschrieben;

https://www.juramagazin.de/63238.html

[...] Kann eine Freiwillige Feuerwehr nicht oder nicht in ausreichender Stärke gebildet werden, hat die Gemeinde eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen.[...]

Das heißt, ist eine Feuerwehr nicht mehr schlagkräftig genug, mit seiner Personalmenge auszukommen, ist eine Schließung aufgrund des Brandschutzbedarfsplanes bzw der gesetzlichen Vorgaben nicht möglich und gibt es auch sonst keinen anderen Ausweg, dann müssen für den Feuerwehrdient taugliche Zivilisten (18-50 Jahre) herangezogen werden. Die werden dann auch dazu verpflichtet, an den Ausbildungsmaßnahmen und dem Einsatzdienst teilzunehmen.

Dass nicht jeder den "Mut" hat, in den Innenangriff bei einem Gebäudebrand zu gehen, ist logisch. Wie genau das System trotzdem funktionieren soll, darüber muss man im Moment zum Glück nur diskutieren, mir ist im Moment auch keine solche aktive Pflichtfeuerwehr bekannt. Irgendeinen Plan B muss man aber haben, ohne Feuerwehr geht es nunmal nicht.

Sollte man also zum Feuerwehrdienst verpflichtet werden und dieses verweigern, wird dies in aller Regel als Ordnungswidrigkeit geahndet, was ein Bußgeld mit sich führt. Das ist aber alles nochmal genau in den BRKG der Länder bzw anderen Gesetzbüchern geregelt.

Wie genau das in der Praxis jetzt also funktionieren soll, kann ich dir nicht sagen. Grundsätzlich, um den Bogen nochmal zu werfen, ist es wie im Verteidigungsfall bei Wiederinkraftsetzung der Wehrpflicht. Auch da wird es immer Leute geben, die sich davor drücken wollen/werden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass es Leute gibt, die sich dafür einsetzen und für die Gemeinschaft freiwillig einstehen.

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Das nennt sich pflichtfeuerwehr. Mein Vater war da mal drin.

Wenn keiner freiwillig zur Feuerwehr will werde ALLE Männer eines gewissen Alters verpflichtet zur Feuerwehr zu gehen.

Meines Wissens nach kann man ohne triftigen Grund Konsequenzen bekommen wenn man dem nicht folgt.

Finde es allerdings erbärmlich wenn es so kommen muss. Wenn sich dann noch jemand quer stellt und da wegen “kein bock“ nicht mitmachen will erst recht.

Kriegstaube 
Fragesteller
 18.04.2023, 21:14

Naja du hast auch deinen tagesablauf und da passt dieses zwangshobby nicht mal so rein - würde dir bestimmt auch nicht gefallen wenn man dich zu etwas zwingt ^^

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Fabian3596  18.04.2023, 21:21
@Kriegstaube

Ich bin halt der Meinung das man es nicht als Zwang bezeichnen soll anderen zu helfen. Stell dir doch einfach mal folgendes Beispiel vor:

Dir passiert irgendein Unglück und du schwebst in Lebensgefahr. Wie würdest du dich dich fühlen wenn du weist das definitiv niemand dich rechtzeitig erreichen wird und deine überlebenswarscheinlichkeit gegen 0 ist, weil die nächsten Rettungskräfte viel zu weit weg sind

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Kriegstaube 
Fragesteller
 18.04.2023, 21:32
@Fabian3596

Klar will ich hilfe aber darum stell ich doch nicht mein ganzes leben um und will keine zerhackten leute in autowracks sehen müssen usw.

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Fabian3596  18.04.2023, 21:45
@Kriegstaube

Du musst dein Leben dafür nicht umstellen. Für Lehrgänge musst du höchstens ein paar Wochen lang am Wochenende ein paar stunden opfern und übungsabende sind bei mir zum Beispiel alle 2 Wochen ein Abend. Je nachdem ob du auf dem Land oder in der Stadt wohnst sind Einsätze eher häufig oder nicht. Bei mir sind das höchstens 15 Stück im Jahr und davon viel mit Feuerwehr. Schlimme verletzungen gibt's hier selten. Falls du in einer Großstadt wohnst hast du zwar mehr Einsätze aber dann auch nur große, wo die Berufsfeuerwehr Hilfe braucht. Das tagesgeschäft wie verkehrsunfälle machen die alleine

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