Wie findet ihr poetryslam?

3 Antworten

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Ich finde, es ist eine interessante Darstellungsweise, aber man sollte es von "normalen" Gedichten trennen. Nicht jeder, der ein guter Slammer ist, ist auch ein guter Lyriker, und umgekehrt. Das wird meiner Meinung nach zu oft in einen Topf geworfen und mit denselben Kriterien bewertet. Poetry Slam erfordert schauspielerisches Talent und die Texte müssen speziell auf ein hörendes statt auf ein lesendes Publikum zugeschnitten sein, um zu wirken. Auf der anderen Seite fallen komplexe Versmaße überhaupt nicht auf, und Bedeutungstiefe kann nicht unbedingt erfasst werden, weil der Hörer nicht die Zeit hat, alles wahrzunehmen, und auch nichts nachlesen kann. Aber ich finde, wenn man sich dieser Unterscheidung bewusst ist, kann man beim Poetry-Slam sowohl als Zuschauer als auch als Künstler Tolles erleben.

Pro. Endlich beschäftigen sich die jungen Menschen wieder mit poetischer Sprachgestaltung, zumindest versuchen sie es.

Contra. Mit poetischer Gestaltung, originellen Bildern, noch nie vorher gehörten Metaphern und formaler Stringenz haben die oft nur mangelhaft gestalteten Aufschreie gequälter Pubertierender meistens nicht viel zu tun.

Ich slamme auch. Aber ich bemühe mich konsequent, die eingeschliffenen Formen zu durchbrechen. Ich habe schon Sonette, Balladen und Märchen vorgetragen. Die Tatsache, dass ich fast immer auf den vorderen Plätzen lande, belegt, dass wohl auch ein Teil der Zuhörer den immer gleich klingenden Slam-Schlamm leid ist.

Ich finde poetry slam genial! man kann sich kreativ austoben und schauspielererisch sein ,,Werk'' darstellen.man kann tiefsinnig schreiben oder amüsant,eben so wie's einem gefällt :-) eine andere Art seine Zeit zu verbringen,eine individuelle.applaus an die großartige Leistung der Teilnehmer!