Wie findet ihr Lama Ole Nydahl?
Frage an die Buddhisten und diejenigen, die "Wie die Dinge sind" gelesen haben.
Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen
5 Antworten
Ich habe diesbezüglich keine Schwarz-Weiß Sicht:
1). Ich halte aber alles in allem tendenziell eher weniger von ihm:
Ein Grund dafür ist, dass er Quantität mit Qualität verwechselt. Die Vorsitzenden seiner Zentren haben wenig Ahnung vom Buddhismus. Das Grund Quellwerk der Buddhisten ist der sogennannte Pali-Kanon. Als ich vor zwei Jahren in einem seiner Zentren war wusste die Vorsitzenden noch nicht einmal was der Pali-Kanon ist. Jetzt stelle dir einmal vor du würdest in eine Kirchengemeinde gehen & der Gemeinde Vorsitzende würde dir sagen, dass er nicht wüsste was die Bibel ist. Außerdem werden dort Meditationen praktiziert, welche nur etwas für Fortgeschrittene sind. Sogar am Tag der offenen Tür mit Leuten die kaum etwas über Buddhismus oder Meditation wissen. Das weiß ich nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch aus anderen Erfahrungsberichten. Als ich selber damals nach dem Sinn ihrer Meditationen gefragt habe, waren sie nicht in der Lage mir es zu erklären. Auf der anderen Seite sind seine Zentren immer prachtvoll geschmückt. Das sieht vielleicht schön aus, aber ist am Ende nur aufgeblasen & prätentiös.
2). Auf der anderen Seite wird Lama Ole Nydahl auch viel Unrecht getan.
Zwar gab es denn Ausschlussverfahren, aber der Buddhistischer Dachverband Diamantweg (BDD) hatte vorher schon Interesse daran die Deutsche Buddhistische Union (DBU) zu verlassen. Die Gründe dafür sind eigentlich sehr gut nachvollziehbar. Trotz einer hohen Mitgliederzahl haben die Mitglieder des BDD kaum Mitspracherecht. Das hat mit den bedürftigen Organisationsstrukturen der DBU zu tun. So hatte die BDD als größter Dachverband mit 5500 Mitgliedern in der Mitgliederversammlung nur drei Stimmen, während Gemeinschaften ab zehn Mitgliedern jeweils eine Stimme besitzen.
Ein anderer Vorwurf ist die Islamkritik. Lama Ole Nydahl ist ein konstruktiver Islamkritiker. In Deutschland ist konstruktive Islamkritik offiziell erlaubt & kein Indikator für Hass & Rechtsextremismus. Aber inoffiziell ist das anders. Egal wie man den Islam kritisiert, man gilt als hasserfüllter Rechtsextremist. So ist das leider auch bei Lama Ole Nydahl.
Vor ca. 2 Jahren lief ein Ausschlussverfahren der DBU gegen Ole Nydahls Organisation. Die Organisation "Diamantweg" hat sich kurz vor dem offiziellen Rausschmiss selbst aus dem Verband ausgeschlossen. Gründe für das eingeleitete Ausschlussverfahren waren wiederholte Verstöße gegen ethische Grundregeln. Berühmmt berücjhtigt wurde Ole wegen seiner Hetze gegen Islamisten. Im Netz gibt's heute noch Dokumentationen über verschiedene Vorfälle.
Vor einigen Jahren war ich 1x in einem seiner Zentren, - 1 Mal und nie wieder. Ich hatte keinen guten Eindruck bekommen.
Er gehört zum / führt den Diamantweg-Buddhismus. Dieser sagt mir als Nichiren-Buddhist nichts - er bedeutet mir nichts und ich befasse mich auch nicht damit. Deshalb habe ich keine Meinung zu ihm.
Ich lehne ihn nicht ab - Ich finde aber den Nichiren-Buddhismus besser, weil der "aktiver" ist - ich finde Diamantweg etwas zu kontemplativ-meditativ, zu wenig handlungsorientiert.
Ich habe eine negative Haltung ihm gegenüber
- Spektakuläre Massenevents und oberflächliche Lehren
- Persönliches Fehlverhalten (Äußerungen zu Flüchtlingen, Islam, Homosexualität)
- Juristische Schritte gegen Kritiker
Besonders letzteres finde ich verwerflich - wer seine Kritiker juristisch mundtot machen lässt, erweckt bei mir den Eindruck, Dreck am Stecken zu haben.
Ein Sektenführer. Man hört nichts Gutes über diesen Kerl und den Personenkult, den er in seinen Reihen pflegt.
Ein komplett aus dem Ruder gelaufener Personenkult, ich stimme Dir zu.
Wieso lehnst du den Diamantweg ab?