Wie erlerne ich mich in der Natur ohne Hilfsmittel zu orientieren?
Hallo,
ich möchte meine Navigationsfähigkeiten in der freien Natur verbessern und lernen, mich sowohl mit als auch ohne Karte und Kompass zurechtzufinden. Mein Ziel ist es, grundlegende Orientierungstechniken wie die Bestimmung der Himmelsrichtung anhand von Sonnenstand, Sternenbildern und Pflanzenmerkmalen zu erlernen.
Darüber hinaus möchte ich selbst Karten erstellen können, die nur die wichtigsten Orientierungspunkte für meine Wanderungen und Outdoor-Abenteuer enthalten. Gibt es empfehlenswerte Bücher, Online-Kurse oder Apps, die mir dabei helfen können, diese Fähigkeiten zu erlangen?
Danke schon einmal im Voraus.
5 Antworten
Orientieren mit der Uhr
Nennt man eine analoge Uhr (also eine mit Zeigern) sein eigen, kann man sich mit Hilfe der Uhr und der Sonne orientieren. Dazu hält man die Uhr waagerecht und so, dass der Stundenzeiger auf die Sonne zeigt. Süden liegt dann genau zwischen dem Stundenzeiger und der Ziffer 12.
Sonne
Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen.
Sterne
Hat man in einer klaren Nacht gute Sicht auf den Sternenhimmel, kann man mit Hilfe des Sternbilds "Großer Wagen" die Himmelsrichtung Norden herausfinden. Dazu muss man nur die hintere Achse des Wagens fünf mal verlängern, dort befindet sich dann der Polarstern.
Dazu: Alle Sternbilder gehen in östlicher Richtung auf und in westlicher Richtung unter.
Wald, Baeume, etwas ungenau aber auch eine Hilfe:
Zuerst guckst du, in welche Richtung der Baum nach oben wächst. Neigt sich der Baum zum Beispiel nach links, bedeutet das: Links liegt vermutlich die Himmelsrichtung Osten. Denn in unserer Klima-Zone weht der Wind häufiger von Westen nach Osten. Der Wind hat den Baum in seine schiefe Richtung gebracht.
Kirchen
Befindest du dich in einer Stadt, kann dir auch eine alte Kirche bei der Orientierung helfen. Der Altar der Kirche befindet sich nämlich in der Regel auf der östlichen Seite der Kirche, der Kirchturm hingegen auf der westlichen Seite.
Synagogen
Der Aron Hakodesch, worin sich die Torahrollen befinden, befindet sich immer im Ostteil einer Synagoge. Alle Synagoge sind gen Osten gebaut. Also die Beter auf den Hauptbaenken beten immer Richtung Osten.
Sowas lernt man, wenn man an Survival-Kursen teil nimmt.
Zur Winterzeit gibt es eine Orientierung am Tag mit der Armband Uhr. Der Stundenzeiger zeigt zur Sonne. Zwischen der 12 und dem Stunden Zeiger wird in der Mitte eine Linie gezogen. Da befindet sich in etwa Süden. Das wäre so eine Orientierung am Tag
Sonnenstand, je nach Uhrzeit, oder der Nordstern
Ein Outdoor-Camp könnte Dir da entscheidend weiterhelfen. Da kannst Du diese in der Zivilisation verlorenen Fähigkeit wieder erlernen.
Wenn du "Orientierung in der Natur ohne Kompass" googelst, findest du Tipps, Survivalkurse und auch Bücher. Aber Vorsicht!
Es gibt da Bücher z. B. von Tristan Gooley. Aber nach meinem dafürhalten taugen diese Tips nicht wirklich etwas, um sich zu orientieren.
Berühmtes Beispiel: der freistehende Baum, der an der Wetterseite intensiver mit Moos und Flechten bewachsen ist als an den anderen. - Das habe ich noch nie so beobachten können. Da gibt es tausend Gründe, warum ein Baum an der einen oder anderen Seite mehr Flechten haben kann als auf der anderen: die Neigung des Baumes, die Sonneneinstrahlung, weiß der Himmel was.
Oder: Wenn du vermehrt Brennesseln siehst, befindest du dich am Waldrand, weil der Nährstoffeintrag in der Nähe von Siedlungen und gedüngten Feldern größer ist. - Meine Güte, dass ich am Waldrand bin, sehe ich auch so. Binsenweisheit.
Anderer Trick: Verbinde die Enden einer Mondsichel und verlängere die Linie in Gedanken bis zum Horizont. Da ist etwa Süden. - Quatsch! Stimmt einfach nicht, ich habe es überprüft. Bzw. es stimmt nur dann, wenn der Mond sowieso im Süden steht. Kannste stecken, solche Tipps.
Ganz gut funtioniert die Orientierung am Polarstern, relativ gut die am Schwert des Orion (zeigt ganz grob nach Süden).
Ganz unnütz sind solche Bücher trotzdem nicht: sie leiten dich zum genauen Beobachten an. Nur glauben solltest du nicht alles. Zumindest nicht, ohne es überprüft zu haben.
Mein Rat. Geh raus! Mit Kompass. Und Karte. Und beobachte! Beobachte, beobachte, beobachte... :-)
Versuche, ein Gespür für die Landschaft zu bekommen. Damit ist dir mehr geholfen als durch Bücherstudium und Online-Kurse, Apps usw.
Die beste Lehrerin ist die Natur!
Falls du noch in der Bude hockst, geh einfach los! Vielleicht so: https://weltbeschauerei.wordpress.com/2024/06/08/was-tun-in-den-ferien-nanoabenteuer-expeditionen-in-die-innerste-heimat-2-die-yojimbo-methode/