Weshalb schlugen die Deutschen ein grosses rotes J als Judenstempel vor?
Die Frage steht oben. In der Schule nehmen wir geraden den Zweiten Weltkrieg durch und ich frage mich, warum gerade ein J. Sicher, es steht für Juden, aber warum nicht der Davidstern? Überall im Internet steht nur, das das J auf die Pässe von Juden gestempelt wurde.
Aber warum genau ein J? Weiss das jemand?
Vielen Dank
Ich kenne die Verwendung, aber warum genau ein J?
Ich weiss, es klingt abwiegig, aber hat das vielleicht etwas mit "der scharlachrote Buchstabe" zu tun, irgendeine Anlehnung?
2 Antworten
Es war die Schweiz, die eine Kennzeichnung verlangte, um Juden ab 1938 die Einreise zu verweigern, sofern nicht eine gesonderte Genehmigung vorlag.
Das rote "J" wurde auf der Aussenseite der Reisepässe angebracht und war nicht zu über sehen.
Da kannst Du sogar recht haben.
Fakt ist aber wohl, dass viele Juden an der Schweizer Grenze zurückgewiesen wurden.
Allerdings war bis Ende des Kriegs immer noch die Schweiz, die bezogen auf Ihre Grösse, weltweit am meisten Juden aufgenommen hat.
Nicht ganz problemlos, wenn man den "Inselstatus" innerhalb des Nazibereichs und den Umstand, dass auch viele Kriegsteilnehmer interniert werden mussten, berücksichtigt.
Die Schweiz wurde für dafür von den Alliierten nach dem Krieg auch gelobt.
Tellensohn
Dank, dass weiss ich bereits. Ich habe nicht nach dem Grund gefragt, sondern warum genau dieser Buchstabe.
Diesen J-Stempel hat der schweizerische Fremdenpolizeichef Rothmund vorgeschlagen.
"Sie wollte jedoch nur dann „reichsangehörige[n] Juden, deren Pass mit dem [...] erwähnten Merkmal versehen ist [...], die Einreise in die Schweiz gestatten, wenn die zuständige schweizerische Vertretung in den Pass eine 'Zusicherung der Bewilligung zum Aufenthalt in der Schweiz oder zur Durchreise durch die Schweiz' eingetragen hat.“[6]" (Wikipedia)
(6) Dokument VEJ 2/127
Salue
Was sich nachträglich als falsch erwies. Die Zeitung, die diese Meldung mit dem Antrag der Schweiz verkündet hatte, hat sich, allerdings erst Jahre später, für diese "Zeitungsente" entschuldigt. Diese Falschmeldung geistert allerdings heute noch durch die Geschichtsbücher.
Tellensohn