Wer vollzog den Warschauer Aufstand?

5 Antworten

Und warum gab es überhaupt Gettos?

fragen wir die Nazis

...Anstelle der Auswanderung ist nunmehr als weitere Lösungsmöglichkeit nach entsprechender vorheriger Genehmigung durch den Führer die Evakuierung der Juden nach dem Osten getreten.
Diese Aktionen sind jedoch lediglich als Ausweichmöglichkeiten anzusprechen, doch werden hier bereits jene praktischen Erfahrungen gesammelt, die im Hinblick auf die kommende Endlösung der Judenfrage von wichtiger Bedeutung sind. ...
...Unter entsprechender Leitung sollen im Zuge der Endlösung die Juden in geeigneter Weise im Osten zum Arbeitseinsatz kommen. In großen Arbeitskolonnen, unter Trennung der Geschlechter, werden die arbeitsfähigen Juden straßenbauend in diese Gebiete geführt, wobei zweifellos ein Großteil durch natürliche Verminderung ausfallen wird.
Der allfällig endlich verbleibende Restbestand wird, da es sich bei diesem zweifellos um den widerstandsfähigsten Teil handelt, entsprechend behandelt werden müssen, da dieser, eine natürliche Auslese darstellend, bei Freilassung als Keimzelle eines neuen jüdischen Aufbaues anzusprechen ist. (Siehe die Erfahrung der Geschichte.)
Im Zuge der praktischen Durchführung der Endlösung wird Europa vom Westen nach Osten durchgekämmt. Das Reichsgebiet einschließlich Protektorat Böhmen und Mähren wird, allein schon aus Gründen der Wohnungsfrage und sonstigen sozial-politischen Notwendigkeiten, vorweggenommen werden müssen.
Die evakuierten Juden werden zunächst Zug um Zug in sogenannte Durchgangsghettos verbracht, um von dort aus weiter nach dem Osten transportiert zu werden. ...

Auszüge aus dem Wannsee-Protokoll

GHDI - Document - Page (ghi-dc.org)

Protokoll Januar 1942 (ghwk.de)

Im Zuge der Vernichtungskriege im Osten trieben die Nazis die Juden aus einer Stadt und dem Umland zusammen und pferchten sie in einen festgelegten Stadtteil und ließen eine Mauer drumrum bauen. Das Wort Ghetto (auf deutsch eigentlich Getto) kommt aus dem italienischen und meint eigentlich "Gießerei", wurde aber später für "abgesondertes Wohngebiet" gebraucht. Im Laufe des Krieges entstanden so östlich des Reiches nahezu 1.000 Ghettos.

Das Warschauer Ghetto wurde in der Altstadt angelegt, die vom Krieg teilweise zerstört war. Dort mussten über 450.000 Juden auf 3 qkm leben, also rund 150.000 pro qkm. Zum Vergleich: die dichteste Stadt bei uns heute ist München mit ca. 4.800. Jedes Zimmer war mit vielen Menschen belegt - es gab keine Intimsphäre, Krankheiten breiteten sich rasant aus, Hygiene war kaum vorhanden, Lebensmittel Mangelware. Die Menschen durften das Ghetto nicht verlassen. Manche starben einfach auf der Straße - sie verhungerten, erfroren oder an Krankheiten.

Ab Juli 42 fing man an die Juden aus dem Ghetto ins Vernichtungslager Treblinka zu bringen. Ein Vernichtungslager ist eigentlich gar kein "Lager" (mit Baracken und so), sondern diente ausschließlich (!) der Ermordung von Menschen. Ein Zug mit 10 Viehwaggons, in jedem Waggon 100 Menschen - sie kamen an, mussten sich entkleiden, bekamen die Haare geschoren und gingen in die Gaskammer. Nach 20 Minuten war alles vorbei. So starben in 13 Monaten zwischen 700.000 und 1 Mio. Menschen nur in Treblinka.

Die Nazis wollten eigentlich bis Ende 42 das Ghetto auflösen, was dann um ein Jahr verschoben wurde. Aber den Juden im Ghetto war klar, wohin der Weg ging, wenn da Ghetto aufgelöst würde: in den Tod.
So bildeten sich erste Widerstandsgruppen, die erste Waffen von außen reingeschmuggelt bekamen. Draußen (also außerhalb vom Ghetto) gab es auch Widerstand und eine Untergrundarmee. Die unterstützten die Aufständischen.

Im Ghetto starben beim Aufstand über 12.000 Menschen, 30.000 wurden danach zur Strafe erschossen, 7.000 kamen in Vernichtungslager. Die Nazis verloren nur ca. 400 Soldaten. Die Nazis versuchten danach das Ghetto im Wortsinn dem Erdboden gleich zu machen und zerstörten alle Gebäude bis nicht mehr davon da war.

Woher ich das weiß:Hobby

Über die "Lebensbedingungen" im Warschauer Ghetto muß man nichts sagen, es waren 'Todesbedingungen'. Aber es gab eine kleine, aber wohlorganisierte Widerstandsgruppe gegen den Massenmord. Daß sie die SS und ihre Helfer nicht besiegen konnten war ihnen klar, aber es war ihnen sehr wichtig, der Welt zu zeigen, daß nicht alle Juden 'wie das Vieh zur Schlachtbank' gingen. Sie haben wahrscheinlich nicht damit gerechnet, daß ihr Widerstand so lange Bestand haben würde, aber eben mit ihrem erbitterten Widerstand haben sie sich einen Ruhmesplatz in der Weltgeschichte erworben. Ehre dem Angedenken der Ghettokämpfer von Warschau, nach denen das Kibbutz Lochamei HaGettaot in Galiläa - gegründeten von Überlebenden des Aufstandes - benannt ist.

es wurde im Dritten Reich von den Nationalsozialisten für die Juden eingerichtet, die aus ganz Europa dort zusammen gepfercht wurden. Von dort aus wurden sie in Vernichtungslager, z.B. Treblinka, transportiert. Sie bekamen nur ca 184 Kalorien an Lebensmitteln pro Tag, Hunger und Seuchen führten schließlich zum Aufstand der >Bewohner, die so oder so den Tod vor Augen hatten.