Wenn man Sertralin von einen anderen Hersteller von der Apotheke bekommen hat?


17.09.2024, 22:55

Die Apotheke sagt NEIN, ist doch der selbe Wirkstoff, nur ein anderer Hersteller ;(

1 Antwort

Sertralin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und Zwangserkrankungen zugelassen ist. Der ursprüngliche Markenname von Sertralin ist Zoloft.

Wichtig ist allerdings was drin ist (in diesem Fall Sertralin), nicht was drauf steht. Ob du nun das Originalpräparat Zoloft, Sertralin 1A oder Sertralin von Bluefish nimmst ist -bei gleichbleibender Dosis- im Prinzip egal. Sie alle enthalten den selben Wirkstoff (Sertralin).

Bei der Dosierung von Generika gibt es je nach Hersteller leichte Abweichungen. Gesetzlich vorgeschrieben ist dass 80-125% des Wirkstoffs in einem Generikum enthalten sein muss. Wenn also bei Sertralin das Originalpräparat Zoloft 100mg Sertralin enthält darf ein Generikum rein theoretisch zwischen 80mg und 125mg Sertralin enthalten. In der Praxis liegt die Abweichung jedoch meist unter 5%. Im Falle von 100mg Sertralin also bei 95-105mg bzw. bei 50mg Sertralin zwischen 47.5mg und 52.5mg.

Bei Antidepressiva können theoretisch bereits kleine Abweichungen eine gewisse vorübergehende "Unebenheit" im Befinden auslösen. Meist sind diese "Unebenheiten" jedoch auf einen Nocebo-Effekt (also ein "negativer Placebo-Effekt") zurückzuführen. Menschen mit Depressionen oder Angststörungen sind nachvollziehbar meist sehr verunsichert und beobachten ihre Gefühlsregungen sehr genau. Wenn ein Wechsel des Wirkstoff-Herstellers ihres Medikaments erfolgt kann dies die Verunsicherung vorübergehend erhöhen was wiederum zu gewissen Symptomen führen kann (Nocebo-Effekt).