Wenn man als Pilot arbeitet, wie viel Jahren dauert bis man ein Kapitän wird?

1 Antwort

Das hängt von den Voraussetzungen ab, die das Unternehmen in seiner Firmenpolitik festgelegt hat - und natürlich auch vom Personalbedarf. 

In einer Firma, die Geschäftsreiseflugzeuge betreibt, die auch mit einem Piloten geflogen werden dürfen, wird es sicher etwas schneller gehen als bei einer Liniengesellschaft. 

Für den gewerblichen Luftverkehr mit "normalen" Passagierflugzeugen, wie wir sie täglich am Flughafen sehen, hat der Gesetzgeber (die EU/EASA) als Mindestanforderungen festgelegt: 

- eine ATPL, also eine Linienflugzeugführerlizenz. Dazu sind erforderlich: 

- Der Nachweis von mindestens 1.500 Flugstunden auf Verkehrsflugzeugen, 

- das Bestehen einer theoretischen ATPL-Prüfung, 

- das Bestehen einer praktischen ATPL-Prüfung, 

- das Bestehen eines Kapitänslehrgangs 

- das Bestehen eines Line Checks als Kapitän unter der Aufsicht eines Prüfers. 

Die EU-OPS 1 begrenzt die Flugstunden pro Jahr auf maximal 900. Du brauchst also als Minimum schon einmal rund zwei Jahre; bedingt durch Krankheit, Urlaub, Trainings, Seminare eher drei. Das gilt für die ATPL. 

Dazu kommt, dass die Airlines fast durchgehend ein Minimum von 3.000 Flugstunden fordern, bevor sie einen Bewerber auf einen Kapitänslehrgang schicken; das wären rund vier Jahre fliegerische Tätigkeit als COP. 

Realistisch dauert es durchaus sieben bis acht Jahre, wenn alles gut läuft, bevor ein COP auf den linken Sitz wechseln kann. 

Das kann, wie gesagt, bei einem kleinen Unternehmen schneller gehen.