Wenn ein Mann seine Frau/Freundin betrügt, dann hat die Frau was falsch gemacht. Was haltet ihr über solche Aussagen?
Mir wurde von einem Mann gesagt, das wenn ein Mann seine Partnerin betrügt, dann sollte sich diese Partnerin Gedanken darüber machen, ob und was sie in der Beziehung falsch gemacht hat das es dazu geführt hat, das der Mann sie betrügt.
Es hieß zudem auch, die Frau sollte weder auf dem Partner noch auf die andere Frau, mit der sich der Mann vergnügt hat, sauer sein, sondern auf sich selbst schauen und sich selbst die Schuld geben dafür.
Was haltet ihr den über solche Aussagen?
Stimmt das?
34 Antworten
Sehe ich genauso. In diversen meiner Beiträge habe ich das kundgetan. Natürlich ist fremdgehen nichts was man befürworten sollte, aber wenn es dazu kam/kommt, dann sollte man es auch nicht verurteilen. Im Prinzip sind 3 Personen daran ''Schuld''. Die Person welche den Partner betrügt, die Person die mitbetrügt und die/der Betrogene. Evtl. sogar eine vierte Person, wenn der Mitbetrügende auch liiert ist. Es würde jetzt den Rahmen sprengen alle Teile des Ganzen genauer zu beleuchten, aber im Grundtenor gibt es keine allein Schuldige Person. Die betrogene Person sieht sich nat. fast immer als einzig wahres Opfer, aber das sie mitunter erst der Auslöser für ein Drama ist wird Nebensächlich. Ich bin vor vielen Jahren einmal mitfremdgegangen. Ich stehe auch heute noch auf dem Standpunkt das der Mann diese Wahl getroffen hat seine Frau zu betrügen. Ich habe ihm einzig und alleine gestanden mich in ihn verliebt zu haben und ab da verselbsständigte sich unsere Liaison. Wir machten jedoch keine Pläne, oder gaben uns Hoffnung auf eine wirklich gemeinsame Zukunft. Naiv wie ich damals war setzte ich ihn vor die Wahl und das war auch unser Ende. ..
Ich war verliebt und er ist ja drauf eingegangen. Etwas später hat er sich dann auch in mich verliebt. Es ist einfach zu lang her um jetzt noch Analysen zu machen, aber wie gesagt stehe ich auf dem Standpunkt das niemand eine Affaire mitmachen muss. Auch dann nicht, wenn einem eine rund 17 Jahre jüngere Frau ein Liebesgeständnis macht. Ich war damals Mitte 20.
Ich hatte früher auch sehr systemangepasst gedacht und argumentiert.
Später jedoch erkannt, es wird sich zu viel auf die Sexualität der Männer konzentriert, die der Frauen vernachlässigt.
Unabhängig vom Thema fremd gehen sehe ich es genau so berechtigt, wenn Frau nur eine Affäre und keine dauerhaft feste Beziehung möchte. Wir sollten das mehr tolerieren, als sexuelle Freiheit der Frau beachten und gelten lassen.
Das Modell der festen Beziehungen und Treuegelübte funktioniert meist doch nicht so wie gewünscht. Wer sich offenere Beziehungen nur so vorstellen kann, dass es dann nur noch rudelbumsen geben kann und keine Treue mehr möglich hält, hat nicht viel begriffen.
In festen Beziehungen gibt es etliche Untreue. Wieso sollte es also in offeneren Beziehungen keinerlei Treue geben können? Frauen wollen doch auch nicht täglich eine Affäre, jedenfalls die meisten nicht. Ebenso bei den Männern.
Deine Frage ist schon ein bisschen tendenziell... "die Frau, mit der sich der Mann vergnügt..."
Untreue erzeugt großen Schmerz. Aber sobald man wieder halbwegs klarer denken kann, sollte man durchaus nach den Gründen für das Fremdgehen forschen! Diese Gründe zu erkennen, ist wichtig, auch für zukünftige Partnerschaften.
Niemals ist für das Fremdgehen einer allein verantwortlich. Das ist Fakt. Wer was anderes denkt, braucht nicht weiterzudenken.
Ob eine Beziehung noch zu retten ist nach einer Affäre hängt davon ab, dass beide über ihre Fehler reflektieren - niemals allein der treue Partner!
Und schon gar nicht allein die Frau! Das sage ich als Mann, der von seiner Frau betrogen wurde.
Uns hat damals geholfen, dass wir über unsere Beziehungsfehler nachgedacht haben. Auch deshalb sind wir immer noch zusammen.
Ich finde das ist viel zu einfach gedacht. Man hat immer eine Wahl und so wie man handelt, wofür man sich entscheidet dafür ist man selbst verantwortlich und nicht der andere daran "Schuld".
Wenn man sich so quer liest, sich im Umfeld umhört wird eines klar, nämlich, dass viele Männer wie auch Frauen Rosinenpicker sind: Haben sie einen hart arbeitenden Mann, klagen sie, dass er mehr Zeit für sie haben sollte. Einer, der gut zuhören kann, ist anderseits aber irgendwie "nicht Mann genug". Es wird mit einer Selbstverständlichkeit erwartet, verlangt, gefordert, ohne zu reflektieren was man selbst in eine Beziehung einbringt. Und so jammert man der Quadratur des Kreises hinterher, immer auf der Suche nach "dem Richtigeren"... :-0
Wer ständig unzufrieden ist und die Fähigkeit der Eigenverantwortung und Geradlinigkeit verlernt- oder nie gelernt hat und obendrein einer partnerschaftlichen Kommunikation nicht mächtig ist der wird mehr als andere dazu neigen auf Abwegen zu kommen.
Beziehung ist Arbeit und Arbeit kann anstrengend sein. Wer das nicht möchte muss die Konsequenzen ziehen und alleine bleiben.
Klasse geschrieben, es zeigt auch deutlicher die weibliche Dramatik, Dynamik.
Man hat nicht nur eine Beziehung. Es gibt unendlich viele!
Unter anderem auch die zum eigenen Leben, zum eigenen dasein.
Kann auch ganz schön anstrengende Arbeit sein.
Ich halte diese Aussage für eine Halbwahrheit. Wenn ein Mann seine Frau betrügt, dann in der Regel, weil er in der Beziehung an einem Problem leidet, das sich anders nicht lösen lässt.
Ein Beispiel: Der Mann hat ein natürliches bedürfnis nach Sex, das hat fast jeder Mann. Frau will keinen Sex mehr. Jeder Versuch, mit der Frau hierzu ein Gespräch zu führen und eine Llösung zu finden, scheiterte. Mann liebt Frau zu sehr, um sie zu verlassen. Was kann ein solcher Mann machen? Fremd gehen und hoffen, dass es nicht auffällt.
Das Problem hierfür kann bei der Frau liegen, kann aber auch beim Mann oder bei beiden Beziehungspartnern liegen. Grundsätzlich würde ich mir also die Frage stellen, wenn mein Partner oder meine Partnerin mir fremd ging, wo das Problem lag, ob sich das Problem lösen lässt und ob ich mich weiterhin auf eine Beziehung zu dieser Person einlassen kann.
Das habe ich getan, als meine Freundin mir fremd ging. Aufgrund einiger Einschränkungen konnte ich ihr nicht das bieten, was sie in einer Beziehung brauchte. Die Beziehung weiter zu führen, hätte uns beide nicht weiter gebracht. Also habe ich die Beziehung beendet. Das Problem lag bei meinen psychischen Erkrankungen/Eigenarten.
Zu sagen, nur der Betrügende oder nur der Betrogene sei Schuld, ist zu einfach. So funktioniert die Realität leider nicht. Es wäre schön, wenn es so wäre. Aber wer so etwas sagt, macht es sich wirklich zu einfach. Zwischenmenschliche Beziehungen sind viel zu komplex, um solch einfache Schuldzuweisungen zuzulassen.
Blödsinn, so schieben Männer die Schuld nur von sich weg und stellen sich auch noch als Opfer dar. Es gibt keinen Grund fremdzugehen und Schuld ist nur derjenige der es tut!
Wenn die Person nicht mit dem Partner über Probleme redet, nicht versucht etwas zu ändern oder sich nicht einfach trennt ist das auch sein Problem und das des Partners, das alles ist keine Ausrede für Betrug.
Du hattest damals einfach Lust. Diese Lust die Frau Affäre nennt, oder du warst halt verliebt. Du hast ihm sinngemäß das Angebot gemacht, du hast es ermöglicht. Okay, er hätte nicht zugreifen müssen, es ablehnen können.
Aber lehnt ein Mann gerne etwas ab, was Frau möchte?
Rückblickend hat das damals halt so gepasst, sich niemand tiefergreifende Gedanken um das und die Folgen gemacht. Erst der "Lerneffekt" motivierte sich solcherlei in Zukunft zu ersparen.
Die Natur ist schon nicht perfekt! Wieso wollen das einige Menschen sein? ;-)