Wenn der Winter kalt und streng war, wird der Sommer dann heiß und trocken?

3 Antworten

Dieser Winter war anders, als wir es gewöhnt sind. Die Luftzirkulation auf der Nordhalbkugel hat sich weiträumig und nachhaltig umgestellt bzw. verschoben. Dadurch sind milde atlantische Winde nicht bis Mitteleuropa vorgedrungen, kalte Luft konnte unser Wetter von Norden oder von Osten her bestimmen. Dis Durchschnittstemperatur weicht von den langjährigen Werten um gut 2 Grad ab, auch Schneemengen, Frosttage und andere Parameter sind ungewöhnlich winterlich ausgefallen. Hier gibt es für Orte im Osten oder Nordosten z.T. stärkere Abweichungen als im Westen. Negative Abweichungen sind auch in Nordamerika und weiten Teilen Asiens zu beobachten.

Für den Sommer gibt es nur ganz schwache Ansätze. Sollte die Westwinddrift wieder anhaltend in Gang kommen, steht uns ein feucht-mildes Frühjahr ins Haus mit der Chance auf einen normalen Sommer, wie in den letzten Jahren, also mit häufigeren feuchten Phasen und mäßiger Hitze. Allerdings ist das nicht sicher. Wir hatten schon Glück, dass der Winter noch eher feucht war trotz des kalten Potenzials. Mehr Hochdrucklagen und klare Nächte hätten sibirische Verhältnisse gebracht.

Für den Sommer nun wäre das entsprechende Szenario auch Extremwetter. Würden atlantische Tiefs ferngehalten, könnten zum einen wochenlange und stabile trüb-kühle Phasen eintreten, auch mit Überschwemmungen. Andererseits drohen stabile Hochs mit 40 Grad Hitze und starker Dürre, dazu mal lokale Unwetter mit Tornados, Hagel und Verwüstungen nach der Erwärmung. Wie zuletzt wären die Wetterlagen eher sehr langlebig und nervig, oftmals auch gefährlich.

Es gibt allerdings keine statistisch verwertbaren Hinweise darauf, welche Entwicklung für den Sommer ansteht. Nach ca. 6 Jahren gemäßigter Sommer und einem wirklich sehr, sehr ungewöhnlichen Winter wäre ein weiterer "normaler" Sommer fast schon eine Überraschung.

Die Witterung für mehr als 5 Tage im Voraus zu bestimmen, ist sehr fehlerbehaftet. Man kann noch nicht mal sagen, ob nun das Frühjahr bereits einsetzt und der März milder als üblich ausfällt. Meteorologen sehen den Winter noch nicht geschlagen.

Statistisch gesehen: Nein

Außerdem war dieser Winter nicht kalt sondern nur schneereich.


Lukas1990 
Beitragsersteller
 17.02.2010, 22:13

-33 Grad nennst Du NICHT KALT?? Das war eines der kältesten Winter seit Jahren!!

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Muenzenfreund  17.02.2010, 22:15
@Lukas1990

Lebst du in Sibirien ? Wir hatten ein paar Tage mal -12 bis -19. Ansonsten immer um -5 bis -8°.

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Lukas1990 
Beitragsersteller
 17.02.2010, 22:20
@Muenzenfreund

In der BILD-Zeitung stand im Dezember -33 (in einigen Teilen Deutschlands). Außerdem sind -8 schon sehr kalt, dafür das die letzten Jahre immer sehr mild waren mit Temparaturen um die 10 Grad plus. Das ist ein Temperaturunterschied von 20 Grad!

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blablablatadt  17.02.2010, 22:26
@Lukas1990

Wenn Bild als Quelle angegeben bitte ich gleich noch um eine richtige Quelle :-)

Weiters finde ich Temperaturen um die -10°C nicht ungewöhnlich im Winter.

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Wenn man sich die Statistiken anschaut, so folgen auf kalte Winter heiße Sommer in einer Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent. Man kann also sagen, etwa im Zufallsprinzip. Ich habe allerdings beobachtet, dass sich in den letzten Jahrzehnten der Zusammenhang gehäuft hat. Ich habe festgestellt, dass nach einem sogenannten kalten Winter der heutigen Zeit oft ein Sommer mit einer längeren beständigen Phase folgt. Kältere Winter der heutigen Zeit hatten wir in den Jahren 1995/96, 1996/97, 2002/03, 2005/06, 2008/09, 2009/10 und 2010/11. Auf den Winter 1995/96 folgte ein zwar eher kühler, aber recht sonniger Sommer, 1997 gab es nach einem eher wechselhaften Juni und Juli einen sehr beständigen sonnigen und sehr heißen August, auf den Winter 2002/03 folgte der Rekordsommer 2003, 2006 war ebenfalls abgesehen von einer kühleren Phase im August extrem heiß. Der Juli 2006 war sogar der heißeste und sonnigste überhaupt, auch 2009 war zumindest der August recht beständig heiß. 2010 folgte ebenfalls ein recht heißer Sommer, der sogar Hitzerekorde im Juli brachte. Nur der August war nass, aber nicht kühl. 2011 hingegen hatten wir einen eher durchschnittlichen Sommer mit einer kühlen zweiten Julihälfte. Allerdings war der Winter 2010/11 auch nur aufgrund des kalten Dezembers 2010 insgesamt kalt geraten. Januar und Februar 2011 waren sogar eher mild. Den Winter 2012/13 habe ich hier nicht erwähnt, denn der war mit Ausnahme des äußersten Ostens und Nordosten zu mild geraten (auch wenn dies viele nicht glauben wollen) und auch insgesamt sei gesagt, dass die hier erwähnten kalten Winter nichts mit den wirklich kalten Wintern aus früheren Jahren, wie z. B. 1984/85 oder gar 1962/63 zu tun haben und nur als kalte Winter der heutigen Zeit gelten. In der heutigen Zeit kann man im Durchschnitt statistisch ab Mitte März mit Temperaturen bis 17 Grad rechnen. Allerdings variiert das von Jahr zu Jahr. 2006 herrschte bis zum Beginn der letzten Märzdekade winterliche Verhältnisse, erst danach wurde es wärmer. 2002 hingegen wurde es schon in der letzten Januardekade ungewöhnlich warm und am 02.02.2002 wurden verbreitet Temperaturen über 15 Grad gemessen.