Wenn der Tiger I im 2 Weltkrieg so erfolgreich war, warum wurde er dann bereits im Jahr 1944 gegen den Königstiger abgelöst?

3 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil die Planungen zum Tiger II bereits Jahre zuvor anliefen. Der Tiger I hatte sich bewährt aber es sollte ein Panzer mit einer langen 88er Kanone gebaut werden. Der Tiger I hatte eine kurze, die aufgrund des kurzen Laufs gleiche Ergebnisse zeigte wie die kleinere aber längere Kanone des Panters.

Um eine große Kanone zu tragen musste ein völlig neuer Turm und damit auch ein neues Fahrzeug entwickelt werden.

Der Tiger II kam zu spät, weil sich zu dem Zeitpunkt bereits die Kriegsführung geändert hatte. Das Hauptaugenmerk lag da bereits auf kleinere, einfachere Panzer wie dem Hetzer.

Der Tiger I ist übrigens oft gescheitert, weil er Opfer der eigenen Propaganda wurde. So hatten die Befehlshaber an der Front den Tank viel zu riskant eingesetzt und ihn z. B. allein, ohne eingebunden zu sein, kämpfen lassen. Er war technisch gut aber kein Panzer ist unbesiegbar.

Wer mehr über den Tiger II wissen möchte, dem empfehle ich das sehr gute, 3teilige Video vom deutschen Panzermuseum:

https://youtu.be/_R6syizTtgs

Mehr und bessere Informationen als Video wird es nicht über das Auto geben.

https://www.stern.de/digital/technik/panzer-tiger-i---der-maechtigste-kampfpanzer-des-zweiten-weltkriegs-war-eigentlich-eine-fehlkonstruktion-8586934.html#:~:text=Der%20russische%20T%2D34%20ist,der%20gef%C3%BCrchtetste%20Panzer%20des%20Krieges.

Mehr Wunsch als Wirklichkeit. Dieser Tiger wurde künstlich hochgeputscht und froren in der Kälte die Vergaser ein, wobei andere Panzer leichter, beweglicher und auch bei jedem Wetter funktionierten.

Es bleibt aber eine unerklärliche Mär?

Woher ich das weiß:Recherche

Stressika 
Beitragsersteller
 20.10.2021, 15:37

Als Quelle der eigenen Recherche den Stern heranzuziehen ist schon mutig!!! Woher beziehen Sie ihre Bezeichnung "Fehlkonstruktion" und "Hochgepuscht"?

Es gibt belegbare Einsatzzahlen des Tigers im Vergleich zum Panther und zum Panzer IV, also den Modellen die mit dem Tiger gemeinsam über das Schlachtfeld gezogen sind. Der Tiger hatte keine höheren Ausfallzahlen als die anderen (auch mittleren) Panzermodelle, seine Einsatzzahlen waren identisch mit denen des Panzer vier an den Schlachtfeldern im Osten und Westen (in etwa 65 % und 68%). Er war somit also genauso gut Verfügbar und zu Warten wie die üblichen deutschen Panzermodelle. Sein Gewicht von 56 Tonnen sorgte nicht zu einen immobilen Fahrzeug (schlechte Geländetauglichkeit, zu träge), Gefechtsberichte der Wehrmacht (liegen mir vor) deuten in keinem Wort darauf hin, zudem sagen die technischen Daten im Handbuch des Tiger I, wie z.B. Geländegeschwindigkeit, Wendekreis, Marschgeschwindigkeit und taktische Mobilität. Alles da ist beim Tiger I genauso gut wie beim einem mittleren deutschen Panzer. Dieses war übrigens auch der Grund warum der Tiger I in seiner Anschaffung und Entwicklung so teuer war, weil man nämlich genau dieses erreichen wollte und erreicht hatte! Ein tatsächlicher Kritikpunkt war die Bergung des Fahrzeugs, das, sofern es mal irgendwo stecken blieb, erstmal mit seinem Gewicht herausgezogen werden wollte. Bei deiner Angriffssituation der Wehrmacht ein kleines Problem, da genügend Zeit vorhanden war um dieses anzugehen, in der Defensive war es deutlich schwerer und teilweise unmöglich. Von dieser Phase im letzten Kapitel des 2 Weltkrieges rühren die Mythen der Unzuverlässigkeit des Tiger I, da beim eiligen Rückzug nach der Landung der Alliierten in Frankreich so viele Tiger I zurückgelassen werden mussten. Es war keine Zeit die Tiger zu bergen, da einfach zu schwer und somit zu lange Bergungszeit! Im Winterkrieg im Osten sind im übrigen alle deutsche Fahrzeuge ab einer bestimmten Minustemperaturen nicht mehr zum laufen gekommen und eingefroren!

2
Eisenzeit  20.10.2021, 15:37

Ich würde mir an deiner Stelle das Video zum Tiger I vom Panzermuseum in Münster ansehen. Berichte wie im Stern kolportieren zu oft Klischees und Legenden (im positiven wie im Negativen)

https://youtu.be/O1S2-O8tI54

2

Der Tiger I hatte zwar einige beachtliche Erfolge, er hatte aber auch viele technische Probleme: Er war völlig untermotorisiert und daher viel zu langsam, das Turmschwenkwerk war zu langsam, Motor und Getriebe waren extrem unzuverlässig, die Formgebung der Panzerung war sehr ungünstig, das Laufwerk war sehr kompliziert, das Fahrzeug war nicht bahntransportfähig (nur mit stundenlangem Wechsel der Ketten gegen schmale Transportketten).
Der Tiger II war viel zu schwer und hoffnungslos untermotorisiert, kaum eine Brücke konnte er befahren. Er war war eher ein Prestigeobjekt für die Propaganda in der Wochenschau.
Beide Fahrzeuge konnten nur in geringen Stückzahlen gebaut werden, da die deutsche Industrie nicht in der Lage war, Panzer rationell in Großserie zu bauen, wie die USA oder die Sowjetunion.