Welches Gewerbe für Streetwear Brand anmelden?
Yoyo,
zwei Kollegen und ich wollen mit Shopify, per Print on Demand eigene Klamotten verkaufen. Die Frage die wir uns jetzt stellen ist:
Welches Gewerbe melden wir am Besten an? (zB GmbH). Ich war eigentlich auf Kleingewerbe, aber es gibt bei dem Gewerbeformular nicht die Option „Kleingewerbe“.
Ich danke im Voraus und hoffe auf baldige Rückmeldung! 👍👍
2 Antworten
Es gibt im Gewerberecht weder ein Groß- noch ein Kleingewerbe.
Eine GmbH ist auch keine Art von Gewerbe, sondern eine Rechtsform. Die Gründung ist recht kompliziert und teuer.
Der einfachste Weg ist Es, wenn ihr euch zusammensetzt und einen Gesellschaftsvertrag für eine GbR schreibt. Dort gehört rein, wer was mit einbringt, wer was darf, wie Gewinne und Verluste ausgeglichen werden und wie es laufen soll? Wenn einer aussteigen will. Dann bestimmt ihr einen Betriebssitz und meldet jeder ein Gewerbe (Rechtsform GbR) mit der Tätigkeit " Einzelhandel mit Textilien" an. Der Zusammenhang wird jeweils durch einen Eintrag in Feld 1 der Gewerbeanzeige hergestellt, z. B. "GbR mit AB und XY".
Danke für die Antwort!
Haben jetzt mal einen Termin bei der IHK gemacht & hören uns mal alles an!
Die Option gibt es nicht, weil es kein Kleingewerbe gibt gewerberechtlich. Es gibt keine verschiedenen Arten von Gewerbe (außer stehendes Gewerbe und Reisegewerbe…). Gewerbe ist Gewerbe.
Das, was umgangssprachlich oft “Kleingewerbe” genannt wird ist die Kleinunternehmerregelung. Die hat mit dem Gewerbe aber nullkommanichts zu tun sondern ist eine umsatzsteuerrechtliche Ausnahmeregelung, durch die man sich von der Umsatzsteuer befreien lassen kann (was Vor- und Nachteile hat - muss daher, ggf. unter Zuhilfenahme eines Steuerberaters abgewägt werden).
Wenn überhaupt könnt ihr die Rechtsform wählen. Im Prinzip unterscheidet man zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. Erstere haben meist den Nachteil, dass man mit seinem persönlichen Vermögen haftet, wenn man pleite geht. Dafür sind sie weitaus schneller und einfacher gegründet als Kapitalgesellschaften (und auch einfacher zu managen), dafür hat man bei diesen eben zumeist den Vorteil, dass die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt ist.
Wenn ihr kein eigenes Inventar habt und sicher seid, was ihr da tut, tut es eine GbR (persönliche Haftung). Wenn ihr sicher gehen wollt, eher eine UG oder mit genug Kapital (mindestens 12.500€) eine GmbH.
und wir quasi nicht pleite gehen können
Bis euer PoD Anbieter, von dem ihr 100% in Abhängigkeit steht, Scheisse baut. Dann seid ihr erstmal gegenüber euren Kunden haftbar. Vielleicht gibt es im Produktionswerk einen Unfall und die Shirts bekommen irgendwelche Chemikalien ab, und plötzlich bekommen eure Kunden allesamt Hautausschlag. Klar, ist unwahrscheinlich - ist aber nichts, das noch nie vorgekommen ist. Es reicht auch schon, wenn ihr euch irgendwo massiv verkalkuliert.
"Ich kann nicht pleite gehen" haben schon andere vor euch gesagt und sind kläglich gescheitert. Natürlich ist das Risiko in manchen Branchen höher als in anderen, das Risiko ist aber immer vorhanden. Ob eine Personengesellschaft für euch ausreicht könnt daher nur ihr anhand eures Geschäftsplans - den ihr ja bei dem Vorhaben, ein Unternehmen zu gründen, hoffentlich ohnehin habt... - beurteilen.
Erstmal danke für die schnelle Antwort!
Da wir Print on Demand machen, also erst Sachen gedruckt werden, sobald wer bestellt und wir quasi nicht pleite gehen können, wäre dann GbR das richtige, ja? 👍👍