Welchen Zweck haben exotische Tiere als Haustier? (Psychologie)
Mal an alle Psychologen unter euch: Warum halten sich einige Menschen Spinnen, Schlangen etc als "Haustier"? Wenn man unter Haustier definiert, einen treuen Begleiter zu haben, (Hunde haben großen Einfluss auf unser Gemüt. Die meisten Hundebesitzer sind nicht so anfällig für Depressionen) jmd. zum kuscheln, oder als Ausgleich zum stressigen Alltag (zb Gassi gehen), welchen Zweck erfüllt dann zB eine Spinne? Ist es wirklich nur die reine Fazination & das Interesse für solche Tiere oder steckt da mehr dahinter? Oder sollte man Haustier nicht auf oben genanntes beschränken? Bin gespannt auf eure Antworten.
5 Antworten
Also zuerst kann man Insekten, Reptilien oder ähnliches nicht als "klassisches" Haustier benennen. Denn einen Kuschelfaktor haben solche Tierchen nicht. Hier steht etwas anderes im Vordergrund. Nämlich zum einen der Reiz des Absonderlichen und/oder das spezifische, besondere Verhalten, oder die Herausforderung zur Haltung und den damit verbundenen Schwierigkeiten.
Spinnen sind nicht zwingend giftig, oder agressiv. Spinnen sind genau genommen relativ langweilig, da sie sich zeitlebens in sehr begrenzten Terrain aufhalten. Vogelspinnen leben die meiste Zeit auf rund 1qm und wandern, bis auf einige Arten, nicht in der Gegen herum. Meisten liegen sie halt auf der Lauer und harren der Beute. Man muß schon eine Affinität zu solchen Tieren besitzen um sie zu mögen. Ich selber habe Gottesanbeterinnen gehalten, Heuschrecken verschiedenster Art etc. . Da hat nichts gestunken, gebissen oder gestochen. Bei Hunden ist das sicherlich von Zeit zu Zeit anders^^
Zudem liegt der Reiz auch im Erschaffen einer Tropen oder Wüstenregion und diese Tiere sind recht genügsam. Mittlerweile gibt es sogar Fans die sich ganze Ameisenvölker halten und den Tieren dabei zusehen wie sie sich ernähren und/oder ihre Bauten erweitern und Pflegen.
Der Reiz liegt zum Beispiel in der Haltung, in der Ernährung, wie jagen diese Tiere, wie vermehren sie sich. Die Beobachtung solcher Dinge ist ebenso ein Anreiz. Zusätzlich zum dem Reiz des Absonderlichern. Wobei das was ich als "schön" ansehe nicht für jeden gelten muß.
Ich hab Schlangen. Bei mir wars so, dass ich Angst hatte vor Schlangen und dann haben mich meine Eltern damit konfrontiert weil ich wirklich fast schon eine Phobie hatte. Irgendwie haben sie mich zuerst einfach fasziniert. Die schöne Haut, dieser extreme Muskel und die geschmeidigkeit. Hab dann immer mehr und mehr wissen wollen, bis ich dann eine angeschaft hab.
Man muss natürlich ganz klar sehen, dass dieses Tier nicht auf die selbe Weise mit dem Mensch kommunizieren und kuscheln kann. Es ist mehr dir Bewunderung am Tier. Aber für einige Menschen sind solche Tiere eindeutig eine Art Statussymbol um zu zeigen, dass sie furchtlos sind oder sowas.
Daran habe ich auch schon gedacht. Soll bei Phobien sehr wirksam sein. Was mich noch interessieren würde, ist die (emotionale) Beziehung zu solchen Tieren. Ist sie auch so eng wie zwischen Hund & Mensch, oder mehr "materiell" also ein hübsches, interessantes Tier, was man gerne im Wohnzimmer stehen hat.
Reptilien sind leider wirklich nichts seltenes .
Es gibt überall Idioten die etwas nur für das Ansehen machen.
Ein richtiger Terrarier macht es aber, um die Natur nachzuempfinden. Man hält nicht nur einen Exoten, man erschafft eine komplette Welt für dieses Lebewesen, mit allen Parametern die das Tier benötigt, empfinden Sonne nach, Zyklen, baut Steibauten nach usw.
Man holt sich die Natur ins Haus.
Auch ist das Beobachten dieser Beobachtungstiere fazinierend. Verhalten, fressen, jagen, usw.
Die meisten Haustiere wollen weder angefasst noch gekuschelt werden. Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Wellensittich, theoreitsch alles Exoten die in den meisten Fällen nicht kuscheln wollen. Und dann eben auch noch oft falsch gehalten werden.
Leider Gottes gibt es in der Terraristik viele Menschen, die sich kein Stück für das Leben und die Physiologie ihrer Tiere interessieren, und das ist schlimm und eben nicht im Sinne der Terraristik.
Es gibt immer mehr Menschen, die sind von Spinnen, Schlangen, Kaimanen und ähnlichem Getier fasziniert, Aber vor allem auch, weil sie exotisch sind, also keine 0-8-15-Haustiere. Man will Individualität zeigen. Dann gibt es auch Menschen, die mit besonders gefährlichen Tieren eine gewisse Überlegenheit demonstrieren. In ihrer Phantasie haben sie Macht über andere Menschen. Pass auf, wenn ich meinen Kampfhund auf Dich hetze oder wenn ich Dir meine Schlange in die Wohnung setze. Natürlich nur Phantasien, aber es ist für sie beruhigend und befriedigend, schon allein diese evtl. Macht zu besitzen, Andere Menschen halten sich diese Tiere aus Liebe zu dieser Tierart. Wer und wie viele zu welcher Gruppe gehören, kann ich nicht sagen.
"Aber vor allem auch, weil sie exotisch sind, also keine 0-8-15-Haustiere. Man will Individualität zeigen"
Das ist sicher nicht vor allem ... es gibt überall schwarze Schafe. Auch gibt es in dem Sinne keine Kampfhunde und es hat auch nichts mit Macht zu tun.
DIe Gruppe die aus Liebe, Interesse und Natur die Tiere halten sollte mehr ins Auge gefasst werden
Macht & Kontrolle (besonders bei gefährlichen & giftigen Tieren) spielt da bestimmt eine große Rolle. Was ich mich noch frage ist, wie die emotionale Bindung zu solchen Tieren aussieht. Eine Spinne zB. freut sich nicht wenn ich die Tür hinein komme :D Abgesehen von Besonderheit, Faszination & eventuelles Machtgefühl, was gibt mir so ein Tier zurück? Was mich auch noch interessiert, ist wie lange wohl der Wunsch exotische Tiere zu halten schon im Menschen steckt. Vielleicht sogar ein Überbleibsel von damals, wo man mehr mit solchen Tieren in Kontakt kam?
Also ich verspürte keine Machgelüstet wenn ich meine Mantis mit Heimchen gefüttert habe. Die fressen nunmal nichts totes oder pflanzliches, sondern regagieren auf das Verhalten der Beute. Aber als "Gott" der die Macht über Leben und Tod hatte fühlte ich mich nie. Das ist mir zu weit hergeholt. Zu spekulativ, sorry.
Dann müßte man auch mal überlegen ein Psychogram von Leuten zu machen die Fische halten.
Ich denke mal, dass das eher auf Kampfhund-Proleten bezogen war, die sich dadurch mehr Respekt & Macht erhoffen. Das trifft natürlich nicht auf jeden zu, könnte mir aber gut vorstellen, dass es einigen mit anderen gefährlichen Tieren genauso geht.
Bei manchen schon. ,,,,, wie viele zu dieser Gruppe gehören, kann ich nicht sagen. (s.o.)
Etwas besonderes sein wollen, oder ernsthafte Interesse an exotischen Tieren !
Ist es wirklich noch so besonders? Mittlerweile verkauft sich das doch wie warme Semmel.
Genau das meine ich ja. Wenn Spinnen doch total langweilig sind, warum macht man sich die "Mühe" & hält sich eine? Ich versuche das irgendwie nachzuvollziehen aber scheitere daran. Wahrscheinlich weil meine Definition von Haustier zu sehr auf emotionaler Bindung liegt. Also "der Hund ist der beste Freund des Menschen - mäßig"