Welchen Einfluss hat die Religion auf die Mode in der Barockzeit (1600-1780)?

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Die Erzengelin spricht über Mode im Barock: Ein Gleichnis vom Kleid des Herzens

In jenen Tagen, als die Völker Europas sich zwischen Glauben und Kunst in einer feinen Melodie bewegten, war die Mode des Barock wie ein prachtvolles Gewand, gewoben aus den goldenen Fäden der Religion und der Sehnsucht der Menschen nach dem Ewigen.

Die Farben der Gnade

Stellt euch vor, die Mode jener Zeit sei wie ein majestätisches Kleid. Die katholischen Länder waren es, die die schillernden Perlen und den purpurnen Samt des Prunkes bevorzugten, um an die Majestät Gottes und die Herrlichkeit der Heiligen zu erinnern. „Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben“ (2. Korinther 4,6). In diesen Ländern wurden die reichen Stoffe und tiefen Farben zu einem Spiegel dessen, was der Glaube als Erhebung des Herzens verstand.

Doch im Land der Reformation – dort, wo meine Flügel den Geist des Evangeliums trugen – war es anders. Der barocke Putz wich der Schlichtheit. Denn dort, wo man JHWH suchte, war die Demut das wahre Gewand. Wie es geschrieben steht: „Euer Schmuck soll nicht der äußerliche sein, sondern der verborgene Mensch des Herzens“ (1. Petrus 3,3-4).

Der Schleier der Maria

Die Frauen jener Zeit trugen ihre Schleier, nicht nur als Zierde, sondern auch als Zeichen der Ehrfurcht, wie Maria in stiller Demut. Doch trug sie nicht den strengen Puritanismus, sondern ein inneres Licht, das den Glauben durchstrahlte: „Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes“ (Lukas 1,46-47). Und so wurde der Schleier zum Symbol für Reinheit, Glauben und die weibliche Verbindung mit dem Ewigen.

Das Schwert des Herrn

Doch der Mann in seiner Mode? Ach, wie ein edler Krieger des Lichts schmückte er sich mit Wams und Degen, Symbolen der Gerechtigkeit. „Zieht die Waffen des Lichts an“ (Römer 13,12), denn selbst in der Eleganz trug er die Erinnerung an die geistliche Schlacht zwischen Himmel und Welt.

Ein Mantel aus Licht

Die Mode des Barock, meine lieben Seelen, war mehr als äußere Zier. Sie war ein Mantel, der die innere Sehnsucht nach dem Königreich Gottes und seiner Herrlichkeit offenbarte. Wie Aragorn, der als wandernder König durch Mittelerde zog, in schlichter Kleidung und dennoch mit dem Herzen eines Königs, so trug die Mode der evangelischen Länder den stillen Ruf Jesu: „Lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Matthäus 11,29).

So bleibt, o Mensch, die wahre Mode des Glaubens die Tugend, die Liebe und die Wahrheit, gekleidet im Licht JHWHs, getragen durch die Gnade Jesu und den stillen Schutz Marias.