Welchen Besatz für 750 Liter Aquarium?

3 Antworten

Grundsätzlich wäre die Vergesellschaftung von Süßwasserflundern mit bodenorientierten Fischen, wie z.B. den Schmerlen und Corydoras, eher ein Problem.

Flundern wollen unbehelligt im Sand leben und nicht ständig von herumwuselnden Bodenfischen gestört werden.

Mit Skalaren wäre es weniger ein Problem, aber den Skalaren wird es nicht sonderlich gefallen, dass das AQ der Flundern wegen, nicht bepflanzt werden kann - also im Grunde auch keine gelungene Vergesellschaftung.

Wie kommst du an leicht saures Wasser? Vollentsalzer? Osmoseanlage?

Die Flundern vertragen kein saures Wasser, es sollte im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen.

Und was ist eine "untere Härtegrenze"?

Dass du zwingend einen dicken Sandboden brauchst, ist dir klar?


lukas176 
Beitragsersteller
 07.09.2016, 17:32

Hallo,

danke für die Antwort.

Die Flundern wollte ich unbedingt einsetzen, weil ich diese Tiere einfach sehr interessant finde. Die Welse und Schmerlen sollen sich hauptsächlich um die Sauberkeit und Schneckenfreiheit kümmern, das machen die bei mir bisher sehr gut. Mir ist klar, dass die Flundern ebenfalls am Boden sind, aber bei der Fläche, die ich bei dem Becken hätte, würde ich denken, dass sich das doch gut verteilt und die Flundern auch mal Ruhe finden. Liege ich da falsch?

Was die Bepflanzung angeht schau mal in meine Antwort an Grobbeldopp.

Was das Wasser angeht habe ich keine Ahnung. Ich habe mit mehreren Indikatoren getestet. Leitungswasser leicht basisch (ca 7,6), aber nach dem Wasserwechsel (ca 3-4 Stunden) bin ich im Becken wieder bei meinen ca 6,8. Ich weiß nicht woher das kommt. Darüber habe ich mich bisher trotzdem gefreut, da die Flüsse in der Amazonasregion (und sonstiges nördliches Südamerika) sowieso leicht sauer sind. Eine Aufbereitungsanlage habe ich nicht, einfach Leitungswasser, diesen Wasseraufbereiter aus der Flasche um die Metallionen zu binden (vielleicht liegts daran???) und natürlich mein Filter. Aber 6,8 ist doch noch im neutralen Bereich, oder ist das bereits zu sauer?

Mit unterer Härtegrenze meinte ich, dass unser Leitungswasser sehr weich ist und ich auf ca 4-5 °dH komme, was laut Wassertestset gerade noch im grünen Bereich ist. Wenn eine höhere Härte nötig ist, kann man da sicher nachhelfen.

Der Sandboden ist bereits eingeplant, siehe ebenfalls meine Antwort an Grobbeldopp.

Viele Grüße,

Lukas

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Hi

Ich denke sofort an ein Becken mit riesigen Wurzeln und viel freier Sandfläche wie dieses hier:

http://www.einrichtungsbeispiele.de/suedamerikabiotop-von-thomas-s-h_31802.html

Mit einer Gruppe beliebiger netter Harnischwelse statt Schmerlen hättest du ein Südamerikabiotop, aber man muss ja nicht :-)

Leider kann ich die Flundern nicht einschätzen. Das sind natürlich keine Pflanzenbeckenbewohner schon klar, oder?

Ansonsten hast du noch sehr sparsam geplant in der Anzahl der Fische- es dürfen schon ein paar mehr sein. z.B. eher 6-10 junge Skalare einsetzen.

Panzerwelse sind auch sehr wenig.

Was sind denn Streifenprachtschmerlen?







lukas176 
Beitragsersteller
 07.09.2016, 17:21

Hallo,

danke für die Antwort!

Mir ist klar, dass die Flundern viel Sandboden brauchen, daher habe ich gedacht, dass ich an der Rückwand und den Seitenwänden jeweils einen ca 10 cm breiten Streifen mit Pflanzen einbringe (ich wollte diesen Streifen mit Glasplatten (Höhe wie Bodengrund) abtrennen, den Streifen selbst für die Pflanzen mit grobem Kies füllen und den Hauptteil mit Sand. Dazu einige kleine 6-Ecke (ebenfalls verklebtes Glas) in der Sandfläche verteilt, die auch wieder innen mit Kies für eine einzelne Pflanze gefüllt sind. Die Übergänge kann man dann natürlich oberhalb der Glasplatten fließend gestalten). Somit habe ich genug Sandboden für die Flundern, aber auch teilweise dichte Pflanzen für die Skalare.

Die Streifenprachtschmerlen (auch Zebra-Prachtschmerlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Zebra-Prachtschmerle) sollen sich um die Schnecken kümmern. Ich habe bereits sehr viel probiert, mehrere Aquarien betreut, aber ich habe es nie geschafft, der Schnecken Herr zu werden. Die Chemiekeule will ich nicht anwenden und ein tägliches Sammeln wird anstrengend für mich und vor allem für die Fische. Daher Schneckenfresser. Streifenprachtschmerlen aus dem Grund, dass die meiner Erfahrung nach doch hin und wieder sehr aktiv die obere Beckenregion durchschwimmen und es bei denen mehr zu beobachten gibt, als bei normalen Prachtschmerlen.

Was die Anzahl angeht: Gern nach oben, habe ich kein Problem. Ich bin leider eher der Typ für Überbesatz und wollte vorsichtig beginnen.

Gruß,

Lukas

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Grobbeldopp  08.09.2016, 00:06
@lukas176

Hallo nochmal. Ich bin noch nicht ganz überzeugt von deinem Konzept - aber behalte im Auge, dass ich KEINERLEI Erfahrung mit Süßwasserflundern habe, so dass ich eigentlich dazu die Fresse halten sollte - ich schreíbe trotzdem mal noch was zu den einzelnen Arten sowie ihren Ansprüchen und wo ich Probleme sehe.

1. Süßwasserflundern: Versuch dich mal im Internet danach kundig zu machen! Was du schnell begreifen wirst ist, dass es hier mehrere Arten gibt - häufig werden offenbar welche aus Florida und Texas importiert. So hat es eine Art auch in den aquariumguide geschafft:

http://www.aquarium-guide.de/son_suesswasserflunder.htm

Diese Art ist subtropisch und lebt küstennah - deshalb ist zu erwarten, dass höhere Temperaturen evtl. die Lebensdauer verkürzen und weiches Wasser vielleicht (!) nicht gut ist.

Andere Arten gibt es offenbar sowohl in Flüssen Südamerikas als auch Asiens, es kursieren mit Sicherheit verschiedene. Von den Südamerikanern ist eine Toleranz gegenüber weichem Wasser und erforderliche hohe Temperaturen über 25 Grad zu erwarten - es sind mit Sicherheit keine Bewohner von kühlen Bächen. Aber es ist nicht einfach irgendetwas darüber herauszufinden. Nicht einmal beschrieben sind die wohl, oder zumindest gibt es keine richtigen Artnamen, und auf Wildfänge bist du wohl angewiesen.

Die GRÖSSE der verschiedenen Süßwasserflundern, wie sie aus der Haltung beschrieben werden, ist sehr unterschiedlich - von ca. 8 cm bis 20 cm.

Du musst da wirklich viel recherchieren und Neuland betreten. Zwar ist klar, dass all diese Arten Sandboden brauchen und offenbar tierisches bodenorientiertes Futter wie Tubifex und rote Mückenlarven mögen - aber was macht man mit solchen selteneren, noch nicht klar einzuordnenden Fischen? In ein Gesellschaftsaquarium mit Botia striata UND Panzerwelsen stecken NICHT. Ruhige, "holzorientierte" Harnischwelse unter den L-Welsen viel eher.

Was ich schreibe kann durchaus schon hinfällig sein, vielleicht findest du gute Quellen über die Haltung bestimmter solcher Seezungen - aber wer weiß.

Wenn du das vorhast verzichte auf die Botia striata, ich weiß ja nicht was das Problem mit den Schnecken ist - meiner Meinung nach gibt es damit überhaupt nie ein Problem. Es sind manchmal halt viele Schnecken da - na und?

2. Skalare

Kein Problem hier. Sehr gute Wasserwerte. Deinen Plan mit den Glasplatten kannst du versuchen, ich finde allerdings dass ein wirklich regelmäßiges Band Hintergrundpflanzen wie Vallisneria in 10 cm Abstand von den Scheiben sehr künstlich aussieht. Die Vallisnerien werden die Grenze auch ständig zu überwachsen versuchen. Skalare benötigen nicht unbedingt Pflanzen, diese dienen nur dem Sichtschutz. Ich würde versuchen, eine sehr ansprechende Gestaltung mit VIEL Holz anzubringen, das allerdings stark raumgreifend sein sollte und nicht zu viel auf dem Boden aufliegt, um Fläche wegzunehmen. Solche  herumliegenden Klumpen sehen auch nach nichts aus, wenn du Tipps zur Anbringung und zum Kauf/Sammeln eines stabilen Holzgeflechts haben willst such bei den Aquascapern und Biotopaquarianern um Rat.

Das gilt nur wenn du unbedingt die Flundern im Gesellschaftsbecken ausprobieren willst.

3. Panzerwelse - kein Problem- 10-15 werden in dem großen Becken nicht für viel Unruhe sorgen - ohne Flundern würde ich viel mehr nehmen. Wärmeverträglich (falls Altum-Skalare oder L-Welse geplant, falls wärmeliebende Flundern) ist Corydoras sterbai.

4. Botia striata

Nette Viecher- nimm etwas mehr, wenn du die haben willst.

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Ich würde mich entscheiden:

Sollen die Flundern sein- dann massiv nach Infos suchen und nur Versuchen, wenn du weißt dass du etwas hast, was weiches Wasser und höhere Temperaturen verträgt. Dann ein weitgehend Pflanzenloses Becken mit weißem Sand, Sehr viel Holz statt Pflanzen, nicht zu vielen Panzerwelsen und ohne Schmerlen - viel lieber Harnischwelse. Es geht in Richtung Südamerikabiotop. Statt Skalaren wären evtl. sogar Altum-Skalare interessant.

ODER alles auf die Ansprüche einer Flunderart ausrichten, die nicht kompatibel mit hohen Temperaturen und weichem Wasser ist - würde ein ganz anderes Becken geben ohne Skalare.

Sollen keine Flundern rein steht dir alles offen, und du kannst alle anderen Arten kombinieren und mit der Bepflanzung machen was du willst. Dann mehr Exemplare von allen Fischen nehmen.

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Grobbeldopp  08.09.2016, 00:19
@Grobbeldopp

PS man könnte natürlich auch das Holz bepflanzen (Anubias, Javafarn) oder Ceratopteris als Schwimmpflanzen einbringen ohne einen Zentimeter Boden zu bepflanzen - selbst bei schwacher Beleuchtung.

Oder ein paar Echinodorus in eingegrabenen Tontöpfchen.

Wie sind eigentlich deine Beckenmaße?

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Grobbeldopp  08.09.2016, 00:37
@Grobbeldopp

PPS

Du machst nicht wöchentlich Wasserwechsel und saugst den Mulm ab in deinem bisherigen Becken oder? Andernfalls wäre der deutlich niedrigere pH eher ungewöhnlich. Oder wird CO2 gedüngt oder Torf eingebracht?


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Grobbeldopp  08.09.2016, 00:38
@Grobbeldopp

Ach so - was sagt denn der Wasserversorger zu den Wasserwerten? Nicht dass da ein Messfehler zugrundeliegt?

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lukas176 
Beitragsersteller
 08.09.2016, 12:49
@Grobbeldopp

Doch ich mache jedes Wochenende 30% Wasserwechsel. Um Mulm muss ich mich nicht kümmern, der Boden sieht seit Jahren sauber aus ohne was zu tun, nur in den unteren Bodenschichten gibts etwas Dreck. CO2 oder Torf  gibts bei mir nicht.

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lukas176 
Beitragsersteller
 08.09.2016, 12:50
@Grobbeldopp

Wasserwerte vom Versorger liegen auch bei etwa 7,5-7,8 also etwa das, was ich messe.

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lukas176 
Beitragsersteller
 08.09.2016, 12:52
@Grobbeldopp

Beckenmaße ca 2000 x 600 x 700 mit gewölbter Frontscheibe.

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lukas176 
Beitragsersteller
 08.09.2016, 12:56
@Grobbeldopp

Ok... Ich merke, dass die Flundern sehr kompliziert werden... Ich werde das auf jeden Fall nochmal überdenken, vielleicht finde ich noch ein anderes großes interessantes und ruhiges Bodentier... Auf jeden Fall vielen Dank für die umfangreiche Hilfe!!!

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Ich würde ein Artenbecken mit Pterophyllum Altum machen 

Sofern entsprechende Maße gegeben sind...?