Welche rhetorischen Figuren erkennt ihr in diesem Gedicht?
Guten Tag. Ich wollte fragen ob ihr rhetorische Figuren / Stilmittel ihr in diesem Gedicht finden könnt? Und wenn, dann welche? Würde mich auf Antworten freuen.
Theodor Fontane: Gewonnen (1850)
Ich schaute einst im Traume Zwei Äuglein, klar und schön, Die waren wie die Sterne so lieblich anzusehn.
Ich küßte auch zwei Lippen, in Morgenrot getaucht, die waren wie die Rosen, von Anmut überhaucht.
Ich hörte eine Stimme, von silberhellem Klang, die zitternd mir zum Ohre und wohl noch tiefer drang.
Was schon in luftgen Träumen mein trunknes Herz erschaut, sie, die im Traum ich liebte - Ward heute meine Braut! -
Die Augen wie die Sterne, die seien nun begrüßt, die Lippen wie die Rosen, die seien nun geküßt
Und Worte wie die Lieder erlausche Herz und Sinn, in Worten kling' es wieder wie glücklich heut ich bin.
1 Antwort
In diesem Gedicht “Gewonnen” von Theodor Fontane finden sich verschiedene rhetorische Figuren und Stilmittel:
1. Vergleich (Simile):
• “Die waren wie die Sterne so lieblich anzusehn.”
• “die waren wie die Rosen, von Anmut überhaucht.”
• “Die Augen wie die Sterne, die seien nun begrüßt, die Lippen wie die Rosen, die seien nun geküsst”
2. Anapher:
• “Ich schaute einst im Traume… Ich küßte auch zwei Lippen… Ich hörte eine Stimme…”
3. Metapher:
• “zwei Äuglein” (anstatt “Augen”)
• “zwei Lippen, in Morgenrot getaucht” (anstatt “Lippen in der Farbe von Morgenrot”)
• “Worte wie die Lieder erlausche Herz und Sinn” (anstatt “Worte, die klingen wie Lieder”)
4. Personifikation:
• “die waren wie die Sterne so lieblich anzusehn.”
5. Alliteration:
• “Die Augen wie die Sterne, die seien nun begrüßt”
• “die seien nun geküßt”
• “erlausche Herz und Sinn”
6. Klangfigur:
• “von silberhellem Klang”
Diese Stilmittel und rhetorischen Figuren dienen dazu, die Schönheit der geliebten Person und die Glückseligkeit des Sprechers in der Liebe auszudrücken.