welche Religion praktizieren die Yanomami?

3 Antworten

https://de.wikipedia.org/wiki/Yanomami#Glaubensvorstellungen_und_Weltsicht

Glaubensvorstellungen und Weltsicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weltsicht der Yanomami ist animistisch, was bedeutet, dass jedem noch so kleinen Teil ein Kosmos innewohnt, der der menschlichen Seele vergleichbar ist.

Für sie ist die spirituelle Welt die eigentliche Realität. Die ehrfürchtige Erkenntnis von Erscheinen und Verschwinden als alltäglich Erfahrbarem sowie das Schattenreich der Geisterwelt ist für sie lebensbestimmend und prägt alle Lebensbereiche. Die Geister sind für den stetigen Wandel in der Welt verantwortlich und deshalb zu respektieren, zu ehren und um guten Einfluss auf Geschehnisse milde zu stimmen.

Ihre Kosmologie umfasst ein vierschichtiges Universum. In den beiden obersten Schichten hausen Geister und die Toten in einer idealisierten irdischen Landschaft. Darunter liegt die Menschenwelt, wobei die Menschen die über ihnen liegenden Welten erkennen können (Sterne, Himmel usw.). Die unterste Schicht ist die der bösen Menschen, die von der Menschenwelt heruntergefallen sind und nun dort als Kannibalen leben und darben. Sie können ihre Geister von dort aus in die Menschenwelt schicken, um Kinder zu rauben. Am Medizinmann liegt es – neben seinen klassischen Aufgaben wie der Heilmagie – dies zu verhindern und gegen Dämonen zu kämpfen. Dabei werden auch Halluzinogeneverwendet. Der Totenkult beinhaltet einen Endokannibalismus, das heißt hier: Die Asche der Toten wird von den Verwandten verzehrt, so dass die Toten in ihnen weiterleben.[30]

Die Yanomami haben eine Scheu vor festgefügten Formen, vor definiertem Material und vor Geschichten mit eindeutigem Anfang und Ende und chronologischem Verlauf. Begriffe werden in Erzählungen durch andere ersetzt, wie „Sonne“ durch „Mond“.[31]

Durch die Arbeit christlicher Missionare fanden einzelne Stämme in den 1960er Jahren zum Glauben an das – in den Worten des Häuptlings Shoefoot – Höchste Wesen.[32]Shoefoot schildert im Rückblick sein altes Weltbild als einen Zustand, in dem er und sein Volk von seinen Geistern betrogen wurde.[33] Die Abkehr von der traditionellen Geisterwelt hin zum Höchsten Wesen führte zu wirtschaftlichem Aufschwung und einem Rückgang von Stammesfehden.[34]

Wahrscheinlich Naturreligionen.