Welche Nachteile hat ein wasserführender Kamin?
Hallo zusammen,
welche Nachteile hat eigentlich ein wasserführender Holzkaminofen? Bzw. ein Ofen mit Wassertaschen. Ich habe gehört, dass man generell den Wasserspeicher / Puffer entsprechend größer dimensioniert, um ein schneller überwärmen zu vehindern. (Sprich, zur Abkühlung den Kaltwasserzufuhr zu verringern). Problem wiederum, wenn den Ofen nicht an ist, dass eine Wärmepumpe bsp. im Sommer den größeren Wasserspeicher langwierig erwärmen muss.
Gibt es bei wasserführenden Öfen nicht die Möglichkeit eines Leerlaufs, so dass man einen kleineren Wasserspeicher nimmt?
4 Antworten
Hi
Der hat sehr wohl Nachteile. Erstmal natürlich Mehrkosten. Du brauchst ein Speicher und zusätzliche Sicherheitseinrichtungen. Solltest Du kein Speicher hast werden einige Umbauten nötig. Hast Du ein benötigst du evtl ein anderen. Es ist nicht zu empfehlen das du alleine mit dem Kamin heizt. Du benötigst nämlich ein Bivalenten Speicher. Dann kommen noch Mehrkosten bei einer Wartung zu (OK das ist nicht besonders viel)
Aber dennoch kann sich das Lohnen. Es gibt gute Förderung, je nachdem wofür du dich entscheidest. Du sparst natürlich Heizkosten. Ein gewaltiges Plus am Wohlfühlfaktor (ich finde es einfach nur geil. Ich Hacke auch wirklich gerne Holz. Es ist einfach sehr natürlich). Bei einem normalen Kamin besteht außerdem immer die Gefahr, das du den Raum Überzeugt. Das kann auch bei Wasserführenden passieren, aber unwahrscheinlicher.
Was auch noch Interessant sein könnte... Der Wiederverkaufswert steigt.
Ich empfehle dir das du dich an einem Fachmann/Frau wendest. Der schaut sich vor Ort alles an und kann dir bessere Auskunft geben.
Ob die Nachbarn es auch einfach nur geil finden, ständig in der gesundheitsschädlichen Schadstoffwolke eines Holzofens leben zu müssen?
https://blog.tagesanzeiger.ch/wettermacher/index.php/732/heizen-mit-holz-eine-dumme-idee/
https://www.klimareporter.de/warme/die-luege-vom-oekologischen-holzofen
Dieselben Nachteile wie alle Holzöfen. Sie verursachen einen hohen Ausstoß an Schadstoffen, insbesondere an Feinstaub und beeinträchtigen damit die Gesundheit der näheren Umgebung, sprich die der Nachbarn und letztendlich auch die der Verursacher. Die vielen Holzöfen sorgen mittlerweile für einen höheren Feinstaubausstoß als der gesamte Straßenverkehr. Und das direkt in den Wohngebieten, in denen sich viele Menschen lange aufhalten und den Schadstoffen über lange Zeit ausgesetzt sind. Ein einziger Holzofen kann in seiner direkten Umgebung für Feinstaubwerte sorgen, die mit einer vielbefahrenen Hauptverkehrsstraße im Berufsverkehr vergleichbar sind.
Mit Holz zu heizen ist deshalb keine gute Sache und man sollte sich wirklich gut überlegen, ob man so eine Dreckschleuder betreibt oder besser darauf verzichtet, in Hinblick auf die Gesundheit und der Lebensqualität der davon betroffenen Menschen.
*grübelgrübel* Mein Großvater erzählt, dass, als er 20 war, das ganze 600-Seelendorf im Winter mit Holz geheizt und gekocht hat. Waldreiche Gegend, günstiges Holz. Ein paar Briketts auch dazu. Wie die Leute in seinem Dorf 90 Jahre alt werden konnten, ist mir ein Rätsel. (Mein Großvater ist 95.)
Der Pufferspeicher wird zwingend benötigt, allerdings muss dieser im Sommer nicht durch einen anderen Wärmeerzeuger beheizt werden. Hydraulisch sollte man das klar trennen.
Die Größe des Pufferspeichers hängt hierbei von der Leistung und dem allgemeinen Wärmebedarf ab.
Ggf. lohnt es sich jedoch den Pufferspeicher im Sommer für eine Solarthermie zu nutzen. Dabei sind aber beide Systeme von der Leistung her auf einander abzustimmen.
Klar, wenn ich im Sommer keine Wärme durch die Heizung benötige (z.B. für Trinkwarmwasser) bringt auch der Vorschlag mit der Kombination von Solarthermie nichts. Das siehst du vollkommen richtig. Ebenfalls könnte man statt dessen eine Gastherme nutzen.
Sofern das Heizungsverteilsystem es hergibt (z.B. bei der Verwendung von Fußbodenheizung) kann die Wärme (auch aus der Solarthermie) auch in der Übergangszeit zum Heizen genutzt werden.
Du siehst das also vollkommen richtig.
Hallo,
vielen Dank euch beiden. Unser ganzes System wird neu von grund auf gemacht, ebenso das Gebäude kernsaniert. Daher haben wir erstmal viele Alternativen, weswegen ich mich bzgl. Kamin im Voraus informieren wollte. (Bisher wurden mir von vielen der Kaminofen mit Wassertaschen abgeraten).
Eine Aussage war: Irgendeiner hätte einen 800L Puffer (Trinkwasser), der mit Gas-Heizung udn Kamin beheizt werden kann). Im Winter kein Problem. Im Sommer wäre das problem jedoch, wenn der Kamin nicht genutzt wird, dass die Gastherme alleine die 800L vorheizen/aufheizen muss.
Wenn ich das nun richtig verstehe, kann man das aufteilen. Sprich, 400L über Gas oder Wärmepumpe. Und 400L über Kamin. (Wobei dann der Kamin weniger Puffer hätte und daher früher neuer Frisch-Kaltwasser eingeführt wird. Über eine Solarthermie haben wir auch schon nachgedacht. D.h., 400L mit Solarthermie und falls nötig Unterstützung via Wärmepumpe. Und dann wären die zweiten 400L der Puffer für den Kamin. Richtig?
Eine Gastherme hat und braucht keinen Pufferspeicher. Wenn überhaupt einen Trinkwarmwasserspeicher. Und dessen Größe ist abhängig von der Anzahl der Personen (4 Personen ohne Solarthermie ca. 80 bis 120 Liter).
Der Kamin wird je nach Leistung eventuell schon seine 800 L benötigen (Richtwert sind ca. 50 Liter pro kW Leistung --> Achtung, es ist eine Richtwert und sollte zwingend richtig berechnet werden.). Ebenso sollte die Leistung des Kamins an den Bedarf des Hauses angepasst sein. Wenn der Kamin überdimensioniert ist, führt dies zu mehr Problemen als Nutzen.
Wenn die Therme den Pufferspeicher aufheizt, liegt definitiv ein Mangel vor.
Ich persönlich bin ein Freund davon dem Kamin immer 2 Pufferspeicher anzubieten. Einen kleinen und einen Großen. So kann die Wärme des Kamins schneller genutzt werden, da der kleine Speicher schneller beladen ist.
Ich würde auch keine getrennten Pufferspeicher für Solarthermie und Kamin machen. Ggf. einen Kombispeicher für Solarthermie und Trinkwarmwasser, wobei ich auch davon (aus hygienischen Gründen) kein freund bin.
Hallo Zillia,
von Nachteilen würde ich nicht sprechen. Es gibt einige Punkte, die man berücksichtigen muss. Wir empfehlen immer einen Pufferspeicher mit mindestens 500 Litern. Der wasserführende Holzofen kann nicht betrieben werden, ohne dass erwärmtes Wasser abgenommen wird. Kommt es während des Ofenbetriebs zu einer unvorhergesehenen Überhitzung, weil beispielsweise die Pumpengruppen durch einen Stromausfall nicht arbeiten, dann ist für das System eine Zwangskühlung vorgeschrieben. Diese so genannte Thermische Ablaufsicherung benötigt neben der eingebauten Messtechnik auch einen Kaltwasseranschluss und einen Anschluss an das Abwasser. Bei den meisten Öfen ist das aber eine sehr unaufdringliche Installation.
Eine Alternative sind wasserführende Pelletöfen. Hier gibt es viele Modelle, bei denen weder ein Pufferspeicher noch Zu- und Ablauf erforderlich sind. Der Ofen funktioniert dann so ähnlich wie ein Heizkessel.
ich habe mal irgendwo gelesen, dass es holzöfen gibt, wo man die gewichtung zwischen raumwärme und wärme des wassers einstellen kann. (müsste nochmal den link raussuchen). d.h., falls der puffer erwärmt sein sollte, könnte man evtl. die raumwärme mehr priorisieren.
Sowas ist mir auf Anhieb nicht bekannt. Das muss ich erst mit unseren Produktspezialisten besprechen. Die klassische Faustformel für die Wärmeabgabe lautet ja 70 % ans Wasser und 30 % an die Raumluft.
Korrigiere mich wenn ich falsch liege oder dich falsch verstehe.
Im Sommer ist es doch eigentlich weniger interessant, mehr in der Übergangszeit. Ausser man will auch Warmwasser darüber laufen lassen. Aber es währe auch möglich Wasser im durchlauf von der Gasheizung erwärmen zu lassen.