Welche Konstellation ist die richtige?

2 Antworten

Hallo,

falsch wäre nur eine Abbildung, bei der die Sterne an falschen Positionen stehen. Für die Verbindungslinien dagegen gibt es keine Vorschriften. Die dienen nur dazu, leichter zu erkennen, welche Sterne dieses Sternbild ausmachen, wobei in der Regel nur die hellsten Sterne berücksichtigt sind.

Offiziell sind nur die Grenzen zwischen den Sternbildern festgelegt und deren Namen.

Die Internationale Astronomische Union IAU hat sich auf 88 offizielle Sternbilder geeinigt, deren Grenzen so gezogen sind, daß sie den von der Erde aus sichtbaren Sternhimmel lückenlos und ohne Überlappungen ausfüllen.

Die Verbindungslinien kann dann jeder so ziehen, wie es ihn richtig dünkt.

Übrigens ist das bekannteste Sternbild, der große Wagen, keins der offiziellen 88 Sternbilder, sondern Teil des offiziellen Sternbildes Großer Bär, ursa maior.

Sternbilder wie das Brandenburgische Szepter sind völlig in Vergessenheit geraten und sind durch andere ersetzt worden.

In der Regel haben die Sterne eines Sternbildes nur insofern etwas miteinander zu tun, daß sie in der gleichen Himmelsregion stehen. Sie gehören weder zum gleichen Typ Sonne noch befinden sie sich in gleichen Abständen von der Erde.

In Sternenkatalogen sind Sterne in der Regel nicht nach ihrer Zugehörigkeit nach einem Sternbild oder nach ihren Eigennamen benannt, sondern tragen mehrstellige Katalognummern, die sich natürlich von Katalog zu Katalog unterscheiden.

Herzliche Grüße,

Willy

Hallo,

beide Abbildungen zeigen das Sternbild Stier. Das besteht aus bestimmten Sternen, aber es gibt keine offizielle Festlegung, wie diese Sterne dann zeichnerisch mit Linien verbunden werden sollen. Von daher sind beide Abbildungen richtig.

Falls Du aber nach den Sternen suchst, die die Zeit vom 20.4. bis 20.5. also das "Sternzeichen" Stier repräsentieren, ist dieses Sternbild falsch. Denn die Sternbilder verschieben sich im Verhältnis zum Jahresabschnitt, alle 72 Jahre um einen Tag.

Vor ca. 2000 Jahren glaubte man aber noch, die Jahreszeiten kämen von den Sternen. Und so wurden dann Themen des Jahres auf bestimmte Sternbilder projiziert, die für die 12 Monate stehen sollten.

Kurz darauf bemerkte man aber die oben erwähnte Verschiebung - und so wurde der astrologische Tierkreis entwickelt, der unabhängig von den Sternen immer mit dem Frühlingspunkt beginnt und von dort aus in 12 Abschnitte geteilt wird, die jeweils 30° vom Jahreskreis bzw. eine Zeit von ca. 30 Tagen beschreiben. Dahinter befinden sich dann im Lauf der Jahrhunderte und Jahrtausende immer wieder andere Sternbilder.

Die "Sternzeichen" sind also gar keine Sternbilder, auch wenn sie umgangssprachlich noch immer so genannt werden. Richtiger wäre jedoch der Begriff Tierkreiszeichen: 12 Monate, beginnend mit dem Frühlingspunkt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Langjährige Berufserfahrung als Astrologin des DAV