Welche Kameras wurden in den 90ern verwendet?
Hallo,
ich würde gern Videos machen, die haargenau so eine Qualität haben wie beispielsweise "Kevin allein in New York" oder "X-Factor das Unfassbare" Jedoch nicht mit irgendwelchen Effekten, sondern mit den Kameras der 90er Jahre. Weiß jemand wie die hießen und was dazu gehört, solch eine Qualität zu kriegen?
Grüße
6 Antworten
Hallo
Kinofilme der Ära wurden meist in S35 in Superscope oder Panavision gedreht und Serienspielfilme für TV in S16 bzw wenn es "eng" wurde auch in 9,5mm Pathe und es gab auch noch bis in die 90er TV Spielfilmfootage auf Super 8 Technik in 25 Hz Frequenzkoppelung (Aaton, Bosch/Bauer, Angenieux) zb Drehs on Location in echten Autos oder Flugzeugen wurden oft mit Super 8 gedreht und dann später auf 16mm aufgeblasen bzw beim Telecine war das Eingangsformat egal. Ab denn 1980ern kam ja das neue Kodak Analogfilmstock wo dann Super 8 Film die doppelte Auflösung hatte also von von HD auf FHD bzw teilweise auch auf 2K.
X Faktor war wie PSI Factor ein Mischmasch von Shorts aus unterschiedlichen Quellen wo man auch schon mit Magnetbandtechnik gearbeitet hat also TV Kameratechnik der Ära auf MAZ Technik von 1stTV bzw später United Paramount Network. UPN "machte" damals das Star Trek Universum aber auch Legend, Buffy, Hulk, Transformers, Seven Days, Centinel, Star Gate oder auch Kinofilme wie Dogma und hat im Prinzip dzu die selben Studios und Technik wie auch bei Star Trek benutzt. 1stTV hat ein Studio für Greenscreen/CGI eingerichtet und eine Batterie an NEXT bzw später Silicon Craphics Rechnern die schon für Battlestar Galactica rechneten. zb das "Holodeck" war im Prinzip schon Greenscreen bzw Bluescreen. Die Tricks von 1st TV wurden auch in Kinofilme verkauft bzw man hat ja auch für die Star Trek Kinofilme gedreht
Bis die Arriflex 20D um 2005 in Hollywood ankam hat man Star Trek auf 16mm gedreht und dann per FHD Telecine umgesetzt worden.
Die Qualität der Filme kommt nicht aus der Kamera sondern aus denn Optiken vor der Kamera und das Team hinter/neben der Kamera und die Postproduktion.
Du bist ja lustig. In der Regel griffen Hollywood-Filmemacher für Kinofilme auf Panavision Kameras wie die Panavision Gold II oder die Millenium XL 2 zurück.
Diese Kamerasysteme, wir reden hier über einen Kaufpreis von ca. 500.000,00 € inkl. Optik und ohne Film, waren selbst für die Studios so unattraktiv, dass Panavision seine Kameras nur für die Produktionen verlieh und auch heute noch verleiht.
Selbst die Leihe kostet am Tag mehrere tausend Euro.
Natürlich ist es heute mit weniger teuren Kameras möglich, den Look eines alten Kinofilms nachzubasteln.
Kameras von Arri oder auch Red könnten das theroetisch, aber auch diese kosten als Komplettsystem 30-50.000 Euro.
Hallo,
du wirst mit keiner Videokamera "haargenau so eine Qualität haben wie beispielsweise 'Kevin allein in New York'".
Der Streifen wurde mit 35mm Film im "Super 35"-Format auf Kodak-Film gedreht. Der Film mit seinem fein verteilten Silber hat einfach ganz andere Eigenschaften als ein Sensor mit seiner Rasteranordnung.
Für Home Alone soll eine Arriflex 35BL zum Einsatz gekommen sein; was neben den Mitchell Kameras ein Standard war.
Tatsächlich geht es bei diesen analogen Filmkameras gar nicht so sehr entscheidend welche man genau hat. Ob man den gleichen Film nun mit einer Arri oder einer Mitchell belichtet hat, wird man wohl nicht sehen können. Wobei die Objektivwahl wie immer, eine nicht zu unterschätzende Sache ist.
Ansonsten ist es halt wie immer: Licht, Licht und Licht. Ohne Licht auch keine Belichtung. Dazu wäre es nicht schlecht wenn man noch eine ordentliche Grip-Abteilung hat. Jemanden der ordentliche Schienen legen kann und den Dolly sinnvoll schiebt. Nebenher sollte man einen Focus-Pull (Kameraassistent) haben, der das auch kann. Jemanden der den Film auch in und aus der Kamera bekommt, ohne das ausversehen in der Mittagssonne zu belichten...
Ach ja und man braucht natürlich ein ordentliches Labor dafür. Wobei Kodak da entsprechenden Service anbietet.
Ich durfte auch schon 35mm Film in einem Wechselsack aus der Rolle holen und in die Dose packen. Da geht dir der Ars!! beim ersten mal auf Grundeis. Nicht nur, dass die einzelne Filmrolle 1000$ kostet, das Material da drauf ist ein vielfaches Wert. Wie schön das jetzt mit digital ist...:)
Mit der gleichen Kamera bekommst du noch lange nicht die gleiche Qualität, denn solche Kinofilme werden von einem Team erfahrener Profis aufgenommen und geschnitten.
https://www.imdb.com/title/tt0099785/technical?ref_=tt_dt_spec
Das sollte dir helfen.