Welche Kamera für Naturfotografie und schnelle Bewegungen?

9 Antworten

Fuer 1000 Euro bekommst du allenfalls eine Grundausstattung, mit der du deine Wuensche gerade so verwirklichen kannst (wenn genuegend Licht da ist).

Ich wuerde mir da eine Pentax K-70 oder K-S2 mit Kitobjektiv und DA 55-300mm PLM kaufen.

Aber du bist nicht ich und deshalb:

Eine Kamera zu empfehlen ist Unsinn, wenn man denjenigen nicht kennt, nicht weiß welches Budget zu Verfuegung ist (jetzt und auch spaeter) und was ueberhaupt wie und in welcher Qualitaet fotografiert werden soll.

Keine Kamera, und sei sie auch noch so gut oder teuer, macht von alleine gute Fotos. Dafuer ist immer noch der Fotograf zustaendig. Das Werkzeug (Kamerasystem) erleichtert ihm nur die eine oder andere Aufgabe,

 Allgemein:

Zunaechst mal ist der Markt der Digitalkameras nahezu unueberschaubar

und fast taeglich gibt es neue Modelle; die Vorgaenger sind noch lange

in den Regalen.

Um etwas "Ordnung in das Angebot" zu bringen sollte man sich zunaechst mal kritisch selbst fragen, was man ueberhaupt will und erwartet und wie viel man bereit ist zu schleppen und an Geld auszugeben..

Die ganz einfachen Kameras (50-200€) werden mehr und mehr von den eingebauten Smartphonekameras verdraengt.

Preislich im Anschluss (200-700€) kommen dann:

1.die Bridge- oder Superzoomkameras (mit kleinem Sensor)

2.hoeherwertige Kompaktkameras (mit kleinem, mittlerem oder auch APS-C-großem Sensor)

Vorteil der Bridge sind:

•der oft enorme Zoombereich,

•der Sucher

•die ueberschaubaren Kosten

•oft sehr ordentliche Makrotauglichkeit

Die Nachteile der Bridgekameras sind:

•bei wenig Licht sehr deutlich schlechtere Bildqualitaet als Kameras mit großem Sensor

•der Autofokus ist nicht sporttauglich

•schoene Hintergrundunschaerfe ist fast nur im Makrobereich oder mit Tricks und Koennen machbar

Ob man die Groeße eher als Vor- oder als Nachteil sieht ist Geschmacksache.

Kompaktkameras kauft man deshalb, weil man nicht viel schleppen will

oder darf, oder weil man unauffaellig fotografieren will. Gute

Kompaktkameras mit APS-C Sensor wie z.B. die Ricoh GR kosten nicht nur so viel wie eine Systemkamera, sondern liefern auch erstklassige Bildqualitaet. Schließlich haben sie Bildsensoren, wie sie auch in Systemkameras verwendet werden. Weitere herrausragende Kompaktkameras kommen von Olympus, Fuji und Sigma. Nachteile sind:

•oft kein (oder nur teurer Zubehoer-) Sucher

•nur eine Brennweite, die auch kaum erweiterbar ist

Dazwischen gibt es noch Kameras, die deutlich kompakter sind als eine

Bridge, aber auch deutlich groeßer als eine kleine Kompaktkamera.

Populaerer Vertreter sind die Canon Powershot Modele. Zoombereich und

Sensorgroeße liegen ebenso wie die Gehaesegroeße im Mittelfeld mit allen

Vor- und Nachteilen.

Kommen wir jetzt zu den Systemkameras. Normalerweise sind da Sensoren verbaut, die die Groeße von mindestens 1 Daumennagel (mikroFT und FT), 1,5 Daumennaegeln (APS-C) 3 Daumennaeglen (Kleinbild oder Vollformat) oder 5 und mehr Daumennaegeln (Mittelformat) haben. Ein Schaubild gibt es bei Wikipedia---> Sensorformat 

Systemkameras kosten zwischen 300 und 20000€ und dann ist das Objektiv noch nicht dabei. Ein Objektiv kostet so ab 120 bis ueber 10000€.

Kostenmaeßig kann sich das Hobby Fotografie als ein "Fass ohne Boden"

entpuppen, wenn man sich fuer eine Systemkamera entscheidet. Dafuer

bleibt dann auch kaum eine Aufgabenstellung unloesbar, wenn man

genuegend Wissen und Geld hat. Allerdings kann man auch gut unter 1000

Euro bleiben und gluecklich werden. Lichtstarke Objektive gehen aber bei

jedem System ins Geld (und ins Gewicht). Außerdem wachsen die zu

schleppenden Kilos proportional zur Groeße des Sensorformats. Dabei

stellen die passenden Objektive den Loewenanteil des Gesamtgewichtes.

Benutzer der "alten" Systeme wie Canon, Nikon, Pentax und Sony (Minolta) koennen nicht nur auf ein großes (Pentax und Sony A-Bajonett) bis riesiges (Canon und Nikon) Neusortiment, sondern auch auf einen riesigen Gebrauchtmarkt zugreifen. Doch auch die neuen Systeme (Sony E-Bajonett, Olympus und Panasonic mFT, Fuji X, Canon M, Leica) bieten fuer die allermeisten ernsthaften Fotografen genuegend "Arbeitmaterial".

Mit welchem System man letztendlich gluecklich wird, kann hier

(oder in anderen Foren) niemand entscheiden außer dem Kaeufer selbst.

Der muss entscheiden, wie viel er schleppen, wie viel er ausgeben will,

welche Geraetschaften sich in seiner Hand am ertraeglichsten anfuehlen,

welches Menue er am besten versteht, mit welchem Sucher er am ehesten

klarkommt. Man muss die Geraete gerne in die Haende nehmen. Nur dann

nimmt man sie ueberhaupt mit und die Bedienung gibt nicht jedesmal neue

Raetsel auf. Die erzielbaren Bildergebnisse liegen gar nicht so weit

auseinander und sind mehr abhaengig vom Koennen des Fotografen, dem

Licht und der Qualitaet des Objektivs als von der Wahl der Kamera.

Der Gang in einen gut sortierten Laden oder zu einem Fotostammtisch

oder zu einem Fotoclub/VHS ist sehr ratsam. Nicht um sich von

Verkaeufern oder Usern einlullen zu lassen, sondern um mal ein paar

Geraetschaften auszuprobieren und den persoenlichen Favoriten zu finden.

Kameras sind etwas sehr individuelles, aber letztlich nur ein Werkzeug.

Eigenschaften wie Sucher, Haptik, Bedienlogik, Geraeusche,

Wetterfestigkeit sollten wichtige Auswahlkriterien sein; nicht nur

Zubehoerauswahl, Image, Preis, Empfehlungen oder gar Testberichte. Auch die Notwendigkeit von WiFi, Klappdisplay, GPS, Touchscreen usw. wird vollkommen unterschiedlich bewertet.

Wer Hallensport oder Wildlife (insbesondere kleine Voegel)

fotografieren will, hat natuerlich ganz andere Anforderungen an die

Ausruestung, sollte sich dann aber auch ueber die Kosten im Klaren sein. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotografiere seit fast 40 Jahren, auch nebenberuflich

Landschaftsfotografie kommt mit mehr Auflösung bei großen Drucken deutlich besser zur Geltung, also ist Vollformat das Ziel.

Sport, schnelle Bewegung und dann noch etwas Entfernung vom Spielfeldrand schreit nach 6 und mehr Bildern pro Sekunde, bei kurzer Verschlusszeit und möglichst kleinem Bildwinkel, also viel Tele und / oder APS-C Sensor ( wegen des Cropfaktors), bei hoher Lichtstärke.

Für 1.000€ ist nur ein Teil der Maximalanforderungen zu realisieren.

Meine Empfehlungen:

1. Erstmal keine Vollformat Kamera, weil zu teuer.

2. Eine gute gebrauchte APS-C Kamera und zwei Objektive, ein WW-OBJEKTIV und ein möglichst lichtstarkes Tele ab 200mm.

3. Nimm verschiedene Kameras in die Hand, die welche am besten in deiner Hand liegt, hängt und sich griffig anfühlt, der solltest du nehmen.

Die erste Kamera sollte nicht zu viel kosten, dafür hast du sie zu kurz. Objektive sind viel, viel wichtiger und die guten sind gebraucht noch teuer.

Kamera für 450€

https://www.calumetphoto.de/product/Nikon-D7100-gebraucht-32255-Klicks-mit-Gebrauchsanweisung-Buch-und-Batterie/18M0150D

Und 80-200mm bei f2,8 für 250€

https://www.calumetphoto.de/product/Nikon-AF-Nikkor-80-200-mm/2-8-ED-gebraucht-mit-HN-28/18H0183D2

Und ein Weitwinkel-Zoom Objektiv für 150€

Nikon AF-S 18-105 mm/3,5-5,6 G ED VR gebraucht, auch bei Calumet zu erhalten.

Alles gebraucht.

Und die Fotoausrüstung für die nächsten 3-5 Jahre ist da!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Dazu sollte dir vorher klar sein, willst du eine spiegellose Systemkamera oder eine Spiegelreflex.

Mit 1.000,- wird das schwer eine passende Kombi zu finden.

Mit etwas Mühe würde ich vermutlich bei Canon landen. Tier + Sport bin ich sofort im Telebereich, im optimalfall Lichtstark was bei 1.000 aber nahezu unmöglich ist.

Das Canon 70-200 4.0L wäre da noch die optimalste Linse meines Empfindens und zu humanen Preis zu kaufen (Tendentiell bin ich ja eher Spiegellos bei Sony unterwegs aber das Pendant kostet dort ~1.200,- .. hat vorzüge wie IS aber wenn man begrenztes Geld hat würde ich drauf verzichten du willst eh kurz belichten ^^) Das Objektiv wäre neu schon fü 600,- zu kaufen gebraucht nochmal ein bissi günstiger.

Landschaftsbilder werden schwer ... um ehrlich zu sein würde ich hier nochmals ein Kompromiss eingehen und eine Cam mit Kit-Objektiv nutzen und da eben schauen was ins Budget passt. Natürlich kann ich dir ne tolle Sportcam vorschlagen aber die sind zu teuer. bei ~400,- Restbudget ist die auswahl eh nahezu nicht vorhanden ^^

Scharfe Bilder können eh alle Cams machen .. nur manche Cams machens dir halt einfacher :) Von daher reicht prinzipiell auch eine Einsteigercanon (glaub Saturn hat grade son Raushauangebot ?). Klar machts dir ne 7d II einfacher aber die kostet allein schon mehr al dein Budget hergibt.. man muss ja irgendwo realisitisch bleiben.

Eine andere Alternative wäre z.b. die Sony a6000. im Kit mit normal und telezoom.

https://www.amazon.de/dp/B00IE9XH90/ref=sxnav_sxwds-bovbp-p_lm_m_2?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_p=8245929510104863359&pd_rd_wg=N3fll&pf_rd_r=RNMCCZRGSJKTT74Z915V&pf_rd_s=desktop-sx-nav&pf_rd_t=301&pd_rd_i=B00IE9XH90&pd_rd_w=4b2bw&pf_rd_i=sony+a6000&pd_rd_r=59891e7b-9a45-4ba9-ae05-2ade70750b3a&ie=UTF8&qid=1533110097&sr=2

FÜr das Geld eigentlich auch nicht daneben. Der Telezoom ist nur nicht soo toll und wird bei längerer Brennweite noch dunkler.

Wenn du die 1000€ nur für den Body rechnest, ist das Budget in Ordnung. Für das ganze System ist die Summe auf keinen Fall ausreichend und zwar denn:

  • Die Kamera muss ein sehr gutes AF-System haben - schnell und zuverlässig. Optimal sind die High-End-DSLR-Kameras. Speziell im Bereich Action und Wildlife sind die Spiegelreflexkameras immer noch besser.
  • Für Landschaften kann das Objektiv günstig sein, hier hättest du keine Probleme ein bisschen Geld zu sparen.
  • Für Tiere brauchst du Brennweite(n) im Supertelebereich. Solche Objektive (die qualitativ sehr gut sind) kriegt man ab ca. 900€ (neu). Weiter braucht man ein modernes High-End-Gehäuse, weil die Objektive auch nicht lichtstark sind, also nochmal gutes AF-System und gute Leistung bei hohen ISO-Werten.
  • Für Fußball brauchst du ein lichtstarkes Telezoom. Generell sind diese Objektive teuer, aber es gibt mind. eine Ausnahme.

So sieht ein System bis 1000€ aus, das halbwegs gut geeignet ist (also, mit gewissen Beschränkungen):

  • Nikon D300(S) - der Body ist immer noch ziemlich schnell, auch wenn es schon sehr alt ist. 12MP sind nicht viel, weil man für Landschaften möglichst hohe Auflösung braucht und die Wildlife-Fotos oft croppt (gilt auch für Action-Fotos). Die Leistung bis ISO ~1200 ist in Ordnung, über 1600 rauscht die Kamera schon ziemlich viel. Preis ca. 200€.
  • Landschaften: Sigma 10-20mm f/4.5-5.6. Für Nikon ist das das beste (U)WW-Objektiv für kleines Geld. Lichtstark ist es nicht, aber bei Landschaften blendet man sowieso ab. Der Sweetspot liegt im Bereich f/8-f/9. Preis: ca. 220€.
  • Sports/Action - sofern du relativ nah am Feld bist, kannst du das Sigma 50-150mm f/2.8 HSM II nehmen. Es hat sehr gute und lichtstarke Optik und ist schnell und zuverlässig. Weiter ist es relativ leicht, weil es ein APS-C Objektiv ist. Wenn die Brennweite nicht ausreichend ist, brauchst du schon ein 70-200er. Preis vom Sigma 50-150mm ca. 300€, Preis der 70-200mm f/2.8 ab. 400-450€.
  • Für Wildlife brauchst du viel Brennweite. Hier gibt es keine Alternativen, bzw. muss du schon ab 700€ für ein gebrauchtes Supertelezoom-Objektiv ausgeben. Du kannst ein günstiges 70-300mm um ca. 220€ kaufen, aber die 300mm wären oft nicht ausreichend.

Wie du siehst, kostet das günstige System im besten Fall schon fast 1000€.

Ein ordentliches System ohne viele Kompromisse sieht z.B. so aus:

  • Nikon D7200/D500; Canon 70D/7D MkII/80D
  • Für Landschaften vielleicht das Sigma 8-16mm f/4.5-5.6, weil es bessere Optik im Vergleich zu den anderen UWW-Objektiven hat.
  • Für Sports - 70-200mm f/2.8 mit Stabi
  • Für Wildlife - 150-600mm

Dieses System kostet ab ca. 2500€ für gebrauchte Ausrüstung und kann schon bis 4500-5000€ kosten, wenn man die besten Geräte in allen Bereichen kauft (nochmal gebraucht).