Welche Infos stecken in einem Barcode bzw. der EAN im Textil-Handel?

3 Antworten

Du vergibst in deinem Warenwirtschaftsystem eine (frei gewählte) Artikelnummer. Dies ist Datenbanktechnisch der "Primärschlüssel".

Damit werden dann alle Informationen verknüpft, also deine Mode oder auch die EAN. Die EAN bzw der Barcode ist dann nur Hilfsmittel um das ganze an der Kasse zu erfassen.

Sicherlich könnte man auch direkt die EAN als Primärschlüssel deklarieren - sollte sich aber mal eine EAN ändern obwohl der Artikel gleich bleibt (z.B. neue Verpackung) musst die das ganze neu anlegen.Solltest du aber eine Artikelnummer haben fügst du einfach ein weitere EAN hinzu oder änderst diese ab.

Auch kann man Artikelnummern dazu verwenden für das Personal im Laden "codiert" Informationen bereit zu halten. Also z.B. Hersteller/Lieferant.

Bei einem eigenen Onlineshop würde ich mir auch gut überlegen ob ich die EAN "offenlege" da der Kunde dann relativ einfach das gleiche Modell bei der Konkurenz finden kann. Sollten wir hier über Plattformen wie Amazon reden so kann es durchaus Sinn machen eigene Produkte zu kreieren indem man die Jeans mit einem Zusatzprodukt als Kombiartikel verkauft.

Damit man dieses dann verkaufen kann benötigt man zwar eine eigene EAN (bitte bei GS1 kaufen, nicht wie weiter unten bei Billig Anbietern) aber an diesen Artikel sollte sich kaum einer dranhängen können was einem ein wenig den Preiskampf vom Leibe hält.

Je nachdem wie du's willst. Die Nummer muss ja nur für dein eigenes Warenwirtschaftssystem sinnvoll sein. Wenn du für verschiedene Styles verschiedene interne Artikel pflegen willst, hält dich sicher niemand davon ab.


Neolardo 
Fragesteller
 07.08.2016, 22:10

es geht eher darum online einen Artikel aufzuzeigen, der aber in mehreren Läden lokal erhältlich ist. Ich suche eine Lösung meinen Warenbestand so anhand der Abverkäufe (EAN-Scans) in Echtzeit darzustellen.

Vielen Dank für deine Antwort :)

Beste Grüße,

Neolardo

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In einem Stecken keinerlei Infos. Die Balken dienen sozusagen nur als Lesehilfe für die Technik. Hinter einem Strichcode verbirgt sich nichts weiter als die Nummer die i.d.R. auch darunter steht.

Diese Nummer pflegst du dann in dein System ein. Welche Informationen du dann damit verknüpfst bleibt dir überlassen.

Wenn der Strichcode auf dem Produkt also beispielsweise "4 012345 678901" lautet, dann kannst du in deinem System hinterlegen was sich hinter der Nummer verbirgt. Das kann dann sein: "Damenjeans, L38-W40, blau" oder auch "gegrillte Putenbrust, hauchfein, 125g".

Das System muss also erst mal mit den Informationen gefüttert werden die du als relevant für den Artikel betreffend hälst.


metodrino  07.08.2016, 22:54

Ganz so wenig Informationen stecken dann doch nicht in der EAN.

Sicherlich, Produktmerkmale finden sich dort nicht. Über den Aufbau der Nummer lassen sich aber rauskriegen woher das Produkt kommt (z.B. Startziffer 4= Deutschland) und über Suchdienste(zb Gepir) auch wer diese EAN bei GS1 bezogen hat - sprich der Hersteller.

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Cokedose  08.08.2016, 07:29
@metodrino

Da hast du im Grunde recht. Ja, diese Info verbirgt sich im Strichcode.

Allerdings hast du mit der Herkuftsnummer nicht ganz recht. Die 2-3 (!) Anfangsnummer stehen nicht für das Herkunftsland des Produktes, sondern lediglich von welchem Land die Nummer vergeben wurden. 400-440 steht somit für GS1 Deutschland. Wenn du dir jedoch beispielsweise mal die Produkte von Coca-Cola vornimmst, die definitiv aus Deutschland kommen, die beginnen trotzdem allesamt mit 50... (UK) oder 54... (Belgien) weil hier die Unternehmesbereiche von CC ihren Sitz haben die das für die meisten europäischen Länder koordinieren.

Richtig ist natürlich, dass jeder Code nur einmal vergeben wird und, dass man anhand dessen auch das Unternehmen herausfinden kann den dieser zugewiesen wurde. Aber auch das nur dadurch, dass entsprechende Daten in Datenbanken hinterlegt wurden. Wenn jemand in seiner Datenbank die Nummer einer Cola Dose als Waschmaschine hinterlegt, dann erkennt das System die Dose halt als Waschmaschine.

Und auch für jedes Kassenssystem ist es ohne Relevanz von welcher nationalen Vergabestelle der Code vergeben wurde und an welchen Auftraggeber. Dem System interessiert nur welcher Artikel es ist und wieviel er kosten soll. Und diese Daten muss jeder Händler selbst einpflegen.

Ach ja, und dann haben ja auch noch viele Händler eigene Codes für ihre Eigenmarkenprodukte. Darüber kann man auch weder Herstellungsland noch Hersteller ermitteln.

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