Welche Anrede in Emails an Dozenten/Vorgesetzte an der Uni?
Hallo zusammen,
als Student muss man öfter mal Emails an Dozenten oder im Hiwi-Job generell an wissenschaftliche Mitarbeiter schicken und ich bin mir ein wenig unsicher, wie genau ich das machen soll. Ich habe mal gehört, dass man an der Uni im Zweifel mit "du" immer an der richtigen Adresse ist, so richtig traue ich mich das aber nicht.
Bisher schreibe ich in der ersten Mail immer so formal wie möglich mit entsprechendem Titel, Nachname und Sie. Als Antwort bekomme ich dann aber immer "Hallo <Vorname>", du und die Mail wird oft auch nur mit dem Vornamen beendet. Das werte ich dann als "Einladung", die Formalitäten abzulegen und wieder wie normale Menschen zu schreiben.
Sehe ich das korrekt so oder sollte ich bei den Formalitäten bleiben? Sollte ich einfach direkt den Doktortitel in der ersten Mail unterschlagen oder mache ich bereits schon alles so gut wie möglich?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jemand, der mich ungefragt duzt auch damit leben muss, wenn ihm das gleiche widerfährt. Dummerweise will ich aber oftmals etwas wichtiges von den entsprechenden Personen und will nur ungern unhöflich rüberkommen.
Vermutlich mache ich mir viel zu viele Gedanken darüber aber ich würde mich freuen wenn mir mal jemand sagen würde, wie das vernünftig zu handhaben ist xD
5 Antworten
Also ich schreibe meine Profs immer mit "Yo [Vorname]" an
Dazu gibts keine allverbindliche Auskunft. Es kommt auf die einzelne Uni und dann sogar auf den einzelnen Fachbereich und schließlich auf die darin arbeitenden WissenschaftlerInnen an.
Mit dem Sie, Titel und Nachnamen liegst du vermutlich sehr gut in der Norm, etwas anders darfs werden, sobald du den wissenschaftl. Menschen und seine Normen besser kennengelernt hast.
PS.: Zum DU von HL.: Es soll Profs geben, die entweder selbst noch zur Jugendkultur gehören möchten oder die die Studierenden als (Grund-)Schüler ansehen.
Ich kenne es in der Regel so, dass man bei den Professorinnen und Professoren förmlich bleibt.
Je nach Fachbereich reicht dann auch ein "Sehr geehrter Herr Professor Blabla". Den vollen Titel hinzuschreiben ist meist nicht notwendig, zumal man an der Uni und FH die Profs meist auch nur mit Herr so und so anredet.
Wenn du per E-Mail ein Gespräch mit einem Prof hast, dann reicht es auch, wenn du in der ersten e-mail förmlich bist und bei einer Nachfrage von Seiten des Profs auch ne E-Mail mit "Hallo Herr Soundso" zurükschreibst. Muss also nicht in jeder Folge-Email eine ganze Grußformel stehen.
Bei wissenschaftlichen Mitarbeitern ist es mal so oder so. Wenn du bei denen Tutorium und Co. hast, wirst du schnell sehen, ob die per du mit dir sind. Dann kann man sie auch mal mit du in der E-Mail anreden (passiert meist in kleineren Fachbereichen, wenn man sich eh schon ein bisschen kennt und die Mitarbeiter vllt selber noch Studierende sind).
Ansonsten empfiehlt sich bei Unsicherheit auch hier das "sehr geehrter Herr/Frau...". Sind die Mitarbeiter dann auch eher so auf dem "Hey Blabla, geht klar Grüße"-Antworttrip, kann man zu Beginn einer E-Mail auch mal Hallo Herr Soundso schreiben, ohne all zu förmlich zu werden.
Alles unter dem Vorbehalt, dass das nur ne allgemeine Aussage ist. Du wirst bei den Profs und den Mitarbeitern hoffentlich ein Gespür dafür entwickeln, was du darfst und nicht darfst. Im Zweifelsfall bist du lieber zu förmlich als zu locker.
Viele Profs bekommen sehr viele E Mails und die warten halt nicht darauf, dass noch eine Generation an Rotzgören an Uni und FH kommt, die so tun, als wären die Profs in irgendeiner Verpflichtung die zu erziehen.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jemand, der mich ungefragt duzt auch damit leben muss, wenn ihm das gleiche widerfährt
Ist eine Meinung, aber sicherlich eine falsche. Wenn du nicht geduzt werden willst, kannst du es ja auch einfach sagen :) Nur weil jemand anderes etwas macht, musst du es ja nicht machen. Denk immer daran, dass du vllt auch mal in einer Position bist, wo du später mit Leuten zu tun hast, von denen du vllt auch nicht willst, dass die dir ihre Lebensweisheiten aufs Auge drücken :)
Das Du solltest du dir auch keineswegs trauen, damit ist man sehr schnell an der ganz falschen Adresse.
Wenn du vorher mit der Person noch keinen Kontakt hattest, dann im Zweifel immer die förmliche aber korrekte Anrede benutzen, also etwa "Sehr geehrter Herr Dr. soundso" oder "Sehr geehrter Herr Professor soundso".
Wenn du eine Mail mit einem Du zurückbekommst, solltest du auch nicht automatisch davon ausgehen, dass dies eine Aufforderung zum Duzen ist. Diese muss schon formuliert werden. Ich persönlich finde es auch etwas merkwürdig, dass die Dozenten sofort duzen, das gehört sich m.E. auch nicht, wenn das nicht vorher mal abgeklärt wurde.
Man kann aber dann etwas weniger formal werden, etwa indem man zu einem "Lieber Herr soundso" übergeht, auch unter Auslassung der Titel. Das ist dann nicht mehr ganz so steif.
Beste Grüße!
Ich habe mal gehört, dass man an der Uni im Zweifel mit "du" immer an der richtigen Adresse ist, so richtig traue ich mich das aber nicht.
Hilfe...
Duzen kannst du an der Uni den, der dich duzt oder der dir das Du anbietet. Sonst niemanden.
Liegt man damit wirklich so daneben? Meiner Erfahrung nach wollen die meisten nicht-Profs sowieso geduzt werden und verwenden eigentlich ausschließlich Vornamen.
Aber kommt es nicht auch absolut abweisend, auf eine "Hallo du"-Mail weiterhin mit den förmlichen Anreden zu antworten?