We werde ich meine (noch) Freundin los?
Hallo erstmal.
Die Frage oben scheint sehr dramatisch, vielleicht sogar makaber klingen, aber ich werde folgend erklären, warum ich dringend Hilfe brauche.
Meine Freundin und ich sind nun seit ca. 8 Monaten ein Paar. Wir sind 23m und 27f. In den ersten Wochen unserer Beziehung lief, wie bei fast allen frischen Paaren alles perfekt. Sie hat bei ihrem Ex-Partner gelebt, und ist ziemlich genau in den ersten 1-2 Wochen unseres Zusammenkommens zu mir gezogen. Soweit so gut. Nun, nach einigen Wochen/Monaten zeigte Sie ihr wahres Gesicht. Sie ist schwerstdepressiv und hat vermutlich einige andere psychische Instabilitäten, was an sich nichts Schlimmes ist - dennoch bringt es mich an meine Grenzen. Sie ist (m.M.n.) extrem impulsiv, unvorhersehbar und dazu noch massivst cannabisabhängig. Über den Konsum hatten wir im Vorfeld gesprochen, worauf ich meinte, dass mir das egal ist, solange es sich nicht steigert und nur als Genuss genutzt wird. Dies hat sich (ganz nach meiner Erwartung) dennoch sehr gesteigert zu dem Punkt, dass wir mittlerweile finanzielle Einbüße bemerken. Ihr ganzes (wohlgemerkt Azubi-)Gehalt geht zu 100% dafür drauf, und selbst das reicht manchmal nicht. Dadurch, dass sie so instabil ist, mittlerweile seit gut 6-7 Wochen krankgeschrieben ist und "nur" im 2. Ausbildungsjahr ist, gestaltet es sich sehr schwierig, für sie eine Wohnung zu finden, was eine Trennung beinahe unmöglich macht, obwohl wir uns nicht gut tun.
Welche Möglichkeiten gibt es, um solch eine Situation schnellstmöglich zu beenden, ohne Sie auf die Straße zu schicken? Ich möchte das natürlich vermeiden, und auch, dass sie sich etwas antut o.ä.
Oben genannte Probleme sind nur einige von vielen, vielen mehr. Ich sehe keine Zukunft mehr für diese Beziehung und muss einen Weg finden, sie "loszuwerden", kenne aber meine Möglichkeiten nicht.
Vielen Dank im Voraus.
3 Antworten
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Sorry aber das ist ihr Problem, sie soll erstmal zu ihren Eltern, Freunden oder was auch immer.
Du bist nicht für sie verantwortlich und hilfst ihr vor allem nicht indem du sie weiter "durchfütterst", ihr Leben organisierst und ihr die Hand vorm Po hältst, sie muss lernen, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat und sie ihr Leben mit voller Wucht gegen die Wand fährt wenn sie so weiter macht und sich keine Hilfe (Therapie) holt!
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So blöd oder fies es klingt wäre es sogar besser wenn sie mit Suizid droht und du dann die Polizei rufst, die würden sie dann nämlich mitnehmen und evtl sogar sofort unterbringen.
Eine stationäre Therapie wäre deutlich besser für sie und natürlich auch für dich, so wie du sie beschreibst wird sie sich nicht innerhalb einiger Wochen oder Monate ändern.
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Ja das stimmt. Ich bin schon froh, dass ich sie überhaupt davon überzeugen konnte, dass sie massive Probleme hat und Hilfe benötigt. Allein deswegen sind wir überhaupt schon so "weit", dass jetzt ein Platz in der Tagesklinik in Aussicht ist. Was würde passieren, wenn ich die Polizei/Notdienst in solch einem Fall informiere, diese sie finden und sie so tut, als wäre nichts los? Immerhin ist sie erwachsen und kann ja theoretisch hingehen, wo sie will. Komme ich als Anrufer des Notrufes in irgendwelche Schwierigkeiten?
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So weit ich weiß nehmen die sie mit und stellen sie einem Psychologen vor der mit ihr redet, der entscheidet was weiter passiert. Du hast absolut nichts zu befürchten und wirst wahrscheinlich befragt was genau sie gesagt und getan hat (Beweise wären natürlich gut).
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Das du dich um sie sorgst und möchtest das das Sauber auseinandergeht rechne ich dir noch an. Sie sollte zurück zu ihren Eltern ziehen und eine Therapie beginnen. Du bist nicht ihr Pfleger und nicht ihr Kindermädchen.
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Diese Idee war unsere erste, jedoch keine Alternative. Ihre Mutter ist krebskrank und der Kontakt zum Vater existiert nicht.
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Hat sie Freunde, bei denen sie unterkommen kann? Ansonsten wohnberechtigungsschein und sozialwohnung. Oder wg-Zimmer.
Ihr Konsum deutet auf Sucht hin. Solange sie nicht clean ist, wird keine Therapie greifen. Ist leider so. Aktive Süchtige kann man nicht sinnvoll therapieren.
Was sie mit ihrem Leben tut ist ihre Verantwortung, nicht deine. Ruf 112 an, falls sie ernsthaft mit Suizid droht. Ansonsten ist das ihre Sache. Das klingt hart, ich weiß. Aber wenn du das nicht trennst, wird es schwer, sie wieder los zu werden.
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Danke erstmal für deine Antwort. Nein, Freunde gibt es nicht. Und zwecks Sozialwohnung o.ä.: gibt es Anträge die man stellen muss? Denn sie bekommt auf gut deutsch gesagt, durch den Konsum und ihre Depression nichts auf die Kette. Denkst du, die Polizei würde sie nicht einfach zurück nach Hause bringen?
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Und zwecks Sozialwohnung o.ä.: gibt es Anträge die man stellen muss?
Du brauchst einen wohnberechtigungsschein. Google sagt dir, ab wen sie sich in eurer Stadt wenden muss.
Denn sie bekommt auf gut deutsch gesagt, durch den Konsum und ihre Depression nichts auf die Kette.
Ganz hart gesagt: das wird sich erst ändern, wenn sie es ändern muss. Sie kann ihren Konsum drosseln, sie hat es in den ersten Monaten eurer Beziehung ja getan. Sie wird es nur erst tun, wenn sie muss.
Denkst du, die Polizei würde sie nicht einfach zurück nach Hause bringen?
Wenn sie da nicht mehr wohnt, warum sollte sie? Wenn du ihr ne Frist setzt, nachweisbar, hat sie bei dir nach Ablauf nichts mehr verloren.
Da hast du vermutlich Recht. Eine Therapie (Tagesklinik) ist in Sicht und wir hatten bereits ein erstes Gespräch in der Ambulanz zwecks Antidepressiva. Dies ist auch momentan mein letzter Halm, dass sich noch etwas ändert - jedoch sind es noch mehr als 4 Wochen und ich weiß nicht, ob ich es so lange noch aushalte. Außerdem kommt wie genannt noch die Angst einer Selbstverletzung oder Suizid dazu. Ich hätte auch totale Angst, in so einem Ernstfall die Polizei zu alarmieren, weil es für mich auch so kindisch ist und dennoch möchte ich diese Drohungen nicht auf die leichte Schulter nehmen.