Was tun gegen intensive Zwangsgedanken (Werde bald behandelt) bis dahin aber?

4 Antworten

Ich habe selbst extreme Zwangsgedanken! Mein Psychologe hat mir 2 Tipps gegeben:

1. Die Gedanken akzeptieren und als lästigen Begleiter ansehen.

Wenn ich mich darauf konzentriere, meine Gedanken loszuwerden, werden sie meistens immer intensiver, da ich mich immer mehr reinsteigere!

2. Stell dir eine Art Angstkurve vor. Sie nimmt immer mehr zu, bis sie am Maximum angekommen ist. Und dann? Ab einem bestimmten Grad werden sie nicht mehr schlimmer, sondern können nur noch abnehmen.

Dieser Gedanke beruhigt mich auch.

Ich weiß wie schwer es mit Zwangsgedanken ist und drücke dir ganz fest die Daumen, dass du sie unter Kontrolle bekommst!

Lg

Ich hab sie auch und ich lerne sie nicht zu verdrängen.Ich lasse meine Gedanken freien Lauf nehmen und sage mir selbst es ist okay Angst zu haben vor dieser einen Sache.Ich mache nichts großes draus und beschäftige mich mit was anderem.Es wird dadurch immer besser!

Charakteristisch für Zwangsgedanken ist, dass sie als solches erkannt und enorm belastend empfunden werden, man ihnen willentlich jedoch nicht viel entgegensetzen kann.

Zur Behandlung einer Zwangsstörung gehört eine Psychotherapie und ggf. auch eine medikamentöse Option. Bei letzterer sind Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI fast unumgänglich. Am häufigsten werden dazu die Wirkstoffe Sertralin und Fluoxetin eingesetzt. Gefolgt von Paroxetin und Ecitalopram. Ferner auch Fluvoxamin und Citalopram in hohen Dosen.

Antidepressiva müssen täglich eingenommen werden. Die zwangslösende Wirkung entfaltet sich etwa nach 6-8 Wochen (falls das Medikament anschlägt). Bis die vollständige Wirkung eintritt können bis zu 12 Wochen nach dem Erreichen der Zieldosis vergehen.

Antidepressiva können zu Beginn der Behandlung starke Nebenwirkungen verursachen welche jedoch im Verlauf der darauffolgenden Wochen zurück gehen. Nur wenige -aber sehr unliebsame- unerwünschte Effekte können für die Zeitdauer der ganzen Behandlung bestehen bleiben. So beispielsweise das verstärkte Schwitzen oder die sexuellen Funktionsstörungen (falls man davon betroffen ist).

Bei einer klinisch relevanten schwereren Zwangsstörung ist eine medikamentöse Behandlung fast unumgängiglich. Bis es soweit ist musst du in Eigenregie versuchen dich nicht zu sehr von deiner Krankheit einengen zu lassen. Einfach soweit dies möglich ist.

Weitere Informationen zu SSRI (und SNRI) Antidepressiva findest du hier. Beim Punkt Indikation ist die jeweilige Behandlungszulassung angegeben (in deinem Fall Zwangsstörung).