Was passiert da? Meiose?

1 Antwort

Bei der ersten Reifeteilung (Reduktionsteilung) der Meiose werden normalerweise die Homologen Chromosomenpaare voneinander getrennt und auf zwei Zellen aufgeteilt. Die Zellen sollten jetzt also nurnoch jeweils ein X oder ein Y Chromosom haben (bei Frauen logischerweise immer ein X). Bei der zweiten Reifeteilung werden die Chromatiden voneinander getrennt, sodass in jeder Keimzelle jeweils ein homologes Einchromatidchromisom vorliegt.

Bei der Befruchtung kommt das jeweilige homologe Chromosom der Eizelle/des Spermiums dazu und die Zygote (befruchtete Eizelle) besitzt damit wieder zwei Geschlechtschromosomen (xx/xy).

Es kann allerdings bei den Reifeteilungen zu Fehlern kommen. In Folge dessen können mehrere homologe Chromosomen in einer Keimzelle existieren. In den gezeigten Beispielen sind in jeweils einer Keimzelle zwei Geschlechtschromosomen vorhanden, woraus sich in diesem Beispiel für die Zygote der Genotyp xxy ergibt. Die Krankheit, die sich aus diesem chromosomalen Gendefekt ergibt, heißt Klinefelter Syndrom.

Die Menschen mit xxy sind männlich, besitzen aber in Folge des durch die zwei X-Chromosomen gestörten Hormonhaushalts, verschiedene eher weibliche Merkmale (Brüste, Breite Hüfte, etc...).

Solche zahlenmäßigen Chromosomenaberationen können übrigens prinzipiell bei jedem Chromosom auftreten, allerdings führen sie meist ziemlich schnell zum Tod des Embryos. Die bekannteste (und einzige langfristig) lebensfähige autosomale Aberation ist Trisomie 21, bei der das Chromosom 21 dreifach statt doppelt vorliegt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Lehramtsstudium für Biologie/Chemie (Gymnasium)