Was macht man denn mit einem Schwager der dem pathologischen Bild eines Narzissten so was von entspricht?

5 Antworten

Das ist ein sehr schwieriges Thema, wo es einfach keine pauschalen Ratschläge für gibt.

Nur eine Sache hilft wirklich (zumindest etwas) und das ist den Narzissten zu ignorieren wo es geht und ihm aus dem Weg zu gehen wo es geht. Ich weiß selbst, dass es einfacher klingt als es tatsächlich ist, gerade wenn man den Narzissten nicht komplett meiden kann, weil er, wie in deinem Fall, Mitglied der Familie ist.

Daher kann ich nur folgendes raten: Lass dich auf keine Diskussionen mit ihm ein. Die kannst du nur verlieren, auch wenn du im Recht bist. Denn der Narzisst wird niemals einsehen Unrecht zu haben oder einen Fehler gemacht zu haben, selbst wenn die Beweise keinen anderen Schluss zulassen.

Versuche eine ganz klare Grenze zwischen dich und alle anderen zu ziehen. Gehe nicht drauf ein was der Narzisst mit anderen anstellt. Mische dich nicht ein, egal wie unmöglich du sein Verhalten den anderen gegenüber findest. Solange sie es nicht selbst bemerken kannst du ihnen auch nicht helfen, sondern es wird sich dann alles gegen dich richten. Der Narzisst weiß ganz genau wie er die Leute für sich benutzen kann.

Und wenn du nicht drumherum kommst mit ihm kommunizieren zu müssen, beschränke es auf kurze knappe Antworten (Ja, Nein, Ok usw.) ohne noch zusätzlichen Gesprächsstoff zu liefern. Je mehr du mit ihm kommunizierst oder gar diskutierst oder streitest, desto mehr fütterst du ihn und gehst IMMER als Verlierer da raus.


er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 17:08

Ganz lieben Dank für diese Antwort. Das alles stimmt sowas von!!! Und der Ansatz ist auch ok. Aber die Umsetzung!!!! Ich glaub da kann man dran kaputt gehen, wenn man keine Rückendeckung hat und Mutter und Schwester den Mann immer noch für den " Größten" halten.

Da ein Gleichgewicht zu halten ist verdammt schwer. Aber nochmal Danke. 

Hast Dir die Antwort nicht leicht gemacht und so sollte das öfter sein.

Aber.......

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Cokedose  08.12.2016, 18:11
@er1punkt0

Ich kenne es sehr gut aus eigener Erfahrung, deshalb kann ich nachvollziehen in was für einer Zwickmühle du steckst. Da kann man wirklich dran kaputt gehen. Du bist aber schon einen entscheidenden Schritt weiter als ich damals: Du weißt was mit dem Typen nicht stimmt. Das wusste ich damals nicht und bei mir war der Narzisst meine Lebensgefährtin. Erst nach der Trennung wurde ich überhaupt erstmals mit dem Thema Narzissmus konfrontiert. Und plötzlich ergab alles Sinn und ich verstand warum viele Probleme so waren wie sie waren und vor allem warum ich von Anfang an gar keine Chance hatte sie zu lösen.

Sie ist übrigens nicht nur meine Ex-Lebensgefährtin, sondern auch die Mutter meines Sohnes. Deshalb habe ich auch heute noch gezwungenermaßen Kontakt und das funktioniert wirklich nur wenn ich diesen auf das Nötigste begrenze. Sobald ein Gespräch in die Tiefe geht, artet es ihrerseits aus. Zudem haben meine Eltern einen engeren Kontakt zu ihr als ich und fallen mir damit oft in den Rücken, obwohl sie wissen wie sehr sie mich damals hat leiden lassen. Also das Familienleben ist auch bei mir noch gestört.

Nur mit dem Unterschied, dass ich volle Rückendeckung von meiner heutigen Lebensgefährtin bekomme. Wenn man die nicht hat, dann ist das echt ein großes Problem.

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Bingo! . . . alles, was ich hier lese, trifft 100%ig zu! Auch ich habe gerade eine 12 Jahre andauernde Beziehung zu einem Mann mit einer NPS hinter mir und konnte gerade noch rechtzeitig "den Kopf aus der Schlinge ziehen". Damit meine ich, dass ich "noch einmal mit dem blauen Auge davon gekommen bin" . . . ich muss lachen, wenn ich das hier schreibe, weil diese Problematik so enorm viel Energie aus den Betroffenen heraufbeschwört, dass einem die Worte fehlen . . . Ja, ich habe es überlebt und bin heilfroh, diese fiesen Spielchen durchschaut zu haben. Der Mann kann da nichts für, weil er es selbst nicht durchschaut. Er treibt seine Ausbeutungen an anderen Menschen weiterhin und ich kann mir nur wünschen, dass die nachfolgenden Partnerinnen nicht so lange brauchen . . . und, anstatt zu leiden, es früher erkennen und einfach gehen . . . Da hat eine Frau einfach keine Chance.

LG

Ich finde dieses Buch ganz hilfreich:

Mit Narzissten leben: Wie Sie selbstbezogene Menschen entlarven und dabei wachsen können

Außerdem Hilton im Umgang mit Narzissten und beratungsresistenten Familienmitgliedern nur eins: Abgrenzung, Abgrenzung, Abgrenzung.

Leben und leben lassen. Wenn deine Frau zu ihrem Bruder hält, dann musst du das akzeptieren.

Du hast ja für dich erkannt, dass er eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, also solltest du auch damit umgehen können.


Allenfalls ist das dein Problem - du solltest selbst schauen, warum es dich so stört und warum du hier diese Frage gestellt hast. Guck in dich rein.  Deinen Schwager kannst du nicht ändern, aber du kannst lernen es zu akzeptieren.

Eventuell ist es auch hilfreich, wenn du mit einem Therapeuten darüber sprichst (hab ich auch gemacht, ich habe auch einen Bruder, der eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat).




er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 14:58

Eine solche Persönlichkeit im nahen Umfeld zu haben erfordert sehr viel mehr als Toleranz. Aber danke für den Ansatz

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lindgren  08.12.2016, 14:59
@er1punkt0

Gerne. Deine Frau hat wahrscheinlich den Bruder immer in Schutz genommen (Kindheit) und wird es auch weiterhin  tun.

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er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 15:01
@er1punkt0

Jetzt mal noch ne Nachfrage. Hast Du mit einem Therapeuten gesprochen weil es Dir nicht gut ging, oder wie man an dem Umgang etwas ändern könnte?

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lindgren  08.12.2016, 15:03
@er1punkt0

Weil es mir nicht gut ging. Mein Bruder ist derzeit in einer schweren Krise und immer in Krisensituationen (auch schon in der Kindheit) hat er den Kontakt zu mir gesucht. Ziemlich extrem! Meine Hilfe und meinen Rat gesucht. Er ist sehr manipulativ und ich habe lange gebraucht, das zu erkennen. Jetzt kann ich gut damit umgehen und bin auch sehr entspannt im Umgang mit dem Bruder. Ich setze ihm Grenzen. Und es läuft auch bis jetzt ganz gut. Mein Bruder ist derzeit in Therapie (seine Persönlichkeitsstörung wird behandelt, wie auch seine Alkoholsucht). Er ist hochgradig suizidgefährdet.

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er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 15:05
@er1punkt0

und... hat er Dir auch gesagt, dass Du eigentlich immer zurückstecken musst, solange sich die betreffende Person nicht selbst in Behandlung begibt. Und wie diese Menschen auf angebotene Hilfe reagieren dürftest du dann auch wissen. Jeder hat ein falsches Bild .... gell

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lindgren  08.12.2016, 15:06
@er1punkt0

Zurückstecken? Das hat er mir nie gesagt. Sondern meine Eltern hatten das erwartet! Als große Schwester....., und mein Bruder ist freiwillig in Therapie.

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er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 15:07
@er1punkt0

Genauso. "Wenn ich nicht erreiche was ich möchte, wenn ihr mich nicht auffangt ... bring ich mich halt um. Bi eh nix wert" Da steht man ziemlich hilflos da

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er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 15:10
@er1punkt0

Ja der Schwager war auch schon in Therapie, aber die spinnen ja alle und halten ihn für gestört. Was für Blödmännder......

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lindgren  08.12.2016, 16:52
@er1punkt0

Ja. Und mein Psychologe erklärte mir, dass der Bruder alleine für sein Leben verantwortlich ist. Er alleine entscheidet über sein Leben und niemand sonst. Sein Leben, seine Entscheidung. Niemand hat Schuld, lasst euch keinesfalls unter Druck setzen. 

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Halte Dich einfach fern von ihm.


er1punkt0 
Beitragsersteller
 08.12.2016, 14:47

wenn das mal so einfach wäre. Der räumliche Abstand gibt das nicht her

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