Was macht man als Decksmann und wie ist die Ausbildung?

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Hi, Decksleute sind Quereinsteiger, die entweder keinen Beruf oder einen fremden, i. a. der Seefahrt nicht zuzuordnenden Beruf erlernt haben. Damit haben sie erstmal keine Qualifikation, seemännische Aufgaben zu erfüllen/leisten. Von Vorteil ist ein Fremdberuf aus einem technischen Bereich (z. B. Schlosser, metallverarbeitende Berufe, Installateur, Maschinenbau etc.).

Gesundheitliche Mindestanforderungen sind vorausgesetzt und müssen nachgewiesen werden, die sogenannte Seetauglichkeit muss erbracht und durch einen authorisierten Arzt zertifiziert sein. Das wird als Seiteneinsteiger höchstwahrscheinlich zuerst eine privat zu finanzierende Angelegenheit sein, die zwingenden periodischen Wiederholungsuntersuchungen werden möglicherweise vom Betrieb getragen, abhängig von ihm und das persönliche Verhältnis. Es gelten gesundheitliche Ausschlusskriterien für die Seefahrt, die erfüllt sein müssen: Seh- und Hörvermögen, körperliche Unversehrtheit und Ausschluss bestimmter Anomalien.

Bewirbt man sich als ungelernte Kraft, steht vor dem ersten Einsatz eine Art Grundlagenkurs an, der sich auf die speziellen Sicherheitsbelange der Seefahrt bezieht. Hier ist in erster Linie Eigen/Fremdrettung und Feuerbekämpfung gefragt.

Generell wird und kann ein Decksmann zu allen seemännischen Arbeiten herangezogen werden. Er wird natürlich nicht mit der Anleitung und Aufsicht von Azubis betraut werden können, verantwortungsvolle Arbeiten wird er nur unter Aufsicht ausführen dürfen (z. B. Ruder gehen, bestimmte Bedienungen und benutzung von Decksgeräten - Derricks, Krane, Lifte etc., Leitung von Spezialaufgaben).

Ein engagierter, aufgeschlossener und interssierter Decksmann wird in allen technischen Bereichen des Schiffes eingesetzt werden. Es werden meist praktische, schmutzige und handwerkliche Aufgaben sein, die durchaus nicht immer Spass machen müssen, aber Ausdauer, Sorgfalt, Genauigkeit und Liebe zum Beruf erfordern.

Eine Ausbildung beispielsweise zum Schiffsmechaniker wird üblicherweise von der Reederei initiiert oder angeboten, je nachdem, ob und wie man sich anstellt und die gesetzte Hoffnung erfüllen wird oder kann.

Nicht sicher bin ich, ob man seine Ausbildung privat finanzieren kann und quasi neben der Arbeit im Rahmen eines Fernunterrichts/Abendschule o. ä. absolvieren kann, zu deren Abschlussprüfungen man dann vor Ort persönlich vorstellig sein muss. Noch in den Neunzigern gab es solche Angebote.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ichweissnich651 
Beitragsersteller
 01.05.2020, 15:30

Danke war sehr hilfreich.