Was macht den Mensch so leichtgläubig?

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Ich hätte noch einen anderen Aspekt: Wenn wir uns etwas wünschen, z. Bsp. reich zu sein, im Lotto zu gewinnen, ohne Anstrengung abzunehmen und zu einer Top Figur zu kommen, sind wir nicht so kritisch wie bei Sachen, die uns nicht ansprechen, oder die keine Vorteile für uns ergeben. 

Für diese These spricht auch die Tatsache, dass wir Komplimente auch gerne annehmen, selbst wenn wir wissen müssten, dass es eher Schmeicheleien sind, wogegen wir mit Kritik mehr Mühe haben und sicher hinterfragen, ob sie wirklich angebracht und gerechtfertigt ist. 

Hallo rockylady,

ich habe zwei Antwortansätze, keine davon muss stimmen, aber was besseres kann ich nicht anbieten.

[Bequemlichkeit und Hilflosigkeit] Glauben ist halt eine bequeme Sache und oft auch nicht vermeidbar, da wir selten in der Lage sind, die Dimensionen eines Problems, die Faktenlage zu einer Behauptung oder Konsequenzen unseres Handelns bzw. des Handelns anderer zu überblicken.

[Evolutionärer Vorteil] Ich vermute, dass es für unsere Vorfahren evolutionär von Vorteil war, etwas leichtgläubiger durch die Welt zu laufen. Die entscheidungsfreudigen und folgsamen Menschen waren vielleicht den skeptischen, zögerlichen, individualistischen Menschen im Vorteil, weil sie besser für die Gruppe arbeiten konnten.

Wäre schön, wenn jemand mehr weiß und vielleicht auch einen Beleg hat, damit wir es nicht nur glauben müssen.

Hallo rockylady,

Ich musste bei deiner Frage wirklich schmunzeln, weil ich mir das gleiche schon oft gefragt habe, vor allem wenn ich manche Freundinnen von mir beobachte die wirklich gut- bzw. leichtgläubig sind.

Vorweg ich würde mich nicht als gutgläubigen bzw. leichtgläubigen Menschen bezeichnen. Zu deiner Frage: Ich denke, dass es sowohl menschlich als auch von Erfahrung geprägt ist. Menschlich in dem Sinn, dass wir von Natur aus (meistens) den einfacheren Weg suchen. Wenn man gutgläubig ist muss man nicht alles hinterfragen und sich damit auseinandersetzen (zumindest nur in einem gewissen Rahmen). Wir gehen Problemen und Konflikten aus dem Weg. Als gutgläubiger Mensch ist es einfacher diese Probleme nicht so stark wahrzunehmen. Auf der anderen Seite spielt denke ich Erfahrung eine sehr erhebliche Rolle. Ich persönlich wurde in vielerlei Hinsicht in meinem Leben oft enttäuscht und hereingelegt, weswegen ich sehr misstrauisch gegenüber allem bin. Eine Person die diese Erfahrung nicht gemacht hat wird wohl eher gutgläubig sein.

Ist zumindest meine Ansicht. :)

Kann sein das Menschen versuchen wirklich nur Konflikten aus den Weg zu gehen und versuchen wollen in dieser heilen Traumwelt zu bleiben....vlt ist es auch ein Versuch zu einer Gruppe zu gehören

Eine Frage der Erziehung, wie ich finde. Was man nicht beigebracht bekommt, weiß man auch nicht - außer man bringt es sich z.B. durch (schlechte) Erfahrungen selbst bei.